Der ASC 09 Dortmund, hier mit Philipp Rosenkranz (l.) und Marcel Münzel (M.), verlor am Samstag gegen die Sportfreunde Siegen.

Der ASC 09 Dortmund, hier mit Philipp Rosenkranz (l.) und Marcel Münzel (M.), verlor am Samstag gegen die Sportfreunde Siegen. © Nils Foltynowicz

Was für ein Chancenwucher: ASC 09 Dortmund verliert das letzte Saisonspiel

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Kein glücklicher Saisonausklang für den Fußball-Oberligisten ASC 09 Dortmund. Die Aplerbecker verloren am Samstag gegen die Sportfreunde Siegen. Dabei ließ der ASC eine Menge Chancen liegen.

Dortmund

, 04.06.2022, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der erhobene Zeigefinger sollte beim Ausklang der Oberliga-Saison des ASC 09 Dortmund nicht mehr zum Einsatz kommen. Dieser Chancenwucher beim 0:2 (0:1) gegen die Sportfreunde Siegen brachte aber Trainer Antonios Kotziampassis doch ums eine oder andere Haar. Dass er sogar die Gelbe Karte sah, spricht dafür, dass der ASC-Coach ein wenig aufgewühlt war.

„Ich kann der Mannschaft gar keinen Vorwurf machen“, sagte der Trainer trotzdem und schickte seine Jungs zur Abschiedsfeier von sieben Spielern, die kommende Saison nicht mehr für die Aplerbecker kicken. Kotziampasis wählte versöhnliche Worte, um allen ein gutes Gefühl mit in die Sommerpause zu geben: „Wir haben als Sechster oder Siebter unsere Ziele erreicht. Klar, da waren Spiele, die wir hätten besser bestreiten können, auch heute, aber insgesamt war das in Ordnung.“

Auch heute, das stimmt. Trifft aber in erster Linie auf den Abschluss zu. Hätten die Aplerbecker alleine ihre Hundertprozentigen genutzt, hätten die 300 Zuschauer ein zweistelliges Ergebnis gesehen. So gewann am Ende die cleverere und im Abschluss den Tick entschlossenere Mannschaft. Sie könnte sich, sollte Schermbeck am Montag in Rhynern nicht gewinnen, mit einem einstelligen Tabellenplatz belohnen.

Kotziampassis: „Hatten nicht unsere beste Elf“

Diese Konstellation, Sechster gegen den Zehnten, verrät aber auch viel darüber, wie wichtig oder eben nicht diese Partie war: „Wir hatten bestimmt nicht unsere beste Elf“, kommentierte Kotziampassis. Aber sie hatte vorne den 23-Tore-Mann Maximilian Podehl. Und der verzweifelte gegen Siegen an Björn Jost, der auf der Linie klärte und zweimal an Torwart Christoph Thies. Der Siegener Keeper hatte sich zuvor schon Aristidis Spyrou bedankt, der vor seiner Rettungstat nach einem Schuss von Said Dahoud gegen den Pfosten gerauscht war. Der Verteidiger blieb aber unverletzt. Das alles passierte in der ersten Hälfte.

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Traditionsverein Sportfreunde Siegen, nach dem feststehenden Aufstieg des 1. FC Kaan-Marienborn nur noch Nummer zwei ihrer Stadt, begann ziemlich verhalten. Aber wenn sie kamen, dann hatte es, was das Aplerbecker Angriffsspiel nicht hatte: Präzision! Und so traf Michel Harrer in der 22. Minute mittendrin in der ASC-Chancenflut aus dem Nichts. Dieses 0:1 spiegelte den Spielverlauf nun so gar nicht wider.

Und es sollte noch drastischer kommen. Nach einer auf beiden Seiten zunächst abgeflachten zweiten Hälfte wusste sich der eingewechselte Sportfreund Arda Nebi immer wieder über rechts in Szene zu setzen. Als der ASC dann doch wieder mehr riskierte, sollte das ins Auge gehen. Es gab Ecke. Und da stand dann die Abwehr ihren nicht treffenden Offensivkollegen in nichts nach und ließ den völlig harmlosen Ball durch ihre Reihe durch die Hügellandschaft vor dem von Oliver Roll gehüteten Tor tröpfeln. Furkan Yilmaz hielt drauf – 0:2 (74.).

Der ASC bemühte sich aber weiter. An der Einstellung mangelte es den Aplerbeckern nicht. Auch die eingewechselten Lars Warschewski, Daniel Schaffer und Ermias Simatos machten gut mit. Nur: Wenn schon ein Podehl nicht trifft, dann ist es auch nicht ihr Tag. „Ja, wir machen sie nicht. Wir hätten bestimmt gewonnen, wenn wir gleich zu Anfang zwei Dinger versenkt hätten“, haderte Kotziampassis dann doch kurz.

Aber es war eben auch für ihn höchstens der Tag seiner gerauften Haare und nicht der gegen seine Jungs erhobenen Zeigefinger. Er bekräftigte: „Jungs, Köpfe hoch, verabschiedet euch nett.“ Die taten es artig und trotteten Richtung Vorsitzenden Michael Linke, der sich bei den gehenden Spielern bedankte. Alle anderen sehen sich schon bald wieder. Mit dem ersten Training am 5. Juli endet die kurze Sommerpause.

ASC: Roll – West, Friedrich, Rosenkranz (83. Simatos), Rausch – Urban, Münzel – Weiß (59. Inan), Dahoud (67. Schaffer), Franke (55. Warschewski) – Podehl
Tore: 0:1 Harrer (22.), 0:2 Yilmaz (74.)