
© Folty
BSV Schürens erschrockene Hechte müssen gegen Lennestadt liefern
Fußball Westfalenliga
Beim BSV Schüren hing der Haussegen nach der zweiten Niederlage im zweiten Saisonspiel gehörig schief. Der Trainer hatte gleich eine ganze Reihe von Schwachpunkten ausgemacht.
Die Worte von Arthur Matlik, Trainer des BSV Schüren, ließen am letzten Sonntag die Ohren seiner Spieler des Westfalenligisten ganz schön klingeln. „Meine Spieler scheinen sich jetzt für den Abstiegskampf entschieden zu haben“, polterte der Coach.
Matlik war nach der zweiten Niederlage seiner Mannschaft im zweiten Spiel deutlich geworden. 3:5 gegen Iserlohn, 0:2 gegen Sodingen - da war die Stimmung im Keller, und der Trainer fand klare Worte.
Und auch Schürens Torwart Sascha Samulewicz legte im Podcast der Ruhr Nachrichten den Finger in die Wunde: „Die Abstände waren oft zu groß – das schafft dem Gegner Räume. Und die Kommunikation auf dem Platz muss besser werden – da müssen wir lauter sein – auch die jungen Spieler dürfen das.“
„Aber die klaren Worte haben gewirkt“, sagt Matlik vor dem fast schon richtungsweisenden Heimspiel (Sonntag,16 Uhr) gegen den ebenfalls noch punktlosen FC Lennestadt. „Wir haben am Dienstag eine Videoanalyse gemacht und die Fehler aufgezeigt. Und was die Spieler dabei erkannt haben, ist, dass es nicht nur taktische sondern auch persönliche Defizite gab. Da waren die Spieler selber über sich erschrocken.“
Der Blick von außen
Für Matlik war die Videoanalyse aber auch deshalb so wichtig, weil sie den Spielern eine Blick von außen auf ihr Tun gewährt hat. „Das Problem ist ja oft, dass es eine Eigenwahrnehmung gibt, die nicht zur Fremdwahrnehmung passt. Man denkt, man ist nen toller Hecht, aber wenn man dann auf einmal sieht, was man tatsächlich auf dem Platz abgeliefert hat, kann einen das auch schonmal erschrecken.“
Den Zeitpunkt für die Ansage hält Matlik auch mit dem Abstand von ein paar Tagen nicht für verfrüht. „Es bringt ja nichts, vielleicht erst zum Ende der Hinrunde eine Ansage zu machen. Jetzt ist es passiert, und jetzt musste das sein, weil jetzt eklatante Schwächen erkennbar waren. Worauf soll ich dann noch warten, wenn wir doch jetzt vernünftig reagieren können.“
100 Prozent müssen sein
Und vernünftig reagiert, das hat seine Mannschaft - zumindest in den Trainingseinheiten der letzten Tage. „Die Mannschaft hat zweimal gezeigt bekommen, dass man in allen Bereichen 100 Prozent geben muss. Sonst reicht es nicht. Aber nach den jüngsten Trainingseinheiten bin ich fest davon überzeugt, dass sie genau das am Sonntag auf den Platz bringen wird. Und mit Blick auf das Training am Donnerstag muss ich sagen: Hätten wir gegen Sodingen so gespielt, wie wir da trainiert haben, wäre das nie 0:2 gegen uns ausgegangen.“
Mit dem FC Lennestadt gastiert am Sonntag der aktuell Tabellenletzte in Schüren. „Das ist ein Spiel, dass uns vielleicht gerade nen Tick entgegenkommt“, sagt Sascha Samulewicz. „Ein Sieg gegen Lennestadt könnte so ein kleiner Brustlöser für uns werden.“
Und nach dem hoffentlich geglückten Neustart am Wochenende, bietet sich auch gleich am Sonntag darauf die Gelegenheit, gegen Concordia Wiemelhausen, einen weiteren Fehlstarter in die neue Saison, nachzulegen. Zwei Spiele, die für den BSV Schüren die Chance bieten, den verkorksten Start in die neue Spielzeit vergessen zu machen.
61er-Jahrgang aus Bochum, seit über 35 Jahren im Journalismus zu Hause - dem Sport und dem blau-weißen VfL schon ewig von Herzen verbunden - als Sportredakteur aber ein Spätberufener.
