Was die Jungs des ASC 09 Dortmund bisher abreißen, ist der Wahnsinn

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Was die Jungs des ASC 09 Dortmund bisher abreißen, ist der Wahnsinn

rnMeinung

Der ASC 09 Dortmund geht mit einem 4:3-Erfolg gegen RSV Meinerzhagen in die Winterpause. Unser Autor Thomas Schulzke ist begeistert vom bisherigen Auftritt des Fußball-Oberligisten.

Dortmund

, 14.12.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

ASC-Trainer Antonios Kotziampassis mutet manchmal etwas irritierend an der Seitenlinie an. Er diskutiert häufig mit dem Gäste-Trainer oder dem Schiedsrichter. Sportlich ist ihm aber gar nichts anzukreiden. Und eins macht er nie: jammern. Obwohl er derjenige ist, der unter allen Dortmunder Trainern das Recht dazu hätte.

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Kevin Brümmer fehlt seit dem zweiten Spieltag. Lars Warschewski kam ebenfalls kaum zum Einsatz. Auch Daniel Schaffer, Mike Schäfer, Philippos Selkos und Florian Rausch fehlten überwiegend. Die letzten Partien kam auch der 13-fache Saisontorschütze Maximilian Podehl nicht mehr zum Einsatz. Das sind alles potenzielle Stammspieler. Zwischenzeitlich standen elf Akteure auf der Verletztenliste des ASC-Trainers Kotziampassis.

Said Dahoud (l.) spielt bisher eine starke Saison.

Said Dahoud (l.) spielt bisher eine starke Saison. © Foltynowicz

In keinem Presse-Gespräch vor den Partien der Oberliga machte er diese Misere zum Thema. Ganz im Gegenteil. Er redete die Spieler stark, die ihm zur Verfügung standen. Er redete darüber, welch tolle Entwicklung Jannik Urban in seinem ersten Seniorenjahr nimmt. Oder was Said Dahoud im zentralen Mittelfeld für eine prägende Figur geworden ist. Und in Marcel Müntzel hat das Team einen neuen Boss. Ich gebe es zu, ich habe ihm diese Leistung nicht zugetraut, aber was Münzel bisher abgerissen hat, davor kann man nur den Hut ziehen.

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Er zieht die Mannschaft mit, gewinnt Zweikampf um Zweikampf und hat als defensiver Mittelfeldspieler sogar das Toreschießen für sich entdeckt. Dreimal hat er schon getroffen. Was dem 30-Jährigen aber viel wichtiger ist, sind seine Torvorlagen. Siebenmal war er schon der letzte Passgeber vor einem ASC-Tor. So ist er halt, ein Teamplayer durch und durch. Von dem jeder Mitspieler in dieser Spielzeit bisher profitiert.

Überragend sind auch bisher die Leistungen der beiden Außenverteidiger Jan Stuhldreier und Nils da Costa Pereira. Beide haben bewiesen, dass die Oberliga nur eine Durchgangsstation sein darf. Beide haben das Zeug dazu, eine Klasse höher zu spielen. Ebenso wie Jannik Urban. Der hat aber erstmal für ein Jahr verlängert, um sich weiter in der Oberliga zu etablieren.

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Trotz all der personellen Rückschläge scheint das erste Etappenziel erreicht zu sein. Ein Platz unter den ersten zehn Mannschaften. Die treffen nach Beendigung der Hinrunde in einer Meisterrunde aufeinander. Elf Punkte rangiert der ASC aktuell vor Platz elf. Der Tabellenführer ist nur fünf Zähler entfernt. Vier Partien sind es noch bis zum Ende der Hinrunde. Darunter sind die drei Partien gegen die Abstiegskandidaten Westfalia Herne, Holzwickeder SC und Finnentrop/Bamenohl. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dass der ASC noch auf Rang elf abrutscht.

Man darf natürlich gespannt auf das neue Jahr sein. Gespannt auf die neue Situation. Denn bis auf Kevin Brümmer (Kreuzbandriss) wird Coach Antonios Kotziampassis vermutlich der komplette Kader wieder zur Verfügung stehen. Dann wird es spannend sein zu sehen, wie der Coach mit der neuen Situation umgeht. Werden die etablierten Kräfte wieder in die Startelf rücken, oder gehen die Akteure, die den ASC bisher auf Rang fünf geführt haben, mit einem Bonus in das Jahr 2022?

Aber eins steht fest, schafft es der Coach weiterhin, dass Leistungsmaximum aus dem Team zu holen, dann ist sogar der Regionalliga-Aufstieg möglich. Denn was die Jungs bisher abliefern, ist der pure Wahnsinn.