Junger Spieler des SV Brackel glänzt im Derby Außenverteidiger verschafft sich Respekt

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Der SV Brackel 06 legte nach dem 1:4 gegen SuS Kaiserau eine äußerst strukturierte und reife Leistung hin und gewann das Landesliga-Derby beim TuS Hannibal ohne große Zauberei, aber mit viel Leidenschaft 2:0. Sinnbildlich für die kompakte Defensive steht die starke Viererkette mit Wladimir Myakotin, Raphael Meißner, Tobias Hartmann und Justin Lange.

SV Brackel gewinnt Landesliga-Derby

Nun war es nicht nur ein Sieg der Ordnung, sondern auch einer des Derbyannehmens. Und das verkörperte Wladimir Myakotin (20) besonders eindrucksvoll. Gegen die robuste Hannibal-Offensive eroberte der Rechtsverteidiger mehrere wichtige Bälle mit Geschick und Körper, verschaffte sich so, aber auch durch einige mutige Vorstöße Respekt: „Ja, ich setze meinen Körper ein, halte dagegen, was im Derby natürlich wichtig ist. Aber ich möchte heute besonders meinem Nebenmann Raphael Meißner danken, der enorm viel für uns gewonnen hat.“

In der Tat könnte der taktisch versierte Trainer Egzon Gervalla hier eine Lösung von Dauer gefunden haben. Weiter rechts setzen sich die spielstarken Tobias Hartmann und Justin Lange in Szene, links räumen Meißner und Myakotin ab. Letzterer schaltet sich auch immer wieder wuchtig in die Offensive ein. „Ich finde aber, wir haben das als Mannschaft richtig gut gelöst“, bleibt Youngster Myakotin bescheiden.

„Wir hatten eine gute Trainingswoche. Heute hat es Bock gemacht. Wir wussten, was wir zu tun haben in diesem Derby. Das war sehr intensiv. Das mussten und wollten wir annehmen. Aber ich glaube auch, dass wir so weitere Erfolge erzielen können.“

Myakotin kam vom ASC II

Myakotin war im Winter vom ASC 09 Dortmund II gekommen, hatte im zweiten Halbjahr vielleicht nicht den größten Anteil, dass die Nullsechser sich dank einer Aufholjagd im Landesliga-Keller retteten, aber seinem Trainer sind die Fortschritte des Außenspielers nicht verborgen geblieben. „Er ist ein guter Junge, der auch heute seine Aufgabe ordentlich gelöst hat“, fand Gervalla. Der Coach war sichtlich erleichtert und genoss das Lob für seine Taktik und das Einstellen, besonders aber, wie die Mannschaft die neue Brackeler Ordnung lebte.

Daran habe es nämlich zuvor gehapert, räumte Myakotin ein. „Wir haben auch 1:4 gegen Kaiserau verloren, weil wir dem Trainer wohl nicht richtig zugehört hatten, selbst wenn ich sage, dass wir da auch Pech hatten.“

Nachdem er sich erkundigt hatte, wie es Ibrahim Berro nach einem Zweikampf ging („Ein harter Zweikampf, in dem ich ihn nicht verletzen wollte. Ich wünsche ihm schnelle Genesung.“) durfte das Abwehrttalent den Spaß seiner Mannschaft genießen. Natürlich gab es die üblichen Sprüche der Kollegen während des Interviews („sauber, Wladi“). Einer aber passte dann doch besser.

Auf die Frage, ob ihm als robusten Spieler gerade solche Derbys liegen, übernahm ein Mitspieler die Antwort: „Dem liegt alles!“ Wladimir Myakotin ist ein bescheidener Mensch. Er ließ es einfach lächelnd so stehen, verabschiedete sich aber pflichtschuldig mit: „Wir müssen das jetzt bestätigen.“ Hier hört der Trainer dem Spieler dann mal gerne zu.

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