Team des Jahres

Stürmer: Ahmed Ersoy hielt nicht mal eine Lungenverletzung mit Rippenbruch vom Treffen ab

Kemminghausens Stürmer Ahmed Ersoy fehlte wegen einer schweren Verletzung einen Monat lang. In den letzten vier Spielen bewahrte er den VfL mit sechs Toren trotzdem fast noch vor dem Abstieg.

Dortmund

, 15.06.2019 / Lesedauer: 3 min

Ahmed Ersoy machte nach seiner schweren Verletzung noch sechs Tore für Kemminghausen. © Nils Foltynowicz

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Eine krassere Geschichte als die von Kemminghausen-Stürmer Ahmed Ersoy gab es in diesem Jahr im Dortmunder Amateurfußball wohl nicht. Das liegt nicht an den 16 Toren die Ersoy in der vergangenen Landesliga-Saison für den VfL geschossen hat - sechs davon übrigens in den letzten vier Saisonspielen. Auch nicht daran, dass der 22-Jährige mit den Kemminghausern den Abstieg in die Bezirksliga antritt - obwohl Ersoy Angebote aus der Westfalenliga vorliegen hatte.

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Nein, Ahmed Ersoy hatte sich Ende März so schwer verletzt, dass die Saison für ihn eigentlich beendet war. Eigentlich. Der angehende Bankkaufmann stand nicht einmal vier Wochen nachdem sich seine Lunge eingeklappt hatte und drei Rippen gebrochen waren wieder für den VfL auf dem Platz - und verhinderte mit seinen sechs Toren fast noch den Abstieg. Hätte Ersoy, der in der Jugend bei Waltrop gekickt hat und vor der Saison aus Brambauer gekommen war, nicht vier Spiele gefehlt, wäre die Saison in Kemminghausen wahrscheinlich anders zuende gegangen...

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Auf dem Platz: Dass Ersoy torgefährlich ist - offensichtlich. Warum das so ist, weiß Kemminghausen-Trainer Reza Hassani: „Ahmed ist extrem dynamisch, hat einen explosionsartigen Antritt.“ Hassani hatte Ersoy im Laufe der Saison sogar als „Lebensversicherung“ der Kemminghauser bezeichnet. Da diese aber eben vier Wochen fehlte, nutzte die Versicherung am Ende nichts. Trotzdem hat Ersoy in seiner ersten Kemminghauser-Saison Lust auf mehr gemacht, nicht nur wegen seiner ständigen Torgefahr. „Er ist nicht nur torgefährlich, sondern arbeitet auch für die Mannschaft“, erklärte VfL-Kapitän Alexander Stärk. Ersoy ist außerdem ein Kämpfer, gibt auf dem Platz immer alles - eine Eigenschaft, für die sie in Kemmingahusen mit Trainer Kevin Großkreutz natürlich den perfekten Trainer haben.

Neben dem Platz: Auch hier ist Ersoy ein richtiger Kämpfer, was er nicht zuletzt mit seiner schnellen Genesung bewiesen hat. Die Ärzte sagten damals, dass er kein Saison-Spiel mehr machen werde, Ersoy wollte davon nichts wissen und lief gesund wieder auf.

Der 22-Jährige ist bei seinen Teamkollegen beliebt, es gab jede Menge Nachrichten, guten Zuspruch und sogar T-Shirts mit dem Schriftzug „Gute Besserung Ahmed!!!“ Ersoy sind außerdem Familie und Freunde extrem wichtig, alle wurden bei seiner Entscheidung in Kemminghausen zu bleiben, mit einbezogen. Schließlich ist der Stürmer auch unglaublich loyal, schon bevor der Abstieg in Kemminghausen feststand, sagte Ersoy für die kommende Saison zu, zeigte so Reza Hassani und Kevin Großkreutz eine Menge Respekt und Vertrauen.

Ein Spieler wie: Robert Lewandowski. Der Bundesliga-Profi trifft einfach immer, genau wie Ersoy in den letzten Saisonspielen bei Kemminghausen. Beide haben einen unglaublich schnellen Antritt, der schon den ein oder anderen Gegenspieler hat alt aussehen lassen. Auch in Sachen Härte ähneln sich die beiden Stürmer: Der Bayern-Profi brach sich 2015 im Pokal-Halbfinale gegen den BVB das Nasenbein und den Kiefer, obendrauf gab es noch eine Gehirnerschütterung. Trotzdem stand der Pole eine Woche später schon wieder in der Championsleague auf dem Platz. In Sachen Härte steht Ersoy Lewandowski nach seiner eigenen Verletzungsgeschichte in Nichts nach.

Das sind die Nominierten:

Mateus Ayala Cardoniz (TuS Bövinghausen)Ahmed Ersoy (VfL Kemminghausen)Arif Et (FC Brünninghausen)Maximilian Podehl (ASC 09 Dortmund)Sascha-Marc Reinholz (TuS Bövinghausen)