
Ein Dortmunder Bezirksligist verliert einen wichtigen Spieler. © Schaper
Treuer Spieler, dessen Name zuletzt für Verwirrung sorgte, verlässt Dortmunder Bezirksligist
Fußball-Bezirksliga
Lange hielt ein Bezirksliga-Fußballer seinem Dortmunder Verein die Treue. Jetzt wechselt der Spieler aber doch – und der neue Klub steht auch bereits fest.
Die personelle Vorbereitung auf die kommende Amateurfußball-Spielzeit 2022/23 hat längst begonnen. Bei den Vereinen steht die Kaderplanung im Mittelpunkt. Ein Dortmunder Bezirksligist verliert nun einen seiner vereinstreuesten Spieler.
Beim FC Roj kamen und gingen sie. Doch der ewige „Benni“ hielt dem Nordstadtklub lange die Treue, half sogar kurz als Trainer aus. Jetzt wechselt der werdende Familienvater („natürlich ein Junge“) mit 32 Jahren den Klub.
FC Roj: Nachname nach der Hochzeit im Spielbogen noch nicht aktualisiert
Benjamin Neumann spielte zuletzt „undercover“ für den Bezirksligisten. Als Torwart stand da, obwohl er eigentlich im Winter schon seinen Abschied geplant hatte, in „fussball.de“ immer ein Benjamin Fischer in der Roj-Aufstellung.
Naja, tatsächlich auf geheimer Mission befand sich der Torwart dann aber doch nicht: „Seit meiner Hochzeit im Oktober 2020 heiße ich schon Neumann. Nur haben wir das nie geändert bekommen. Jetzt weiß ich, wie es geht.“
Wenn der 32 Jahre alte vereinstreue Schlussmann jetzt wegen seiner gewollten familiären Verpflichtungen demnächst für den Bochumer Kreisligisten SuS Wilhelmshöhe aufläuft, dürfte da dann tatsächlich ein Benjamin Neumann in der Aufstellung auftauchen.

Benjamin Neumann, hier noch im Trikot des VfB Westhofen, verlässt nun den FC Roj. © Foto: Manuela Schwerte
Benjamin Neumann: Vereinstreue steht für das Urgestein ganz oben
Denn trotz der Überlegung, nach dem Abgang von Trainer Jan Ramadan im vergangenen Winter und seinen fünf Partien als Interimstrainer den Verein ganz zu verlassen, juckte es ihm doch weiter in den Handschuhen.
„Ja, ich habe als Co-Trainer mit Jan sehr gerne gearbeitet. Er ist ein sehr guter Trainer. Als er ging, habe ich gedacht, ich mache das für ein paar Spiele und gehe dann auch. Aber ich bin eben doch leidenschaftlicher Torwart. Und da Sasan Mahmud nicht immer Zeit hatte, habe ich es dann doch nur als Torwart weitergemacht. Wenn schon, denn schon.“
Neumann zählt noch zu dem Typ Spieler, für den Vereinstreue aus Dankbarkeit noch etwas zählt. „Ich war während der Jugend und dann auch noch immer bei Westfalia Wickede. Später wurde es Roj.“
Scheidender Torwart des FC Roj: „Der Verein war immer gut zu mir“
Und selbst als der Klub auf dem Trainerposten und im Kader etwas änderte, blieb der Routinier. „Der Verein war immer gut zu mir. Die Leute haben Wort gehalten und alles, was sie versprachen, umgesetzt. Dazu kam, dass ich in der Mannschaft und im Vorstand sehr sympathische Leute kennenlernen durfte, mit denen ich immer gerne zusammen war.“
Aber jetzt kommt bald das Baby. Und der in Bochum-Langendreer lebende Familienmensch fährt den Aufwand ein wenig und die Fahrtstrecke deutlich herunter.
Und: „Das wird in Wilhelmshöhe auch fußballerisch eine familiäre Kiste. Meine Schwäger Tim und Lukas spielen da.“ Nur um eventuellen Unklarheiten wegen der Aufstellung vorzubeugen: Sie spielen schon immer unter dem Namen Neumann. Also werden es bald drei im Kader sein - so wie in seiner eigenen Familie: Mama, Papa Benni und Sohn!
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
