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Türkspor-Präsident Dr. Kara ganz persönlich: „Ich nehme an ungefähr zwölf Projekten teil“
Fußball-Landesliga
Er ist Präsident von Türkspor Dortmund, aber auch Arzt. Dazu engagiert sich Dr. Akin Kara auch sozial viel. Im Interview spricht er darüber, was ihm dabei am Herzen liegt und über seinen Charakter.
Er ist der Arzt, dem die Fußballer vertrauen. Und er ist der Präsident, vor dem die Fußballer Achtung haben. Dr. Akin Kara baut seinen Herzensverein Türkspor Dortmund auf und will ihn in die Dortmunder Fußballspitze führen. Auf dem Mendeplatz spielt mittlerweile ein illustrer Kreis, der zunächst den Aufstieg in die Westfalenliga anvisiert.
Seine Hauptmission lebt der „Doc“ aber im weißen Kittel aus. Er hilft Menschen. Nun ist es nicht unbedingt so, dass Arztpraxen der Ort der Träume junger Menschen sind. Aber wer sich die Wartezeit auf einen Termin in der Nordstadt-Praxis verkürzen will, findet im Wartezimmer bestimmt einen Fußballkollegen, mit dem sich nett plaudern lässt.
Beachtlich ist aber besonders, dass der „Doc“ sich sozial engagiert. Dieses Engagement kennt auch keine Vereinsgrenzen. So besucht er am Samstag (11. Dezember) mit seinem Team die Dortmunder Löwen SF Brackel 61 für eine Impfaktion. Was ist das für ein Mensch, über den alle sprechen, aber über den vieles noch nicht bekannt ist.
Was bewegt einen Arzt, sich so sozial zu engagieren? Ich denke besonders an Impfaktionen. Wo helfen Sie noch?
Da ich persönlich ein Mensch bin, der sehr viel Wert auf soziale Kontakte und Gerechtigkeit legt, ist das für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich nehme an ungefähr zwölf Projekten als ehrenamtliches Mitglied teil. Der Schwerpunkt liegt bei der Migration und sozial benachteiligten Menschen. Kinder mit Migrationshintergrund werden mit Sport sozialisiert. Ich finde es wichtig, in dieser Zeit die Jugendlichen zum Sport zu aktivieren und zu binden. Die Jugendlichen sind unsere Zukunft. Da lege ich Wert drauf.
Haben Sie eine Vorstellung, warum Ihnen gerade so viele Fußballer vertrauen, Ihren Rat wünschen und sich von Ihnen untersuchen lassen?
Ich versuche, jedem Menschen mit Respekt und Wertschätzung gegenüberzutreten. Vor Fußballern habe ich nochmal eine gesonderte Art von Respekt und Wertschätzung, da diese Leute, egal bei welchem Wetter, zwei- bis fünfmal die Woche auf dem Platz stehen und quasi ihre Knochen hin halten. Ich sehe den Fußball auch als eine Art von Hilfsmittel, um Leuten Disziplin, Respekt und Selbstbewusstsein zu vermitteln. Ich glaube, das strahle ich auch aus. Und daher kann es gut sein, dass ich eine gute Wirkung auf diese Leute habe. Außerdem bin ich persönlich ein sehr sozial eingestellter Mensch. Ich mache unter Menschen überhaupt keine Einstufung. Deswegen habe ich mit den Fußballern eher ein familiäres Verhältnis.
Welche soziale Funktion erfüllt der Verein Türkspor?
Der Verein Türkspor/TSD2000 verfolgt das Ziel Integration durch Sport. Hier arbeiten wir zum Teil auch mit der Stadt Dortmund zusammen und versuchen ein besseres Umfeld für Migranten und benachteiligte Menschen aller Art zu schaffen. Es ist wichtig, dass diese Menschen positive Erfahrungen und Erfolge feiern, damit sie stärker und selbstbewusster werden können. Ich selbst habe es als Mensch mit Einwanderungshintergrund geschafft, Erfolg zu haben. Und das will ich weitergeben mit dem TSD2000.
Was für ein Mensch sind Sie privat? Ich hörte, Sie haben einen überragenden Humor…
Ich bin eher ein schüchterner Mensch und sehr sozial. Ich bin aber auch ein Visionär. Ich versuche, meine Ziele immer zu verwirklichen. Über meinen Humor kann ich nichts sagen. Da müssen Sie die Menschen fragen, die mich kennen. Aber ich lache sehr gerne!
Wie kommen wir mit positiver Stimmung durch Corona?
Mit positivem Gedankengut und Empathie, mit Nächstenliebe und Respekt. Das sind die Werte, die wir immer im Herzen haben sollten. Dann kann alles nur positiv werden.
Zum Sport: Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung der Mannschaft und der von Interimstrainer Robert Podeschwa?
Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir sind momentan auf dem ersten Tabellenplatz, und da wollen wir am letzten Spieltag auch stehen. Wir haben die meisten Tore geschossen und die wenigsten kassiert. Wir spielen seit ungefähr acht Spielen zu null. Ich würde sagen, es läuft sehr gut. Mit dem Trainerteam Robert Podeschwa und Mesut Aksoy bin ich sehr zufrieden. Alles läuft super. Das sind zwei Personen, die Ahnung haben von dem, was sie machen. Und beide haben in ihrer aktiven Laufbahn als Fußballer auch höherklassig gespielt. Ich möchte mich auch direkt bei den beiden bedanken für ihre Zustimmung, als Interimsteam zu arbeiten. In einer schwierigen Zeit für uns haben sie sich ohne Wenn und Aber zur Verfügung gestellt.
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
