Wickede taumelt in Abstiegszone, Gocke nimmt sich eine Nacht Bedenkzeit für Schlussfolgerungen

© Nils Foltynowicz

Wickede taumelt in Abstiegszone, Gocke nimmt sich eine Nacht Bedenkzeit für Schlussfolgerungen

rnFußball-Westfalenliga

Nach der klaren 0:4-Heimniederlage gegen Wiemelhausen stellen sie sich bei Westfalia Wickede grundsätzliche Fragen. Die junge Mannschaft steht mittlerweile auf einem direkten Abstiegsplatz.

von Christian Bentrup

Dortmund

, 01.12.2019, 20:34 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach sieben Niederlagen aus den letzten acht Ligaspielen will Westfalia Wickedes Trainer Alexander Gocke erst einmal „eine Nacht schlafen, um für mich die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.“ Welche das sein könnten, sagte Gocke nicht.

Direkter Abstiegsplatz

Der Fall auf einen direkten Abstiegsplatz in der Westfalenliga mit einer vor der Saison stark verjüngten Mannschaft, die für vieles zusammengestellt wurde, aber nicht für den Abstiegskampf, hat den Coach ins Grübeln gebracht. Wobei es mehr um die Art und Weise gehen dürfte, als um die Tatsache an sich.

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„Ich muss mich bei den Anhängern für die zweite Hälfte entschuldigen“, sagte der konsternierte Coach hinterher, „es war, als hätte man uns den Stecker gezogen.“ Denn in der ersten Halbzeit hatte sein Team ja immerhin noch mitgespielt, zeigte sich engagiert und kämpferisch. Spielerische Glanzpunkte blieben zwar aus, aber da auch die Gäste aus Wiemelhausen zunächst keine Bäume ausrissen, plätscherte das Spiel bei eisigen Temperaturen auf dem schwer zu bespielenden Kunstrasen so vor sich hin.

Dieckmann mit Doppelchance

Zweimal konnte die Westfalia sogar so etwas wie Torgefahr entwickeln: Zunächst verfehlte Robin Dieckmann eine Flanke von Robin Wodniok nur knapp (25.), dann scheiterte er mit einer Direktabnahme an Concordias Torwart Thorben Schmidt (42.).

Die Gäste hatten da schon einmal gewechselt, weil Wiemelhausens Emirhan Danabas nach einem Zusammenprall mit einer Gehirnerschütterung und blutenden Wunden im Mundbereich ins Krankenhaus gebracht werden musste (12.). Trotzdem hatten die Gäste aus Bochum die bessere Spielanlage, konnten aber nur durch einen 30-Meter-Freistoß von Christopher Schmidt, den Westfalia-Torhüter Joel Kiranyaz soeben wegfausten konnte, Gefahr verbreiten (41.).

Spiel nimmt schlechtmöglichste Richtung

Nach der Pause nahm das Spiel dann Fahrt auf, aber aus Wickeder Sicht leider in die schlechtesmögliche Richtung. Mit dem ersten Angriff traf der Concorde Dennis Gumpert zunächst den linken Pfosten (46.), doch als wenig später Gästestürmer Xhino Khadiu Westfalias Torwart Kiranyaz umkurvte und zum 0:1 einschoss (53.), nahm das Unheil seinen Lauf.

Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn die Großchance von Robin Wodniok nicht von Gästekapitän Christopher Schmidt von der Linie gekratzt worden wäre (57.), denn danach - Schmidt hatte sich bei der Szene verletzt und musste ausgewechselt werden – brachen bei der Westfalia alle Dämme.

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Die Gocke-Elf wehrte sich nicht mehr und fügte sich fast widerstandslos in die Niederlage. Sein Team ließ den Gästen viele Räume, die sie zu sehenswerten Kontern nutzten. Zunächst erzielte der beste Spieler der Concordia, Tom Franke, nach einem Angriff über drei Stationen das vorentscheidende 0:2 (66.).

„Wir steigen ab“

Dann schloss der eingewechselte Cedric Hupka einen Angriff über die linke Seite mit einem präzisen Flachschuss ins untere rechte Eck zum 0:3 ab (79.). Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit der ebenfalls eingewechselte Tim Schwindt mit einem strammen Linksschuss aus gut 20 Metern in den linken Winkel (90+1). Und auch wenn die Niederlage am Ende zu hoch ausfiel: Die Leistung des Wickeder Teams bewog selbst die eigenen Anhänger zu der Aussage: „Wir steigen ab.“

Gocke bewertete die zu Ende gehende Hinrunde nicht viel weniger kritisch: „Desolat. Die Punkteausbeute passt überhaupt nicht zur Qualität der Mannschaft. Danach müssten wir eigentlich um Platz acht stehen“.Zwölf Punkte aus 15 Saisonspielen sind allerdings die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Seine Mannschaft vermittelte am Sonntag auch nicht den Eindruck eine Einheit zu sein und den Umschwung unbedingt schaffen zu wollen.

Wickede: Kiranyaz - Konya (44. Krahn), Großkreutz, Franzen (81. Mehovic) - Lüder, Dieckmann, Homann, Cakir (64. Heinings), Schreiber - Pietryga (46. Cevirme), Wodniok

Tore: 0:1 Khadiu (53.), 0:2 Franke (66.), 0:3 Hupka (79.), 0:4 Schwindt (90.+1)

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