Top-Transfer aus dem Winter verlässt Bövinghausen „Wäre auch beim Aufstieg nicht geblieben“

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In die Regionalliga wäre der TuS Bövinghausen gerne aufgestiegen. Das ausgerufene Ziel verpasste der Dortmunder Fußball-Oberligist jedoch letztendlich deutlich nach einer verkorksten Rückrunde. Ein Akteur, der zuletzt im Trikot des TuS auflief, darf sich in der kommenden Saison dennoch auf Regionalliga-Fußball freuen.

Jesse Sierck war im Winter erst nach Bövinghausen gewechselt – mit reichlich Regionalliga-Erfahrung im Gepäck. Die Zeit im Dortmunder Amateurfußball war für den gebürtigen Norddeutschen allerdings nur von kurzer Dauer. In der kommenden Saison wird Sierck für Lokomotive Leipzig auflaufen. „Ich sehe es als große Chance, bei diesem verein spielen zu können. Die will ich ergreifen, denn der Verein hat viel Tradition, vielleicht sogar noch mehr als FSV Frankfurt oder KFC Uerdingen (Siercks Stationen vor dem TuS Bövinghausen).

Ein längeres Intermezzo in Bövinghausen sei ohnehin von vornherein gar nicht vorgesehen gewesen. Für den Innenverteidiger war der Dortmunder Klub eher eine Zwischenstation. „Grundsätzlich war es die Idee, erstmal wieder auf die Platte zu kommen und sich in den Fokus zu spielen. Es gab damals auch Angebote aus der Regionalliga, aber die haben zu dem Zeitpunkt für mich keinen Sinn gemacht. Die Qualität in Bövinghausen ist sehr groß, das Training hat auch schon Regionalliga-Niveau“, sagt Sierck.

Turbulente Zeit in Bövinghausen

Sein Plan, in Bövinghausen wieder Spielpraxis zu sammeln und nach einem halben Jahr Pause (Sierck stand bis zum 1. Juli 2022 für den KFC Uerdingen und kam dann im Januar als vereinsloser Spieler zum TuS) Fuß zu fassen, ging nach Ansicht des 25-Jährigen vollends auf. „Es war der richtige Step, es hat alles gut funktioniert. Ich habe die meisten Spiele gemacht. Es war ein turbulentes halbes Jahr, es ist sehr viel passiert. Leider hat es nicht mit dem Aufstieg geklappt“, blickt Sierck zurück.

14 Mal lief er in der Rückrunde für Bövinghausen auf und brachte es 938 Einsatzminuten. Sein persönliches Highlight waren die beiden Derby-Erfolg gegen den ASC 09 Dortmund in der Liga und im Kreispokal-Endspiel. „Das Spiel gegen den ASC war mein erstes von Anfang an. Da hat man gemerkt, dass es für die Dortmunder Jungs brutal wichtig war, zu gewinnen. Wenn du dann direkt eine Vorlage gibst, zu null spielst und ein gutes Spiel ablieferst, ist es umso schöner. Der Pokalsieg war dann auch nochmal ein Highlight“, sagt Sierck.

Jesse Sierck (l.) gewann mit dem TuS Bövinghausen den Kreispokal.
Jesse Sierck (l.) gewann mit dem TuS Bövinghausen den Kreispokal. © Stephan Schuetze

Dennoch erlebte Sierck mit dem TuS eine enttäuschende Rückrunde. Die Aufstiegschanen verspielte Bövinghausen nach einer schwachen Serie. „Ich glaube nach wie vor, dass wir es mit dieser Qualität im Kader hätten schaffen müssen. Es hat aus vielerlei Gründen nicht geklappt, daran kann man nichts mehr ändern“, schließt Sierck mit dem Thema ab.

Wechsel auch beim Aufstieg

An seinem Wechsel nach Leipzig hätte der Aufstieg aber nichts geändert. Das stellte Sierck unmissverständlich klar. „Ich wäre auch dann nicht geblieben. Ich habe mir vorher gesagt, entweder kommt nochmal so ein Kracher wie jetzt Lokomotive Leipzig oder ich gehe in meine Heimat zurück.“

Wohnhaft ist Sierck in Hamburg. Als Berufsfußballer in der Regionalliga ist er aber schon landesweit rumgekommen. Nun steht im Osten das neue Abenteuer bevor. „Das ist nie einfach, weil meine Heimat und meine Familie so weit weg sind“, erklärt er. Dennoch ist die Vorfreude groß: „Die Liga ist sehr namhaft mit vielen Traditionsvereinen mit guter Fanbase. Das wird richtig abgehen“, glaubt Sierck.