VfL Kemminghausen steht kurz vor dem Klassenerhalt Trainer erklärt die Aufholjagd

VfL Kemminghausen steht kurz vor dem Klassenerhalt: Interview mit Erfolgstrainer Giuseppe Tripi
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Zehn Punkte Vosprung und sogar noch ein Spiel mehr als der VfR Sölde II machen den Klassenerhalt des VfL Kemminghausen bereits am Sonntag (4. Mai) möglich.

Das sah vor Monaten allerdings ganz anders aus, als der VfL mit nur vier Punkten und sechs Punkten Rückstand auf die Sölder eine traurige 100-Jahr-Feier im Sommer zu erleben drohte. Neu-Trainer Giuseppe Tripi (45) riss das Ruder aber wieder herum. Im Interview erklärt er die Kemminghauser Wende.

Giuseppe, du hast gerade eine Ellbogen-OP überstanden. Daher natürlich zunächst die Frage nach deinem Befinden...

Das tut natürlich noch etwas weh, aber ich bin froh, dass meine Fehlstellung behoben ist. Ich komme noch diese Woche raus.

Beim Spiel gegen die Löwen warst du noch an der Seitenlinie. Dort soll einer deiner Spieler angeblich mit der Faust zugeschlagen haben. Dein Co-Trainer hat seine Sicht der Dinge dargelegt. Möchtest du noch etwas dazu ergänzen?

Ich sage gerne dazu, dass ich so etwas überhaupt nicht gutheiße. Wenn wir personell nicht so knapp wären und ich die Situation selbst gesehen hätte, hätte ich dem Spieler auch eine kurze Denkpause gegeben. Aber ich habe mich auch gewundert, dass da seitens der Löwen noch etwas nachkam. Das ist nicht schön, aber es ist letztendlich auch nicht so dramatisch gewesen.

Trainer Giuseppe Tripi spielt mit dem VfL Kemminghausen eine starke Rückrunde.
Trainer Giuseppe Tripi spielt mit dem VfL Kemminghausen eine starke Rückrunde. © Foltynowicz

Kommen wir zu den schönen Dingen des VfL-Lebens. Was hat euch das Feld von hinten aufrollen lassen?

Wir hatten wirklich erst trostlose vier Punkte, als Paulo (Co-Trainer Garcia, Anm. d. Red.) und ich sowie Tolga Porsuk für die Sportliche Leitung kamen. Natürlich haben uns die neuen Spieler auch sehr geholfen. Ich hatte alle Jungs gefragt, wer meinen Weg mitgehen will, um den Verein im Jubiläumsjahr vor dem Abstieg zu bewahren. Wir mussten uns von wenigen Leuten trennen, haben insgesamt aber personell nur Treffer gelandet.

Und das Spielglück?

Das haben wir uns erarbeitet. Ich darf gerne an das Mühlhausen-Spiel erinnern. Da haben wir in Unterzahl fünf Tore erzielt und 5:3 gewonnen. Das heißt, die Mannschaft hat auch während der Spiele Reaktionen gezeigt.

Was habt ihr als Trainer eingebracht?

Wir haben mit den Spielern hart gearbeitet. Paulo und ich harmonieren schon seit Jahren. Er ist der Mann, der vor den Spielen in der Kabine positive Reize setzt. Ich gebe dann während der Partien an der Linie den Ton an und setze Impulse. Dann verstehe ich auch keinen Spaß. Nach den 90 Minuten aber sitze ich gerne mit den Jungs zusammen oder auch mit Gegnern.

So wie es die Typen von damals auch zu tun pflegten...

Ja, der Fußball lebt von Typen. Ohne die wäre er doch langweilig. Ich war vor langer Zeit Juniorentrainer in Hombruch. Wenn Typen wie Frank ‚Keule‘ Burmann oder Detlef Bögershause am Platz waren und gespielt haben, hat das uns alle mitgerissen.

Im Sommer feiert der VfL ja das Hundertjährige. Geht die Party für dich am Gretelweg kommende Saison weiter?

Wir haben noch nicht verlängert und schon ein paar Anfragen, aber unser erster Ansprechpartner ist der VfL. Wir dürfen einen echten Traditionsverein trainieren. Aber wir möchten natürlich auch dauerhaft Bedingungen haben, bei denen wir unsere Vorstellungen realisieren können.

Noch ein Blick auf das Spiel am Sonntag gegen Herringen: Eine Mannschaft, die auswärts erst vier Punkte geholt hat. Gelingt euch endgültig der Klassenerhalt?

Wir wollen die Leute, die zum Glück nach einiger Zeit wieder zum Platz kommen, und die treuen Stammgäste natürlich glücklich machen. Aber ich denke, das wird für die Köpfe ein komisches Spiel. Drei Spieler sind gelbgesperrt. Jeder weiß, dass uns bei unserem Vorsprung kaum noch etwas passieren kann. Das darf uns aber nicht zu sicher machen. Wir wollen jetzt den Dreier und Klarheit.

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