Es klingt ungewöhnlich, einen 22-Jährigen als „Urgestein“ zu bezeichnen, doch Tim Ressemann ist aus dem VfB Waltrop kaum wegzudenken. Seit der D-Jugend spielt er für den Verein, unterbrochen nur von einem kurzen Abstecher zu Teutonia SuS Waltrop. Mit der U17 des VfB feierte er den Aufstieg in die Westfalenliga. „Ich war damals eigentlich Jungjahrgang. Da die U17 aber keinen Torhüter hatte, wurde ich hochgezogen“, erinnert er sich.
Mit seinen 22 Jahren hat er noch die gesamte Karriere vor sich. In der laufenden Saison hat er sich als starker Rückhalt erwiesen, wie zuletzt beim 3:1-Sieg bei Borussia Ahsen, als er einen Elfmeter hielt.
Ressemann bleibt beim VfB Waltrop
Dennoch wäre Tim Ressemann fast gewechselt. Kürzlich vermeldete der Dortmunder Bezirksligist Mengede 08/20 bereits den scheinbar feststehenden Transfer. Mengede wäre eine interessante Option gewesen, insbesondere da es von Waltrop nur eine zehnminütige Fahrt entfernt liegt. Doch dieser Wechsel zerschlug sich überraschend.
„In der nächsten Saison werde ich wieder für den VfB Waltrop spielen“, verkündete Ressemann. Vielleicht spielt dabei auch die Aussicht auf den möglichen Aufstieg des VfB Waltrop in die Bezirksliga eine Rolle? „Meine Entscheidung hatte private Gründe“, stellt er klar: „Ich würde auch bleiben, wenn wir es nicht schaffen sollten.“

Auf Mengeder Seite zeigt man indes für Ressemanns Entscheidung Verständnis: „Tim fängt ab September eine Ausbildung in Essen bei der Feuerwehr an. Er wird wahrscheinlich auch dorthin ziehen“, erklärt Nico Anders, künftiger Trainer von Mengede 08/20: „Deshalb hat er gesagt, dass er es nicht schaffe, dreimal die Woche zum Training zu kommen. Von daher ist alles okay.“
Mengede 08/20 hat reagiert
Mengede hat bereits reagiert und mit Jarno van der Mooren einen Torwart aus den Niederlanden verpflichtet. Dieser spielte dort in der höchsten Nachwuchsliga und kommt im Sommer zum Studieren nach Deutschland.
Allerdings hatte Mengede nicht nur Ressemann, sondern auch weitere Waltroper Spieler vorgestellt, unter anderem Kapitän Leon Chasanis, Christian Waldoer, Nico Maikämper und Karlheinz Manga. Könnten nun Spieler, die eigentlich schon wegwollten, vielleicht doch beim VfB bleiben, wo nun alles nach Aufstieg riecht? Ressemann möchte sich da nicht einmischen: „Ein Großteil überlegt sogar. Am Ende müssen aber die Spieler die Entscheidung selbst treffen.“