Es ist nicht der dickste aller Brocken, der auf ein Topteam der Kreisliga A1 wartet, aber ein besonderer. Denn Frank Eigenwillig, Trainer von RW Barop, kehrt zurück an seine alte Wirkungsstätte RW Germania. Und der Routinier auf der Bank macht gar keinen Hehl daraus, dass es für ihn kein normales Spiel ist. „Im Vordergrund steht natürlich das Sportliche. Ich will das Spiel gewinnen wie jedes andere auch. Aber ansonsten wünsche ich Germania viel Erfolg.“
RW Barop im Aufstiegskampf
Zunächst aber zu seinen Baropern, die sieben Spiele gewonnen und eins remis gespielt haben. Nur der SV Westrich steht vor den Rot-Weißen. Das Team von Marc Risse hat ein Spiel mehr absolviert und acht Spiele gewonnen sowie eins unentschieden gespielt. Am 29. Oktober kommt es zum Showdown: „Ich erinnere aber an Jürgen Klopp. Der hat mal gesagt: Wer das nächste Spiel gewinnt, wird Meister und nicht wer das Wichtigste gewinnt.“ Frank Eigenwillig liebt diese Vergleiche. Und dann hat er noch so ein Zitat parat, wobei ihm gerade nicht einfiel, von wem es kam: „Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften.“ Wir helfen gerne: Jupp Heynckes war es.
Aber so kommt Eigenwillig eben auch auf seine ganz eigene angenehm witzige Art zum Kern. Und der besteht im Fußball aus Ergebnissen. Könnte auch jemand Schlaues gesagt haben. Also der Blick auf die Tabelle: RW Barop geht mit erst sechs Gegentreffern aus acht Spielen in das Duell mit seinem Ex-Klub: „Das zeichnet uns in dieser Saison aus. Mit den vielen jungen Leuten bedeutet eine stabile Abwehr eine Menge Arbeit. Da zeichnet sich die hohe Trainingsbeteiligung aus.“ Selbst wenn 31 erzielte Treffer hinter Westrich (35) zweitbester Wert sind, sieht der Barop-Coach noch Luft nach oben in Sachen Effizienz.

Die sei aber auch wichtig bei Germania: „Ich habe großen Respekt vor Tobias Ahland und seiner Arbeit, natürlich auch vor der des Sportlichen Leiters Christian Gries. Selbst wenn die nicht ganz oben dabei sind, können die an guten Tagen jedes Team der Liga ärgern. Dann ist das einer der Vereine in Dortmund mit der größten durchschnittlichen Zuschauerzahl. Die fallen oft dreistellig aus. Der Klub macht viel für ein schönes Ambiente.“ Nicht zuletzt ist Frank Eigenwillig, den alle in Dortmund nur „Eiger“ nennen, auch so oft Gast Im Odemsloh. Denn er, der dort fünf Jahre Coach war, spielt weiterhin für die Alten Herren. „Ich wohne ja in der Nachbarschaft. Da bleibt auch eine Verbindung, die jetzt 90 Minuten ruht.“ Fraglich sind dabei die Einsätze der angeschlagenen Leon Besancon und Jan Blanke.
Gewinnen die Baroper, tragen sie ihre fast blütenweiße Weste weiterhin durch die Liga. Nur das „verrückte 3:3 bei Sharri“ passt nicht ganz in die starke Bilanz. Stichwort Effizienz: „Da hätten wir 20 Tore machen müssen und kassieren in der Nachspielzeit das 3:3.“
Aber Barop erholte sich schnell, gewann zuletzt 3:0 gegen Urania Lütgendortmund. Am Sonntag spielt der Spitzenreiter SV Westrich gegen Mengede II, ist klarer Favorit. Für Eigenwillig ändert das gar nichts: „Wir blicken auf uns. Wenn wir das Spiel gegen Germania hinter uns haben, kommt der TuS Rahm, dann sind wir in Westrich, ehe Sarajevo Bosna uns besucht. Dann wissen wir, wo wir stehen. Aber jetzt geht es nur um Germania.“ Oder wie sagte Matthias Sammer einst: „Das nächste Spiel ist immer das nächste.“
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