
© Stephan Schütze
TuS Bövinghausen stärker als der Sturm - 600 Zuschauer sehen bemitleidenswerte Neheimer
Fußball-Westfalenliga
Schon am Samstagabend trat der TuS Bövinghausen in der Fußball-Westfalenliga gegen den SC Neheim an. Als der heftige Sturm eintrat, schoss der TuS sogar noch zwei Tore.
Der TuS Bövinghausen ist in der Verfassung vom Samstagabend eine Klasse für sich. Und doch hat das viel zu niedrig ausgefallene 3:1 (1:0) des Spitzenreiters gegen den Tabellensiebten SC Neheim eben den kleinen Haken der zu vielen ausgelassenen Chancen.
Aber dieser Haken war eben nicht mehr. Denn selbst wenn die Neheimer durch Johannes Thiemann tatsächlich in der Nachspielzeit per Distanzschuss das 1:3 erzielten und sich TuS-Trainer Sebastian Tyrala der Gefahr zuvor beim lange haltenden Stande 1:0 bewusst war, blieb es der einzige Versuch der Gäste.

Kevin Großkreutz zog die Fäden im Mittelfeld. © Stephan Schütze
Und Tyrala, bereits noch besser gelaunt durch den ersten Besuch nach der Partie in der Kabine, durfte nach dem Aber ein Riesenlob unwidersprochen loswerden: „Ja klar, ein gar nicht mal schlechter Gegner wie Neheim bestraft dich auch mal, aber wir waren immer hellwach. Von A bis Z war das eine ganz starke Leistung.“ Dann der Ritterschlag für die Mannschaft: „Ich könnte stolzer nicht sein.“
Der stolze Coach sah Einbahnstraßenfußball in Richtung Neheimer Tor. Da die ersten 60 Minuten windstill waren, vertraten das später wieder wütende Tief Zeynep solange die Stürme Serdar, Ilias und Elmin. Serdar Bingöl als ewig ankurbelnder Rechtsverteidiger, Ilias Anan davor und ganz vorne die Sturmfront Elmin Heric wirbelten mit einigen ebenfalls windigen Nebenausläufern das Neheimer Gefüge durcheinander.

Bövinghausens Andre Witt kennt nur eins: gute Leistungen. © Stephan Schütze
Alleine Heric hätte die Bövinghauser vor der Pause mit 4:0 in Führung schießen können. Es blieb bei einer starken Einzelleistung nach Vorarbeit von Ervin Catic, die dann den gewünschten Erfolg brachte (11.).
Es folgten zwei Pfostenschüsse und eine weitere Einschusschance für den Angreifer, der aber immer wieder durch die zum Teil entfesselnd spielende Viererreihe hinter sich Begleitung fand – und natürlich durch Bingöl, dessen Läufe und Flanken den wieder 600 Zuschauern Spaß machen.
Unabhängig der Meinung über den neureichen TuS muss er ja schon etwas Besonderes haben, wenn er an einem stürmischen Abend solche Zuschauerzahlen erreicht. Ein Argument ist Offensivfußball, der selbst ohne Tore kaum Zeit zum Bierholen bot.
Elmin Heric steht immer richtig
Heric durfte sich übrigens zugutehalten, dass er immer richtig stand und er sich seine Chancen erarbeitet hatte. Catic musste verletzt früh runter. Migel-Max Schmeling rückte nach vorne, Philipp Rößler übernahm die linke Verteidigung. Keine Panik auf der TuS-Bank, denn der TuS stürmte unbeeindruckt weiter.
Kein anderes Bild nach der Pause. Nie schien die Führung ernsthaft in Gefahr zu geraten. Als dann noch der angeschlagene Kapitän Sebastian Mützel als Joker kam, brachen im jetzt einsetzenden heftigen Regen alle Bövinghauser Dämme.
Sebastian Mützel trifft zum 2:0
Erst noch aus dem vermeintlichen Abseits, dann aber entschlossen vollendete Mützel zum 2:0, das aber auch so was von verdient war (83.). Gut aber für den TuS, dass er sich diese Sicherheit verschafft hatte. Und noch besser, dass Dino Dzaferoski per Schuss aus der zweiten Reihe das 3:0 besorgte (90.). Denn es gab ja noch dieses 1:3. Mehr wäre aber an diesem Abend des Neheimer Guten zu viel gewesen.
Der TuS brachte sich in Sicherheit, feierte in der dampfenden Kabine. Tyrala wollte auch wieder rein. „Die Jungs haben sich das auch richtig verdient.“ 14 Punkte beträgt der Vorsprung jetzt auf den Zweiten DSC Wanne-Eickel. Selbst wenn der DSC noch verkürzt, dürfte dieses fußballerische Bövinghauser Hoch im Sturmtief noch zahlreiche Wetterlagen nachwirken.
Tore: 1:0 Heric (11.), 2:0 Mützel (83.), 3:0 Dzaferoski (90.), 3:1 Thiemann (90.+2)
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
