
Die ehemalige Identifikationsfigur von Westfalia Wickede, Anil Konya (r.), kann nach seinem Abgang die drastische Kritik des Sportlichen Leiters Marko Schott nicht nachvollziehen. © Foltynowicz
Wickede: Marko Schott kritisiert Abgänge, Anil Konya findet das „respektlos und traurig“
Fußball-Landesliga
Der Sportliche Leiter von Westfalia Wickede, Marko Schott, kritisiert die Abgewanderten des Absteigers deutlich. Für die ehemalige Identifikationsfigur Anil Konya mehr als unverständlich.
Nachdem Abstieg von Westfalia Wickede aus der Westfalenliga verlassen den Klub gleich 23 Spieler (Stand: 6. Juli 2022). Gleichzeitig präsentiert der Sportliche Leiter Marko Schott 17 Neuzugänge für den Landesliga-Kader und kritisiert die Abgewanderten gegenüber dieser Redaktion als „menschliche Katastrophen.“ Zu den Abgängern gehört nach elf Jahren im Verein auch Anil Konya. Für ihn sind die Aussagen seines langjährigen Weggefährten überhaupt nicht zu verstehen.
Zwar schließt sich der Innenverteidiger zur anstehenden Spielzeit dem Westfalenligisten BSV Schüren an. Was in den vergangenen Wochen bei seinem Ex-Verein los war, ist allerdings auch am 31-Jährigen nicht spurlos vorbeigezogen.
Anil Konya von Aussagen von Marko Schott genervt
Nach den Aussagen seines ehemaligen Trainers und Sportlichen Leiters erreichten Konya viele Nachrichten. Unter anderem auch von Spielern, die der Westfalia ebenfalls den Rücken kehren. Der Tenor bei fast allen: Unverständnis über die „Menschliche-Katastrophen“-Kritik von Marko Schott.

Marko Schott machte zuletzt aus seiner kritischen Meinung über die abgewanderten Spieler von Westfalia Wickede kein Geheimnis. © Schütze
„Ich bin genervt und auch enttäuscht, dass sich das seit Wochen durchzieht und alle Spieler über einen Kamm geschert werden. Irgendwann muss auch mal ein sauberer Cut kommen, anstatt sich immer weiter aufzuregen“, so Anil Konya.
Die General-Kritik von Wickedes Sportlichen Leiters sei vor allen wegen dessen drastischer Wortwahl ein Problem, findet der ehemalige Leistungsträger der Westfalia.
„Viele von den Spielern, die mir geschrieben haben, sind langjährige Weggefährten von ihm. Die jetzt alle als menschliche Katastrophen zu bezeichnen, finde ich respektlos und traurig“, sagt Konya.
Ex-Identifikationsfigur von Wickede: „Kritik ist nicht gerechtfertigt“
Dabei begegneten sich Konya und Schott viele Jahre auf Augenhöhe. Der erfahrene Verteidiger machte sich einst sogar stark für eine Rückkehr des Trainers. „Damals bin ich an Daniel Dukic (Ehemaliger Sportlicher Leiter der Westfalia, Anm. d. Red.) herangetreten und habe ihm empfohlen, Marko Schott zurückzuholen“, erzählt Anil Konya.
Und der Verein hörte auf die Empfehlung des Leistungsträgers: Marko Schott – der Wickede von 2006 bis 2017 zunächst als Spielertrainer und später ausschließlich als Coach begleitete – kehrte nach drei Jahren Abstinenz im Februar 2020 zur Westfalia zurück.
Auch vor diesem Hintergrund hätten die Äußerungen einen besonders faden Beigeschmack, findet Anil Konya: „Seine Kritik ist absolut nicht gerechtfertigt. Wir haben über zehn Jahre zusammengearbeitet und er war auch außerhalb des Platzes viel mit uns unterwegs. Durch einen Wechsel sind dann auf einmal alle menschliche Katastrophen. Das verstehe ich nicht.“
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
