Trainer eines B-Ligisten ist vor Saisonbeginn wieder weg „Bin froh, dass es zu Ende ist“

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Erst im Juli dieses Jahres berichtete diese Redaktion über die Veränderungen beim B-Ligisten Teutonia Lanstrop. Der bisherige Trainer Thomas Zdebik hatte selber entschieden, aufzuhören und kümmerte sich um einen Nachfolger. Doch auch der ist jetzt, wenige Tage vor Saisonbeginn, nicht mehr im Amt.

Thomas Zdebik ist Vorstandsmitglied in Lanstrop und kümmert sich nach seiner Trainertätigkeit weiterhin um organisatorische Belange des Seniorenbereichs. Er hatte nach seinem Ausscheiden David Wendel davon überzeugt, das Traineramt zu übernehmen. „Nach der Saison haben wir noch zwei Wochen weiter trainiert, damit sich alle kennenlernen", erinnert sich Zdebik, „das war alles nicht schlecht." Wendel brachte mit Marko Grazek einen Co-Trainer mit, damit sei man bei Teutonia sehr zufrieden gewesen, sagt Zdebik.

Und auch die beiden Trainer hätten zu Beginn gut harmoniert. „Ich war mit Marko anfangs immer einer Meinung, habe ihn viel eingebunden und wollte auch einen starken Co-Trainer haben", erklärt David Wendel. Doch nach und nach sei es zu „völlig unterschiedlichen Ansichten" zwischen Wendel und Grazek sowie Wendel und dem Verein gekommen. „Erst hieß es, es sollte leistungsorientierter zugehen, das war am Ende dann nicht mehr gewünscht", sagt Wendel, „das war nicht das, was ich mir erhofft habe."

Unterschiedliche Vorstellungen

Von Seiten des Vereins habe man zudem eine langfristige Zusammenarbeit angestrebt, Wendel allerdings habe erstmal nur für die jetzige Saison geplant und das von Anfang an so kommuniziert. Das bestätigt auch Zdebik, der erklärt: „Ich wollte aufhören und wir brauchten etwas Neues. Wir hatten mehrere Gespräche und David war der, bei dem es trotzdem am besten gepasst hat, eine andere Option gab es dann nicht." Die kurzfristige Planung Wendels wurde also in Kauf genommen.

Doch im Trainerteam hakte es. „Man muss im Trainerteam zusammenarbeiten", betont Wendel. Das sei hinterher nicht mehr möglich gewesen. „Lanstrop möchte nur Fußball auf verbessertem Hobbyniveau anbieten", erklärt Wendel, der selbst aber etwas leistungsorientierter denke, was er sich zu Beginn auch von seiner neuen Herausforderung erhoffte. „Das waren dann aber doch nicht die Ambitionen des Klubs, das ist auch finanziell für den Verein nicht stemmbar", sagt Wendel.

Thomas Zdebik habe im Laufe der Vorbereitung einen Anruf Wendels erhalten, in welchem dieser ihm mitteilte, nicht mehr im bestehenden Trainerteam weiterarbeiten zu wollen. Wendel habe vor allem fehlende Pünktlichkeit beim Training und mangelnde Zuverlässigkeit gestört, was für ihn dazu geführt habe, das Gespräch mit dem Verein zu suchen.

„Wir haben uns dann zusammen entschieden, das zu beenden", erklärt Zdebik, „wir wollen etwas Langfristiges." Auch Wendel spricht von einer einvernehmlichen Trennung: „Ich bin froh, dass es zu Ende gegangen ist, es hat für mich wenig Sinn gemacht für den Aufwand."

Marko Grezek neuer Cheftrainer

Zdebik betont, dass eine solche Entscheidung immer zum Wohl der Mannschaft getroffen werden müsse. Aus Gesprächen mit den Spielern, bzw. der Mannschaft insgesamt, sei hervorgegangen, dass man lieber mit Marko Grezek zusammenarbeiten wolle.

Und so ist der bisherige Co- jetzt Cheftrainer von Teutonia Lanstrop. Doch auch Wedel habe „Nachrichten von Spielern bekommen, die gesagt haben: schade, dass es nicht geklappt hat."

Dass es in der Mannschaft durch die komplizierte Vorbereitung jetzt einen Bruch gegeben haben könnte, glaubt Zdebik aber nicht: „Der Kern der Mannschaft ist schon seit vielen Jahren da, das sind alles gute Kumpels, egal wer kommt und geht." Jetzt wolle man in der Kreisliga B4 eine bessere Rolle als letzte Saison spielen. Die vergangene Spielzeit schloss man auf einem wenig zufriedenstellenden zwölften Platz ab.

Mit Marko Grezka als Cheftrainer soll jetzt erstmal wieder etwas Ruhe in Lanstrop einkehren. Auch Wendel habe sich bemüht, dass „alle Seiten gut aus der Sache rauskommen", wie er erklärt. Von seinen insgesamt sechs Wochen als Teutonia-Trainer habe er daher nur für vier Wochen Trainergehalt in Anspruch genommen. Das bestätigt auch Thomas Zdebik: „Damit waren alle Parteien einverstanden."

Wendel wolle jetzt erstmal eine Pause einlegen, was auch sein ursprünglicher Plan gewesen sei.

„Thomas hat dann aber alles versucht, um mich nach Lanstrop zu holen", sagt Wendel, „jetzt mache ich ganz in Ruhe und dann wird man sehen." Zdebik beschreibt das Wendel-Intermezzo in Lanstrop als „unglücklich". Letztendlich scheint aber doch die für alle Seiten beste Lösung gefunden worden zu sein.

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