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Mit Video: Wegen Geld und für mehr Freiheiten - Wickede-Neuzugang will sich impfen lassen
Fußball
Mit 4:3 setzte sich Westfalia Wickede trotz 0:3-Rückstand gegen Türkspor Dortmund durch. Auf Westfalia-Seite ragte ein junger Neuzugang heraus. Im Interview sprach er über die Vorbereitung und über das Impfen.
Einer von mehreren jungen, talentierten Nachwuchsspielern beim Westfalenligisten BV Westfalia Wickede ist der 20j-ährige Linksverteidiger Jan Nielinger. Ausgebildet in der Jugend der Hammer Spielvereinigung wechselte er im zweiten U19-Jahr zum TuS Wiescherhöfen und kam in der Rückrunde bereits in deren erster Mannschaft in der Landesliga zum Einsatz. Sportlich reichte ihm das noch nicht, so dass er zunächst im letzten Sommer zum Lüner SV in die Westfalenliga wechselte und nun seine Zelte in Wickede aufschlug. Am Rande des Testspiels bei Türkspor Dortmund konnten wir mit ihm sprechen.
Jan Nielinger, Herzlichen Glückwunsch zum 4:3-Testspielerfolg bei Türkspor Dortmund! Was sagen Sie zu dem Spiel?
Am Anfang kamen wir nicht gut rein, haben direkt Tore kassiert. Da hatten wir im Mittelfeld ständig Unterzahl und haben sehr früh die drei Gegentore bekommen. Wir haben aber gut reagiert, das 3:1 gemacht und das 3:2 nachgelegt. Dann wurde es sehr schwierig bei den Temperaturen. Dass ich in der letzten Minute auch noch das 4:3 gemacht habe, freut mich natürlich. Ich habe jetzt schon das dritte Tor in der Vorbereitung gemacht. Das ist für einen Linksverteidiger nicht schlecht, da bin ich auch stolz drauf.
Sie sind erst vor wenigen Wochen vom Lüner SV nach Wickede gewechselt. Wie sind Sie aufgenommen worden und wie gefällt es Ihnen bislang in der neuen Mannschaft?
Es gefällt mir sehr gut und ich bin direkt gut aufgenommen worden. Jeder Spieler von der Mannschaft ist wie ein Kumpel für mich. Ich kann mit allen reden und fühle mich richtig wohl. Ich freue mich auf die Saison.
Der Lüner SV hat mit Alex Schmeing einen neuen Trainer verpflichtet und viele Hochkaräter verpflichtet. Warum sind Sie nicht in Lünen geblieben?
Im ersten Jahr hatte ich wenig Spielzeiten, weil mit Sascha Ernst ein starker und erfahrener Spieler auf der Linksverteidiger-Position gesetzt war. Nach der Saison hatte ich nicht den Eindruck, dass der LSV mich halten wollte. Als mich Daniel Dukic anrief und wir gute Gespräche hatten, war ich sicher, dass es für mich die beste Lösung ist, in Wickede neu anzufangen.
Woran muss die Westfalia noch arbeiten, bis es in zwei Wochen losgeht?
Wir haben sicher noch einige Defizite, aber seit Dienstag sind auch viele Urlauber ins Training zurückgekehrt. Die Mentalität ist gut in der Mannschaft, jeder gibt im Training Gas und wenn wir den Willen zeigen wie heute, dann sehe ich eine gute Zukunft für uns in der Westfalenliga.
Die letzten eineinhalb Jahre waren für alle sehr schwierig. Wie geht der Verein Westfalia Wickede und wie geht die Mannschaft damit um?
Das war und ist für alle nicht einfach. Bei uns sind aber schon viele geimpft oder wir lassen uns regelmäßig testen. Wir hatten bislang einen Infizierten, der dann isoliert werden musste. Das war blöd für ihn, hatte sonst aber keine Folgen für die Mannschaft.
Wie stehen Sie selbst mit Ihren erst 20 Lebensjahren zum Thema Impfen?
Zunächst gab es für mich gar keine Impfmöglichkeit. Jetzt könnte ich mich impfen lassen, aber zum einen möchte ich nichts von der Vorbereitung verpassen und zum anderen bin ich gesund und frage mich, wie schlimm es für mich sein könnte, wenn ich mich wirklich infizieren würde. Da ich als Geimpfter aber vermutlich bald mehr Freiheiten hätte und demnächst die Tests auch Geld kosten werden, werde ich mich wohl auch impfen lassen.