TuS Bövinghausen verspielt 3:0-Führung in 17 Minuten Klub-Zukunft weiterhin unklar

Der TuS Bövinghausen gibt innerhalb von 17 Minuten eine 3:0-Führung aus der Hand. Die Zukunft des Klubs ist weiterhin ungewiss. Das sagt der Trainer.

Das war ein Nachmittag zum Vergessen für den TuS Bövinghausen. Zur Halbzeit noch mit 2:0 vorne, am Ende mit 3:5 verloren – und das trotz eines Traumstarts.

Ndangoh Godlove brachte den TuS früh in Führung (8.) und legte kurz darauf nach (13.). Die Dortmunder spielten eine bärenstarke erste Hälfte, kontrollierten das Spiel und hatten alles im Griff. Nach der Pause dann der vermeintliche Knockout für Wiemelhausen: Elmar Skrijelj erhöhte auf 3:0 (50.). Alles lief nach Plan. Doch dann passierte das, was nicht passieren darf.

TuS Bövinghausen verliert die Kontrolle - und das Spiel

„Nach der Roten Karte fallen wir aus unserem System ab“, ärgerte sich TuS-Trainer Andreas Venezia. Gemeint war der Platzverweis für Yudai Matsumoto (63.), der als letzter Mann einen Gegner foulte – laut Venezia theatralisch, aber vertretbar. Ab da kippte das Spiel komplett. Wiemelhausen witterte Morgenluft, kam durch Leon Frank (73.) heran, bevor Tim Wasserloos in der 77. Minute gleich doppelt zuschlug und zum 3:3 ausglich.

Bövinghausen versuchte, sich zu stabilisieren, doch die Gastgeber hatten nun Oberwasser. In der 87. Minute traf Atakan Uzunbas zum 4:3, in der Nachspielzeit machte Wasserloos mit seinem dritten Tor endgültig den Deckel drauf (90.).

„Jeder Schuss wurde gefährlicher, unser Torwart hat bis dahin eine mega Leistung gezeigt“, betonte Venezia, der nach dem Spiel nicht über die Bedeutung dieser Niederlage spekulieren wollte: „Wir bereiten uns auf das nächste Spiel vor. Was drumherum passiert, können wir nicht beeinflussen.“ Er nahm damit Bezug auf Medienberichte, die ein vorzeitiges Ende des Klubs ankündigten und das Spiel zum möglicherweise letzten TuS-Auftritt vermachten.

Der TuS Bövinghausen befindet sich seit wenigen Tagen offiziell in einem Insolvenzverfahren. Dem in den vergangenen Jahren empor gestiegenen Klub aus dem Dortmunder Westen droht sogar die Löschung. Der Spielbetrieb würde dann mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Noch kann der Bövinghausen-Vorstand aber Beschwerde gegen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens einlegen.

Würde der TuS Bövinghausen zurückziehen, würde das Spiel gegen Wiemelhausen aus der Wertung genommen werden. Was aber Fakt ist: So ein Spiel darf man trotzdem nicht mehr aus der Hand geben.