TuS Bövinghausen setzt sich gegen Iserlohn mit Emotionen und Roten Karten unter Druck

© Stephan Schütze

TuS Bövinghausen setzt sich gegen Iserlohn mit Emotionen und Roten Karten unter Druck

rnFußball-Westfalenliga

TuS Bövinghausen musste am Freitagabend gegen den FC Iserlohn ran. Dabei wurde das Spiel aber teilweise zur Nebensächlichkeit und der Schiedsrichter geriet öfter in den Fokus.

Dortmund

, 18.12.2021, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Flutlichtspiel in Bövinghausen: Das Ambiente ist top, viele, bestimmt 500, Zuschauer mit großer Lust auf Westfalenliga-Fußball. Nach dem 2:3 gegen den SV Sodingen vor drei Wochen verging den Anhängern aber auch an diesem Freitagabend gegen den FC Iserlohn erst ein wenig die Lust, sofern sie es mit dem TuS Bövinghausen hielten. Das lag allerdings nicht an der Einstellung ihrer Mannschaft, die lange in Unterzahl spielen musste.

Immerhin ist das 0:0 im Endeffekt gar kein so schlimmes Ergebnis, denn wenig Spaß hatten die TuS-Fans nämlich erst recht an einer Schiedsrichterentscheidung. Schlüsselspieler Marko Onucka soll einem Gegenspieler an den Hals gegangen sein (43.). Wenn es denn so war, musste ausgerechnet der Angreifer, der sich die Bälle immer wieder von hinten abgeholt hatte, zu Recht raus. TuS-Coach Sebastian Tyrala räumte ehrlich ein: „Das war okay. Aber ich habe auch von der Gegenseite eine ähnliche Aktion gesehen. Da gibt der Schiedsrichter nicht konsequent Rot.“

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Der Tabellenfünfte FC Iserlohn hatte zunächst wieder wie Sodingen das richtige Rezept, um es dem immer noch Tabellenführer richtig ungemütlich vor prächtiger Kulisse zu machen. Und wieder hatte ein Ex-Dortmunder Gäste gut eingestellt. Machte Dimitrios Kalpakidis im November seine Sodinger heiß, war es diesmal der Ex-Brünninghauser Max Borchmann, der es allerdings mit starker Ordnung und starken Standards anging.

Die beste Aktion der Iserlohner resultierte aber tatsächlich aus dem Spiel. Ayman Moussaoui Anafai versuchte es mit dem Außenrist aus halblinker Position (31.). Er zog unbedrängt am Tor vorbei. Nicht ungefährlich auch der Versuch von Abdelaziz Slimi kurz darauf. Dann die Rote Karte!

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Sie bewirkte, dass die Bövinghauser emotional richtig auf dem Platz ankamen – die Grenze überschritten dann ausgerechnet der TuS-Präsident Ajan Dzaferoski und ein weiterer Bövinghauser Betreuer, die auch noch Rot sahen. Der Schiedsrichter hatte einem vermeintlichen Tor von Pjer Radojcic die Anerkennung versagt. Auch er regte sich mächtig auf (65.). Trainer Sebastian Tyrala war sich ebenfalls ziemlich sicher, dass der Ball über der Linie war. „Aber okay, wir leben mit dem Remis gut. Gerade in der zweiten Hälfte haben wir es richtig gut gemacht. Wir sammeln uns jetzt, gucken aber erstmal, ob unser Acht-Punkte-Vorsprung den Sonntag übersteht. Denn insgesamt stehen wir ja wirklich gut da.“

Seine Mannschaft versuchte ja dann auch, sportlich die Entscheidung zu erzielen. Der eingewechselte Aleksandar Gjorgjievski beispielsweise setzte positive Zeichen, hatte aber mit einem gedrehten Distanzschuss Pech (72.). Gute Gelegenheiten hatten aber weiterhin auch die Gäste. Nur gut, dass Ricardo Seifried im Tor die Ruhe bewahrte. Er parierte einen Schuss von Julian Hunecke glänzend (53.). Langsam kehrte dann auf beide Seiten die Ordnung wieder ein. Und doch hatten beide Teams noch gute Möglichkeiten.

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Es blieb beim leistungsgerechten 0:0. Die Emotionen kochten dann wieder schnell ab. Nach dem Spiel gaben sich alle die Hand. Passend dazu fasste Bövinghausens Heißsporn Sebastian Mützel zusammen: „Ihr Iserlohner spielt einen guten Ball. Emotionen gehören dazu. Dieses 0:0 ist doch für uns beide völlig okay.“ Ein schönes Schlusswort unter ein schönes Bövinghauser Jahr! Und alle hatten sich wieder lieb. Es ist Weihnachten!

TuS: Seifried – Rößler, Dzaferoski, Haar, Ramadan - Großkreutz - Schmeling, Mützel – Witt - Onucka, Radojcic (62. Gjorgijevski)

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