Gerne hätte Sebastian Tyrala mit Türkspor Dortmund bei der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft um den Titel mitgespielt und sich unter anderem mit seinem Ex-Verein TuS Bövinghausen gemessen. Aufgrund von Zuschauer-Ausschreitungen muss der Fußball-Westfalenligist das Turnier in diesem Jahr jedoch aussetzen.
Nun hat der Klub aber doch noch einen Ersatz gefunden. Anstatt bei den Hallenstadtmeisterschaften an den Start zu gehen, gehört Türkspor zum großen Teilnehmerfeld des Warsteiner Masters. Zustande gekommen ist das nur zufällig, wie Tyrala berichtet: „Wir sind kurzfristig eingesprungen, weil ein anderes Team abgesagt hat. Da ich den Turnierdirektor Dieter Bethlehem persönlich gut kenne, hat er bei uns angefragt, ob wir einspringen wollen. Da waren wir sofort dabei.“
Ebenso wie die Hallenstadtmeisterschaft in Dortmund findet die Vorrunde des Warsteiner Masters zunächst in mehreren Hallen statt, ehe in der Finalrunde am 28. Januar der Titel ausgespielt wird. In der Halle Unna springt Türkspor Dortmund für den BSV Fortuna Dortmund ein.
Türkspor will den Turniersieg
Der Westfalenligist trifft am 21. und 22. Januar auf FC Wetter, SV Afferde, VfR Kirchlinde, FC Hamm, RW Unna und SV Preußen Lünen – eine Gruppe, die TSD schadlos überstehen sollte. Das weiß auch Tyrala, für den es nur den Turniersieg als Ziel geben kann. „Wir wollen unbedingt gewinnen und fahren daher mit einer starken Truppe dahin. Es ist ein schönes Turnier und ein guter Ersatz für die Stadtmeisterschaft“, sagt Tyrala.
Neben dem anderen Westfalenligisten SC Verl II ist TSD der klassenhöchste Verein im 112 Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld und zählt damit zu den Top-Favoriten. Möglicherweise muss Tyrala auf dem Weg zum Turniersieg aber auch sich selbst aus dem Weg räumen.
Tyrala auch als Spieler dabei
Denn ein anderer Teilnehmer ist der BV Bad Sassendorf – der Klub, in dem Tyrala noch selbst Fußball spielt. Eine Woche bevor Tyrala als Trainer mit Türkspor die Vorrunde absolviert, steht er erst als Spieler auf der Platte. Ein Aufeinandertreffen von Tyralas beiden Teams ist in der Endrunde also durchaus möglich.
Eine kuriose Situation, die einen Interessenskonflikt auslösen könnte. „Das wäre schon sehr lustig. Ich wüsste gar nicht, welche Rolle ich in diesem Fall einnehmen würde“, sagt Tyrala, der die Lage aber auch realistisch einschätzt: „Mit Sassendorf habe ich eine starke Gruppe erwischt. Vor allem Westfalia Soest (Landesligist, Anm. d. Red.) und Verl II (Westfalenligist, Anm. d. Red.) sind ordentliche Kaliber. Aber unmöglich ist es auch nicht und dann wird es eine komische Situation für mich.“
Dass Tyrala bei aller Vorfreude auf das Turnier dennoch viel lieber bei der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft dabei gewesen wäre, kann der Türkspor-Trainer nicht verbergen. „Ein adäquater Ersatz ist das nicht, da brauchen wir nicht drumherum reden. Man sieht ja, was in den Hallen gerade los ist. Ich war selbst als Zuschauer in Wellinghofen, da hat es direkt gekitzelt“, betont er.
Einen positiven Aspekt sieht Tyrala aber trotzdem. „Wir haben jetzt etwas mehr Zeit für die Winter-Vorbereitung. Bei den Stadtmeisterschaften sind ja drei Wochenenden weg, jetzt ist es nur eines und der Finaltag.“
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