Führungsspieler verabschiedet sich vorzeitig vom VfR Sölde „Irgendwann holt es einen ein“

Von Anastasia Apostolidis
Führungsspieler verabschiedet sich vorzeitig vom VfR Sölde: „Irgendwann holt es einen ein“
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Nach zwei Jahren beim VfR Sölde wird Damian Marchewka im Sommer neue Wurzeln in Unna schlagen. Der Wechsel zum SSV Mühlhausen in die Bezirksliga ist allerdings nicht das Einzige, was für Aufsehen sorgt: Marchewka wird die Rückrunde nicht mehr für den abstiegsbedrohten VfR bestreiten.

Grund für den Wechsel nach Unna sei Leon Lukas. „Er ist jetzt als spielender Co-Trainer nach Mühlhausen gewechselt (Leon Lukas wechselt in der Saison 2025/26 vom Königsborner SV zum SSV Mühlhausen; Anm. d. Red.) und wollte mich direkt im Boot haben“, sagt Marchewka.

Die beiden kennen sich bereits gut aus Königsborner Zeiten. „Ich hatte Gespräche mit ihm und mit Trainer Marc Woller - da hat die Chemie sofort gepasst“, freut sich der Abwehrspieler auf die künftige Zusammenarbeit. Seine Rolle: „Sie wird genau das sein, wofür ich bekannt bin: Führungsstärke hereinbringen und die Mannschaft zusammenhalten.“

Marchewka legt eine Pause ein

Beim Rückrundenauftakt der Landesliga gegen TuS Hannibal (16. Februar 2025) fehlte er erstaunlicherweise im Kader - und das nicht ohne Grund.

„Ich mache eine Pause bis zum Sommer“, bestätigt der 29-Jährige.

Die Gründe dafür sind eindeutig: über Jahre hinweg übernahm Marchewka beim Königsborner SV nicht nur die Rolle des Kapitäns der Ersten, sondern auch die des Trainers der C Jugend. „Ich stand jeden Tag auf dem Platz -manchmal sogar drei bis vier Stunden am Stück.“

Eigentlich habe er bereits zu seiner Zeit in Königsborn eine Pause geplant, doch die Anfrage von Sölde änderte seine Meinung. „Die Möglichkeit mit Sölde und ihrem Aufstieg hat mich gereizt.“ Doch die Belastung habe ihn dann doch eingeholt.

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Mannschaft und Trainerteam akzeptieren Marchewkas Entscheidung: „Sie haben meine Entscheidung verstanden, wofür ich sehr dankbar bin“.

Dennoch fällt ihm der Schritt alles andere als leicht. „Es ist sehr bitter, dass es mich jetzt innerhalb der Saison einholt. Ich hätte der Mannschaft gerade in der jetzigen Phase gerne weitergeholfen. Aber so, wie es mir aktuell geht, würde ich niemandem weiterhelfen.“

Individuelle Vorbereitung statt komplette Pause

Im Sommer soll es dann mit neuer Energie in die Bezirksliga 8 zum SSV Mühlhausen gehen. „Ich möchte wieder auf einem sehr guten mentalen und körperlichen Niveau sein, wenn die Vorbereitung beginnt“, erklärt der Führungsspieler.

„Um eine Mannschaft anzuführen, muss ich im Kopf zu 100% dabei sein. Ich komme sehr aus der Mentalität“, sagt er.

Der Abwehrspieler werde sich in der Zwischenzeit individuell fit halten. Schwimmen und Fitnessstudio sollen ihm dazu behelfen, auf seinen gewünschten Fitnessstand zurückzukommen.

Durch die Pause könne Marchewka für eine längere Zeit Abschalten und frischen Wind mit nach Mühlhausen bringen, um dort seine neue Aufgabe erfüllen zu können.

Trotz aller Gründe für die Pause gibt es aber schon jetzt etwas, dass dem 29-Jährigen fehlt: die Kameradschaft. „Das Umfeld, das Team - nicht nur auf dem Platz, sondern auch davor und danach“, sagt er.

Für Damian Marchewka ist die Pause ein bewusster Schritt, um für seine neue Rolle genug Energie zu tanken.

Der VfR verliert damit nicht nur einen Leistungsträger, sondern auch eine echte Führungsfigur.