Was für ein Spiel: Nettes Trainer springt in eine Zeitkapsel - Der Dorstfelder SC eskaliert
Fußball-Kreisliga B
An dieses Spiel werden sich die Spieler der Fußball-B-Liga-Teams DJK Nette und Dorstfelder SC II noch lange erinnern. Sehr lange. Aber lesen Sie selbst.

Manuel Lorenz erlebte einen schwarzen Tag mit DJK Nette. © Janisch
Manuel Lorenz ist 46 Jahre alt. Am Sonntag fühlte sich der Trainer des Fußball-B-Ligisten DJK Nette aber wieder wie 26. „Unglaublich, was ich mit Nette am Sonntag erlebt habe, ist mir schon vor 20 Jahren mit dem Lüner SV II als Spieler passiert“, sagt Lorenz. Er erinnert sich noch ganz genau. 1999 führte er mit dem Lüner SV II zur Halbzeit gegen Westfalia Wickede mit 4:1. Am Ende hieß es in der Bezirksliga-Partie 4:5. Und so lief es auch am Sonntag mit Nette.
DJK Nette überrennt Dorstfelder SC
Sein Team überrante im ersten Abschnitt die Zweitvertretung des Dorstfelder SC und führte hoch verdient mit 4:1. „Es hätte sogar 6:1 für uns stehen können“, sagt Lorenz. Und wie schon vor 20 Jahren mit dem Lüner SV II ging er auch Sonntag mit DJK Nette als Verlierer vom Platz. „Das kannst du eigentlich niemanden erzählen“, sagt Lorenz.
Sein Gegenüber Damian Sylvester hatte zur Pause nicht das Gefühl, die Partie drehen zu können. „Ich wusste, dass Nette dieses Tempo nicht halten kann. Ich habe den Jungs in der Halbzeit dann gesagt, dass wir nicht nachlassen dürfen und vielleicht noch ein Punkt drin wäre. Von einem Sieg habe ich nicht geträumt“, sagt Sylvester. Er ist eigentlich Spieler beim Dorstfelder SC II, Sonntag vertrat er aber den fehlenden Coach Daniel Naujoks.
Der Dorstfelder SC spielt sich in einen Rausch
Dorstfeld spielte sich dann in einen Rausch. Nicolas Reyes (50.) und Aissa Ghoudan (79.) verkürzten auf 3:4. „Da wusste ich, dass wir noch gewinnen werden“, sagt Sylvester. Matthias Glomp glich aus (81.) und Can Eker erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer. „Der Schiedsrichter hat dann direkt abgepfiffen. Ein Teil der Mannschaft ist eskaliert, der andere Teil ist nach der kräftezehrenden Aufholjagd direkt zusammengberochen“, sagt Sylvester.
Für Lorenz und DJK Nette war es natürlich eine bittere Niederlage. „Aber eine, aus der wir lernen werden. Wir haben ein ganzes Junges Team“, sagt der Coach. Die Mannschaft ist nach dem A-Liga-Abstieg komplett neu zusammengestellt worden. Deshalb hofft der Coach auf einen sicheren Mittelfeldplatz. Aktuell hat das Team nach drei Spieltagen drei Punkte auf dem Konto.
Dorstfelder SC hat die perfekte Ausbeute
Ganz anders sieht es beim Dorstfelder SC II aus. Das Team hat noch keinen Punkt abgegeben. „Der Aufstieg ist aber nicht unser Ziel. Wir sind ja die ehemalige dritte Mannschaft. Wenn wir oben ein bisschen mitspielen, wären wir schon sehr zufrieden“, sagt Sylvester. Die Comeback-Qualitäten hat das Team dafür.