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SV Sodingen schließt Thier-Wechsel nach Bövinghausen aus: „Werden uns definitiv nicht einigen“
Fußball-Westfalenliga
Der geplante Wechsel von Nico Thier zum TuS Bövinghausen wird wohl nicht so einfach über die Bühne geben. Der SV Sodingen schließt aus, sich mit dem TuS zu einigen.
Nico Thier verstärkt den TuS Bövinghausen. Das verkündete TuS-Präsident Ajan Dzaferoski am Mittwoch. Die Anmeldung liegt vor, man werde sich mit Thiers Noch-Klub SV Sodingen auf eine Ablöse einigen, so der Boss des Westfalenligisten. Doch Sodingen widerspricht vehement – in Person von Bövinghausens Ex-Trainer.
Der heißt Dimitrios Kalpakidis und wurde vom TuS einst überraschend entlassen. Von einem harmonischen Wechsel Thiers nach Dortmund will Kalpakidis nichts wissen.
SV Sodingen: Absage an den TuS Bövinghausen
„Wir werden uns definitiv nicht einigen. Der Verein lässt keinen Spieler im Winter gehen“, sagt Kalpakidis auf Anfrage dieser Redaktion. Beim SV Sodingen gebe es einen grundsätzlichen Beschluss zu Abgängen im Winter.
Der SVS habe einen dünnen Kader, die Abstiegssorgen seien noch groß beim aktuellen Tabellenachten. Vier Zähler Vorsprung sind es bis zum ersten Abstiegsplatz. Erst seit der Amtsübernahme von Kalpakidis hat sich das Team aus dieser Region nach oben gearbeitet.

Ajan Dzaferoski (r.) zeigte sich in Sachen Nico Thiers Verpflichtung zuversichtlich. Trainer Sebastian Tyrala (l.) hätte einen Mittelfeldspieler mehr zur Verfügung. © Stephan Schütze
Daran habe Thier einen großen Anteil gehabt, so Kalpakidis. Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler hat in zwölf Einsätzen drei Tore erzielt. Der SVS-Trainer bescheinigt ihm eine „hervorragende Hinrunde“ und zählt ihm zu einem seiner wichtigsten Spieler.
Mehr noch: „Es wäre mit Abstand der beste Spieler bei Bövinghausen“, sagt Kalpakidis und würde „blind in dieser Mannschaft spielen“. Versucht Kalpakidis da den Marktwert seines (ehemaligen) Spielers hochzutreiben?
SV Sodingen: Kalpakidis kritisiert Ablösesummen
Darum geht es ihm eigenen Aussagen zufolge nach nicht. Denn Kalpakidis kritisiert genau jene Ablösesummen, die im Winter frei verhandelbar sind. „Was momentan an unverschämten Summen angeboten wird - da verliert man die Lust und Laune“, sagt er.
Mehr noch: Selbst wenn der TuS die aktuell im Raum stehende, niedrige vierstellige Summe erhöhen würde, wolle Sodingen Thier nicht freigeben. „Wir brauchen Nico Thier als Spieler“, sagt Kalpakidis.
In dieser Wechselperiode sei es nicht möglich, einen gleichwertigen Ersatz zu holen – auch mit einer hohen Ablösesumme in der Tasche nicht. „Jetzt gerade ist aber nicht die Zeit dafür“, so Sodingens Trainer.
SV Sodingen: Thier soll überzeugt werden
Stattdessen will Kalpakidis versuchen, den Mittelfeldspieler von einem Verbleib zu überzeugen. „Da ist es wichtig, dass man versucht, auf einen Nenner zu kommen“, sagt er. Aktuell deutet darauf jedoch nicht viel hin. Thier wolle unbedingt wechseln, fühle sich nicht mehr in Sodingen wohl. Auch der Kunstrasen des TuS soll eine Rolle spielen.
Der 23-Jährige habe ihm gesagt, „dass er nicht mehr zu Sodingen zurück möchte“, berichtete TuS-Boss Dzaferoski. „Es ist sein Recht. Man muss aber ein bisschen versuchen, die Vereinsseite zu verstehen. Irgendwo muss du die Vereine ja auch schützen“, sagt Kalpakidis. Schließlich habe Thier, der kein Vertragsamateur ist, dem Klub für eine ganze Saison zugesagt.
Im Sommer könne er den Klub gerne verlassen, sagt Kalpakidis. Dann könnte er mit Bövinghausen – wahrscheinlich – in der Oberliga angreifen. Vorher zählt Kalpakidis darauf, dass Thier Sodingen beim Erhalt der Klasse hilft. „Dann hat er auch als Typ gewonnen“, so der in Dortmund „Dimi“ genannte Trainer.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
