
Zwischen dem VfL Kemminghausen und dem TuS Hannibal kam es Mitte September zum tumultartigen Szenen. © Screenshot Staige TV
Urteile nach Abbruch zwischen Kemminghausen und Hannibal da: Klub legt Einspruch ein - „Skandal“
Fußball-Bezirksliga
Das Bezirksliga-Spiel zwischen dem VfL Kemminghausen und dem TuS Hannibal fand Mitte September ein vorzeitiges Ende: Das Spiel wurde abgebrochen, die Polizei rückte an. Nun stehen die Urteile fest.
Hitzige Partie, Faustschläge, Spielabbruch, Polizeieinsatz: Das Fußball-Bezirksliga-Duell zwischen den beiden Dortmunder Klubs VfL Kemminghausen und TuS Hannibal hat in den vergangenen Wochen für negative Schlagzeilen gesorgt. Der Unparteiische Jonathan Rupert brach die Partie kurz Schluss beim Stande von 1:1 ab. Zuvor und auch danach kam es zu Tumulten auf dem Sportplatz am Gretelweg. Die ganze Angelegenheit landete vor dem Bezirkssportgericht 5 (BSG 5), das sich dem Fall annahm. Nun gibt es die Urteile.
Das BSG 5, vertreten durch Sportrichter Hermann Jamnig, verkündete in einem schriftlichen Verfahren mehrere Urteile. Zunächst zur Spielwertung: Zum Zeitpunkt des Abbruchs stand es 1:1, das BSG entschied nun aber, dass das Spiel mit 2:0 für den VfL Kemminghausen gewertet wird.
Zudem erhalte der TuS Hannibal als Verursacher des Spielabbruchs eine Geldstrafe von 250 Euro. Weitere 200 Euro müsse der TuS zahlen, weil sich Personen, die Hannibal zuzuordnen sind, unsportlich Verhalten haben sollen. Weitere 50 Euro Strafe werden für den TuS wegen „Nichtabgabe einer verlangten Meldung (Name und Funktion im Verein einer Person, nach vorgelegtem Foto)“ fällig.
Aber auch der VfL Kemminghausen kommt nicht ungeschoren davon. Der Klub muss wegen unsportlichen Verhaltens von Personen, die dem VfL zuzuordnen sind, eine Geldstrafe von 150 Euro zahlen. Über die drei Punkte darf sich der VfL nach jetzigem Stand aber freuen.
Daneben verdonnerte das BSG 5 zwei Spieler des TuS Hannibal zu einer weiteren Strafe. Ein Akteur ist sogar für zehn Spiele gesperrt worden. Grund sei ein tätlicher Angriff auf einen Kemminghausener Gegenspieler. Ein anderer TuS-Akteur muss wegen des Verdachts des unsportlichen Verhaltens und Schiedsrichterbeleidigung eine Geldstrafe von 300 Euro zahlen.
Der TuS Hannibal hat nun zehn Tage Zeit, gegen die Entscheidung des Gerichts vorzugehen und Einspruch einzulegen. Das wird der TuS nach Angabe von Trainer Hamsa Berro auch tun. „Wir werden Einspruch gegen die Spielwertung und die Zehn-Spiele-Sperre einlegen. Beide Dinge sind nicht verhältnismäßig. Wir haben uns einen Fachanwalt besorgt und werden mit allen nötigen Mitteln gegen die Entscheidung vorgehen. Das alles ist ein Skandal. Uns geht es ums Prinzip“, sagt Berro.
Der TuS Hannibal ist damit erst einmal auf Rang zwei in der Bezirksliga 8 abgerutscht, liegt einen Punkt hinter Spitzenreiter TuS Eichlinghofen. „Wir konzentrieren uns jetzt aber weiter auf das Sportliche und wollen weiter gut spielen“, sagt Berro. Am kommenden Sonntag empfängt der TuS die SG Massen (15 Uhr).
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
