Das Überraschungsteam der Fußball-Kreisliga hat klare Ziele.

Das Überraschungsteam der Fußball-Kreisliga hat klare Ziele. © Stephan Schütze

Überraschungsteam der Kreisliga A mit konkreten Plänen – die Euphorie birgt Gefahren

rnFußball-Kreisliga A

Ein Neuling in der Kreisliga A spielt eine bislang beeindruckende Saison. Doch zunächst muss der Aufsteiger auf die Euphorie-Bremse drücken.

von Vincent Vogel

Dortmund

, 13.10.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die meisten Aufsteiger setzten sich in ihrem ersten Jahr in einer höheren Spielklasse das Ziel, sich in der Liga zu etablieren. Ein Überraschungsteam der aktuellen Saison ist weit darüber hinaus. Momentan ist es ein Blinzeln bis zur Tabellenführung. Zudem wollen das Team sowie der Trainer gelassen, aber gleichzeitig weiter ehrgeizig bleiben. Die Pläne für die nächsten Jahre hat jeder Einzelne innerhalb des Vereins verinnerlicht.


SV Westrich als Neuling unter den Top-Teams der Liga

Mit 18 Punkten steht der SV Westrich auf Platz fünf in der Kreisliga A1. Trainer Marc Risse ist damit durchaus zufrieden. „Wir haben das Maximale rausgeholt“, sagte Risse über den Saisonstart. Eine Sache schien dem Trainer schon vor der Saison nicht zu gefallen.

„Die Euphorie vor der Saison war sehr groß, damit einhergingen zu motivierte Ziele. Das sind nicht die Ziele von mir oder Jan Sauer, unserem sportlichen Leiter“, sagte Risse. Hintergrund ist, dass der SV Westrich lange Zeit ungeschlagen in der Kreisliga B war. Auch Spieler Raphael Meißner war vor der Saison euphorisch. „Als Aufsteiger sollte man demütig sein, aber wir haben in der Vorbereitung gute Ergebnisse erzielt. Wir sind selbstbewusst in die Saison gegangen“, sagte Meißner.

Risse weiß jedoch die Qualität seines Teams realistisch einzuschätzen. „Wir sind in einem Entwicklungsjahr, wo wir uns finden müssen. Ein paar Mannschaften sind einen Schritt weiter als wir“, sagte Risse über die aktuelle Saison. Gegen drei dieser Mannschaften spielte der SV Westrich bereits, konnte jedoch keins davon gewinnen.

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„Wir waren geplagt von einer unglaublichen Verletzungsmisere in diesem Zeitraum. Dennoch haben wir nicht unverdient verloren“, erklärte Risse. Alle drei ihrer Niederlagen gegen die Top-Teams der Liga folgten aufeinander. Nach den drei Rückschlägen befand sich das Team in einer ungewohnten Position. „Nach der ersten Niederlage gab es einen kleinen Knick“, sagte Risse. Die Antwort der Mannschaft ließ nicht lange auf sich warten. „Die Mannschaft musste erst lernen, mit Niederlagen umzugehen“, erklärte Risse.

SV Westrich hat klaren Plan für die nächsten Jahre vor Augen

Auffällig in den Gesprächen mit Risse sowie Meißner waren die äußerst lobenden Worte für den Verein sowie alle Verantwortlichen drumherum. „Der Verein ist sensationell geführt, wir haben eine richtig gute Mannschaft und einen richtig guten Trainer“, sagte Meißner. Auch Risse klang wunschlos glücklich. „Alles ist sehr familiär. Die gute Führung hat hier Priorität. Es ist perspektivisch ausgerichtet hier in Westrich. Es soll nur noch eine Richtung geben und die ist nach oben“, sagte Risse.

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Geht es nach Risse, dann sollte es dieses Jahr doch gerne Minimum Platz fünf bis sieben werden. In den nächsten Jahren will der Verein dann doch gerne weiter nach oben. „Ich will nicht dauerhaft im Mittelfeld spielen“, betonte Risse. Meißner sieht die ganze Situation noch ein wenig optimistischer. „Seit Neustem ist alles möglich, wir wollen die nächsten Spiele gewinnen. Stand jetzt wäre ich nicht mit Platz fünf bis sieben zufrieden. Aber für den Verein ist das Ziel gut“, sagte Meißner.