Stürmer spielt zehn Jahre keinen Fußball und trifft dann sieben Mal gegen einen Lüner Klub

© Günther Goldstein

Stürmer spielt zehn Jahre keinen Fußball und trifft dann sieben Mal gegen einen Lüner Klub

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Nach einer Tor-Flaute will der Trainer eines Dortmunder Kreisligisten seinen Stürmer aufbauen. „Heute machst du mal wieder einen“, gibt er ihm mit dem auf dem Weg. Doch aus einem Tor werden sieben.

Dortmund

, 21.04.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich war der Stürmer eines Dortmunder Kreisligisten bisher nicht als überragender Torjäger in Erscheinung getreten. Das änderte sich nun auf einen Schlag.

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Erst seit Winter verstärkt Erden Karsli den TuS Deusen II, so Trainer Fabian Herrmann. „Er brauchte etwas, um wieder reinzukommen“, sagt der Deusener Coach über Karsli.

TuS Deusen: Erden Karsli spielte lange keinen Fußball

Über zehn Jahre hätte der nicht mehr richtig Fußball gespielt, sagt Herrmann. Vor rund 15 Jahren habe Karsli allerdings höherklassig für den SV Brackel gespielt. Gewisse Qualitäten lassen sich beim inzwischen 39-jährigen Stürmer also nicht leugnen.

Inzwischen sei Karsli auch gut in das TuS-Spiel eingebunden, so Herrmann. „Das war vorher nicht so.“ Zu was der Angreifer in der Lage ist, wenn er sich von seinen Deusener Mitspielern bedienen lässt, zeigte er am Ostermontag.

Satte sieben Tore schoss er im Meisterschaftsspiel der Kreisliga C4 Dortmund gegen den FC Brambauer. Doch danach sah es in den Anfangsminuten überhaupt nicht aus. Da gingen erstmal die Gäste aus dem Lüner Stadtteil in Führung (10.).

Der TuS Deusen - hier bei der Hallenstadtmeisterschaft - hatte am Ostermontag allen Grund zu jubeln.

Der TuS Deusen - hier bei der Hallenstadtmeisterschaft - hatte am Ostermontag allen Grund zu jubeln. © Oliver Schaper

„Wut im Bauch“ habe der TuS Deusen danach gehabt, sagt Herrmann. Nach 27 Minute leitete Karsli mit seinem 1:1 das Feuerwerk ein, das der TuS an der Deusener Straße nun abbrannte.

5:2 stand es zur Pause. Bis hier hin hatte Karsli zwei Mal getroffen. Er allein ließ noch fünf weitere Treffer folgen. Am Ende gewann Deusen mit 11:3. In der Halbzeit habe er gemerkt, dass nichts mehr anbrenne, so Herrmann. „Irgendwann war jeder Angriff ein Treffer“, sagt der Trainer.

Es war eine Leistungsexplosion gegen einen Gegner, der vor der Partie nur drei Punkte weniger aufwies als Deusen. „Das war auch für mich überraschend in der Höhe. Wir kriegen in dieser Saison unser Potenzial nicht so richtig auf den Platz“, sagt der Trainer.

TuS Deusen: Erden Karsli schaltet ein paar Gänge hoch

Der für die Höhe des Sieges maßgeblich verantwortliche Karsli schnürte seinen Siebener-Pack (27./40./50./51./75./88./90.), ohne dafür von außerhalb des Strafraums zu treffen. Von „klassischen Mittelstürmer-Toren“ spricht Herrmann.

„Es war nicht immer gut gelöst von der Abwehr“, sagt der Trainer. „Hätte man es besser ausgespielt, hätten es auch noch mehr Tore sein können“, so Herrmann. Bei elf Saison-Treffern steht Routinier Karsli nun.

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Zuletzt hatte der Stürmer einige Spiele nicht getroffen. „Heute machst du mal wieder einen“, hatte Herrmann ihm laut eigener Aussage noch mit auf den Weg gegeben. Ein Auftrag, den Karsli siebenfach erfüllte.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Für den 39-Jährigen ist offenbar mehr drin. „Ich traue ihm schon zu, oben mitzumischen bei den Torjägern“, sagt Herrmann.