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Türkspor-Trainer Kalpakidis kündigt an: „Im Winter müssen uns Spieler verlassen“
Fußball
Der Amateurfußball ruht wegen der neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dem Landesligisten Türkspor kommt die Pause aber sogar ganz gelegen.
Die Punkteausbeute des Landesligisten Türkspor konnte sich zuletzt durchaus sehen lassen. In vier Spielen sammelte die Mannschaft von Interimstrainer und Sportlichen Leiter Dimtrios Kalpakidis zehn Punkte. Der war dabei mit der Leistung seiner Spieler aber nicht immer zufrieden und kritisierte deren Fitness-Zustand. Die Corona-Pause kommt dem TSD-Coach deshalb gar nicht so ungelegen.
Zunächst stellt er aber heraus: „Wir wollen natürlich eigentlich Fußball spielen. Aber wahrscheinlich ist die Entscheidung, die Saison zu unterbrechen, die richtige.“ Ganz ungelegen komme die Pause nicht, sagt Kalpakidis. Wichtige Spieler wie Florian Juka seien nach längeren Verletzungen noch nicht fit, andere fehlen noch.
Man wolle in der Winterpause auch auf jeden Fall aktiv werden. „Nicht nur im Fitness-Bereich auch im Spiel mit dem Ball ist mehr möglich. Wir haben ein paar Spieler auf dem Zettel, die wir gerne hätten. Andere werden uns verlassen müssen“, sagt der TSD-Coach. „Die Pause gibt uns die Chance an Stellschrauben zu drehen und Gespräche zu führen.“
Kalpakidis wünscht sich Klarheit
Kalpakidis geht nicht davon aus, dass im Dezember gespielt wird. „Das ergibt auch keinen Sinn nach einem Monat Trainings- und Spielpause.“ Nach dieser Pause brauche man erst mal drei Wochen, um wieder reinzukommen und dann sei die Winterpause auch schon da. „Ich würde mir vom Verband wünschen, dass er schnell eine Entscheidung trifft und klar aufzeigt, wie es weitergeht. Da braucht es Klarheit, damit wir planen können“, sagt Kalpakidis.

Dimitrios Kalpakidis, Sportlicher Leiter und Interimstrainer von Türkspor, ist über die Saisonpause gar nicht so unglücklich. © Stephan Schuetze
Er ist dafür, dass nur die Hinrunde gespielt wird. „Dann könnte man im April, Mai und Juni spielen und Mitte Februar in die Vorbereitung starten.“ Aus seiner Sicht sei dies die fairste Lösung. „Dann hat jeder gegen jeden gespielt. Klar kann man die Kritik anbringen, dass manche gegen gute Gegner ein Heimspiel hatten und andere ein Auswärtsspiel, aber es geht in der Situation einfach nicht anders.“
Die Vereine und der Verband hätten sich die Situation ja nicht ausgesucht und müssten jetzt das beste daraus machen, findet Kalpakidis. „Wir spielen die Hinrunde zu Ende, dann ist auch gut und dann hoffen wir, dass das Ganze bald beherrschbar ist.“
„Danach sind sie fit. Da mache ich mir keine Sorgen“
Türkspor liegt aktuell auf dem neunten Tabellenplatz und hat sechs Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Kirchhörder SC, allerdings auch noch zwei Nachholspiele zu bestreiten. „Wenn wir die gewinnen, sind wir an einem Platz an der Sonne“, sagt Kalpakidis. Im Februar könne er sich dann auch noch ein genaueres Bild machen. „Außerdem kann ich sie in der Vorbereitung so schleifen, wie ich sie haben will.“
Ein Trainingsprogramm legt er seinen Spielern bis dahin nicht vor. „Sollen die jetzt die ganze Zeit laufen gehen?“, fragt er. Das ergebe keinen Sinn. „In der Vorbereitung habe ich sechs Wochen Zeit mit den Spielern zu arbeiten und danach sind sie fit. Da mache ich mir keine Sorgen.“
Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.
