Die Szene-Kneipe FlözQ in Haltern - besonders an Weihnachten für Fußballer ein Fest.

© Florian Wilms

Weihnachten in der Kneipe – für die Amateurfußballer Halterns war das ein Fest

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In fast jeder Stadt gibt es diese eine Kneipe, in der die Amateurfußballer und -sportler zusammenkommen. In Münster ist die Gorilla-Bar, in Dortmund unter anderem das Perpendikel.

Dortmund

, 18.07.2021, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Weihnachten, das Fest der Liebe. Das Fest der Familie. An Heiligabend und den zwei Weihnachtsfeiertagen werden die Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln besucht. Es ist das Fest, an dem alle zusammenkommen. Für die Fußballer der kleinen Stadt Haltern bleiben für die Familie aber nur zwei der drei Tage, denn der 26. Dezember hat einen fetten, roten Punkt im Kalender eines jeden Amateurkickers der Seestadt.

Der zweite Weihnachtsfeiertag ist der Tag der Halterner Fußballer, es ist ihr Tag. Dann kommen sie alle - ob vom großen TuS Haltern, vom SV Lippramsdorf oder vom kleinen SV Hullern - zusammen. An diesem Tag findet in der Dreifachturnhalle am Schulzentrum die Hallenstadtmeisterschaft statt. Es ist in Haltern ein besonderer Tag, der mit dem Finale meist noch längst nicht beendet ist.

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„Es war das absolute Highlight“, erinnert sich einer der bekanntesten Fußball-Akteure der kleinen Seestadt. Michael Onnebrink ist seit gut 20 Jahren Trainer, mittlerweile wieder dort, wo er seine Trainer-Karriere damals startete: bei Concordia Flaesheim. „Es gab keinen, der erst in der Halle und dann später nicht im FlözQ war“, sagt dieser. Der wo war?

Michael Onnebrink ist Trainer von Concordia Flaesheim.

Michael Onnebrink ist Trainer von Concordia Flaesheim. © Jürgen Patzke

Fast jede Stadt hat diese Kneipen, die Gastrostätten, in denen sich die Sportler der Stadt wiederfinden. Wo sie gemeinsam ihr Bier trinken. Wo Gerüchte entstehen. Wo Wechsel arrangiert werden. So auch in Haltern, hier war es das FlözQ. War?

Mittlerweile - seit 2013 - gibt es die Traditionskneipe der Halterner nicht mehr. „Irgendwann hat sich das verlaufen, es war nicht mehr so der Anlaufpunkt“, erinnert sich Onnebrink. Nicht nur nach der Hallenstadtmeisterschaft war er im FlözQ gewesen, gerne auch freitags nach dem Training. „Da sind viele Freundschaften entstanden. Es waren die Mannschaften der ganzen Stadt vertreten, alle Vereine. Das war eine schöne Sache.“

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Im FlözQ sind damals die „blödesten Gerüchte entstanden, Spielerwechsel auch“, erzählt Onnebrink. Wenn er an die alte Zeit denkt, kommt er aus dem Schwärmen nicht heraus. Gerade für ihn als Trainer sei diese alte Kneipe goldwert gewesen, sagt er laut lachend: „Wenn man wie ich Trainer war, hat man da gerne mal bei dem einen oder anderen Spieler nachgefragt. Ich fand es dort immer sehr schön.“

Nicht freitags, dafür donnerstags war ein anderer bekannter Halterner Trainer gerne früher in der Traditionskneipe. „Donnerstags war da früher immer Bingo“, erzählt Tim Abendroth, der zum Trainerteam des TuS Haltern II in der Landesliga gehört. „Da waren wir dann ein, zweimal im Monat zum Einläuten des Wochenendes da. Für uns Studenten war das ja ganz passend“, sagt er lachend.

Tim Abendroth (v.) war bis vor zwei Jahren Trainer beim TuS Haltern II. Nun ist er zurück im Trainerteam als Co-Trainer.

Tim Abendroth (v.) war bis vor zwei Jahren Trainer beim TuS Haltern II. Nun ist er zurück im Trainerteam als Co-Trainer. © Archiv

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Ansonsten erinnert auch er sich gerne zurück an die Feiern nach der Hallenstadtmeisterschaft. „Da war nie die Frage, wohin es nach dem Turnier geht, sondern wann man sich im FlözQ trifft.“ Eine kleine Tanzfläche, erinnert sich Abendroth, war für die Wilden. Die Theke vorne für die, „die einfach quatschen und ihr Bier trinken wollten“.

Wie bereits erwähnt gibt es die kleine Halterner „Szene-Kneipe“ aber nicht mehr. Zum Bedauern von Abendroth und Onnebrink. „Sowas fehlt schon“, sagt der TuS-Trainer. „Sowas könnte es wieder in Haltern geben“, so der Flaesheim-Coach.

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