Sascha Samulewicz (38) hat, wie er sagt, den Übergang geschafft. Einer der bekanntesten Torhüter Dortmunds ist seit Sommer Torwarttrainer des Landesligisten Hombrucher SV.
Über das insgesamt schwierige erste Hombrucher Halbjahr und seine Zusammenarbeit mit alten und neuen Trainern sowie seinen prominenten Nachfolger in Schüren spricht „Samu“, wie ihn ganz Dortmund nennt, im Interview.
Samu, ganz direkt: Macht es trotz des Abstiegsplatzes Spaß in Hombruch?
Ja, definitiv! Jan Hennig, Oguzhan Kocyigit und Luis Hamme entwickeln sich ja auch immer weiter. Das macht sogar mega viel Spaß.
An ihnen liegt es also nicht, dass ihr als Absteiger Drittletzter seid?
Nein, Jan ist ein sehr guter Stammtorwart. Und die anderen beiden werden ihren Weg gehen. Natürlich gewinnen und verlieren wir als Team. Und Jan hat auch nicht nur perfekte Tage, aber die Leistungen stimmen.

Die sportliche Situation geht aber bestimmt weder an dir, noch an deinen Torhütern spurlos vorbei. Wie empfindest du die Stimmung?
Als gar nicht so schlecht! Der Verein stand kurz vor meiner Zeit hier ja auf der Kippe. Das ist aber ein sehr familiärer, großer Verein mit klaren Vorstellungen und stabilen Strukturen. Dass es nicht so läuft, hat ,Eiger‘ (Spitzname Ex-Trainer Frank Eigenwillig, d. Red.) ja schon kommentiert. Mit ihm und Raimund Büth habe ich sehr gerne zusammengearbeitet. Die Mannschaft hat es aber nicht so aufs Feld gekriegt. Und jetzt mit Karim Bouasker und Maik Kortzak mit ihren klaren Vorstellungen zu arbeiten, macht mir richtig viel Spaß. Sie fragen mich oft auch danach, wie ich die Dinge die ganze Mannschaft betreffend, sehe. Das war auch bei Eiger so. Karim findet übrigens auch, dass der Verein in die Westfalenliga gehört. Aber jetzt wollen und werden wir erst einmal da unten rauskommen. Der Übergang in meinen neuen Job hat für mich sehr gut geklappt.

Das heißt, es beginnt etwas Neues für dich, der gefühlte Ewigkeiten Torwart war. Du warst immer sehr meinungsstark. Wo möchtest du mal hin?
Um Trainer zu sein, fehlt mir die Lizenz. Aber das ist gar nicht unbedingt mein Plan. Ich habe den Torwarttrainerschein, der reicht derzeit. Eine Liga habe ich in diesem Job, den ich sehr mag, gar nicht im Auge. Der Verein und das Personal müssen passen. Und noch mal: Unsere Drei machen mir richtig Freude.
Was vermittelst du deinem Trio. Was muss ein guter Torwart können?
In erster Line messen wir doch einen Torwart daran, dass er Bälle hält. Für mich ist aber auch wichtig, dass die Jungs Präsenz zeigen, laut sind und klare Kommandos geben. Klar soll auch ihr Spiel sein. Solche Kobel-Nummern wie jetzt gegen Donezk (BVB-Keeper Gregor Kobel vertändelte vor dem 2:1 den Ball, d. Red.) mag ich nicht. Das Spiel soll der Torwart am besten einfach halten.
Trotz deiner BVB-Vergangenheit hast du dich immer mit dem Amateurfußball identifiziert. Wo blickst du besonders hin?
Ich bin eher der Typ, der sich durch die Vereine liest. Aber natürlich habe ich den BSV Schüren besonders im Blick. Die haben sich in der Westfalenliga stabilisiert. Ich freue mich sehr für den Klub, dass er einen der besten drei Torhüter Dortmunds geholt hat (Muhammed Acil, d. Red.). Ich tausche mich aber auch mit meinem Aplerbecker Kollegen David Ringel aus. Wir sprechen oft und geben uns Tipps. Der ASC ist auf dieser Position auch bestens bestückt. Und ich wünsche mir, dass er oben bleibt. Bei Brünninghausen freut mich, dass ,Giovas‘ (Trainer Giovanni Schiattarella, d. Red.) Arbeit im Verbund mit Kevin Brümmer und Reza Hassani Früchte trägt.
Und in der Landesliga?
Klar, es ist schön, einen Regionalligisten und noch zwei Oberligisten zu haben. Generell wünsche ich mir weiter oben mehr Vereine. Dass wir mit Hannibal und Sölde im Keller der Landesliga stehen, gefällt mir gar nicht.
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