Stammspieler im Dortmunder Fußball mit 42 Jahren: „Er ist der fitteste der Mannschaft“

© Stephan Schuetze

Stammspieler im Dortmunder Fußball mit 42 Jahren: „Er ist der fitteste der Mannschaft“

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In verschiedenen Vereinen hat er höherklassig gespielt - doch das liegt ein paar Jahre zurück. Früher war er als Libero aktiv, der in dieser Form nur noch selten anzutreffen ist.

Dortmund

, 15.04.2021, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

25 Jahre kickt er laut eigener Aussage im Seniorenfußball - und er hat noch immer nicht genug. „Er ist der fitteste der Mannschaft, trotz seiner 42 Jahre“, sagt sein Trainer.

André Holtmann spielt Fußball, seit er 4 Jahre alt war. Angefangen habe er im WM-Jahr 1982. Die Stars der Fußballnationalmannschaft hießen damals Toni Schumacher, Paul Breitner und Kalle Rummenigge. Der nachher nimmermüde Lothar Matthäus stand noch am Anfang seiner Fußballkarriere. Das reicht, um sich eine Vorstellung davon zu machen, wie lange Holtmann eigentlich aktiv ist.

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Seit er 17 Jahre alt war, habe er jede Senioren-Saison mitgespielt. Seit einem Vierteljahrhundert rennt er über die Rasen-, Kunst- und Ascheplätze des Amateurfußballs. Und er hat lange noch nicht genug.

Angefangen hat es für den heutigen Zehner, der früher noch als Libero aktiv war, in Kaiserau. Später spielte er auch in Holzwickede und beim SC Husen-Kurl. Eigentlich aus „Jux“ sind wir mit Husen-Kurl damals in die Landesliga aufgestiegen, erinnert sich Holtmann an die Spielzeit 2013/14. „Wir hatten eine geile Truppe“, erzählt er.

Langsames Karriereende kam zu früh

Wie gut das Verhältnis der Spieler untereinander war, zeigt sich daran, dass zweimal die Woche nach dem Training gemeinsam in der Kabine gesungen wurde. „Jeden Dienstag und Donnerstag“, sagt Holtmann. „Wir haben uns einfach gut verstanden.“

Nach seiner Zeit beim SC wollte er eigentlich seine Karriere langsam bei den Alten Herren ausklingen lassen. Ein Grund für die Entscheidung sei die Familie gewesen. Dafür wechselte der heute 42-Jährige zum BSV Fortuna Dortmund, wo er in der Nähe wohnt. Schnell habe er aber gemerkt, dass der Schritt in die Alte Herren für ihn zu früh komme.

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„Das konnte ich nicht direkt machen, deswegen habe ich mich dort der ersten Mannschaft angeschlossen“, sagt er. Den Trainer des BSV, Thomas Kramer, kennt André Holtmann noch aus vergangenen Zeiten. „Ich habe bereits gegen ihn gespielt“, sagt Kramer. „Das ist eigentlich völlig verrückt.“

Noch verrückter sei es aber, dass Holtmann „der fitteste Spieler der Mannschaft“ sei, so der Trainer. Das solle keineswegs gegen seine Spieler sprechen, „denn ich habe eine sehr fleißige Mannschaft“. Es solle nur aufzeigen, wie fußball-verrückt Holtmann sei. „André ist ein dynamischer und sehr sportlicher Mensch“, sagt Kramer über seinen 42-jährigen Spielmacher.

Nie Eckchen, immer erst dehnen

Als Sportlehrer halte er sich eh immer fit, sagt Holtmann. Dazu komme, dass er nie Muskelverletzungen gehabt hätte. „Klar, ich hatte mal einen Bruch, aber nie eine Zerrung oder ähnliches.“ Sein Geheimnis? „Ich mache nie direkt im Eckchen vor dem Training mit, sondern laufe mich erst warm und dehne mich ausgiebig.“

Beim BSV Fortuna möchte Holtmann mindestens noch bis zur WM 2022 spielen. „Ich habe in einem WM-Jahr angefangen und möchte in einem WM-Jahr aufhören“, sagt er. Vielleicht schnürt er die Schuhe aber auch noch länger beim BSV Fortuna. „Wenn man nie verletzt war und sich fit hält, ist es in der Kreisliga B möglich, bis 45 zu spielen.“

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Außerdem bescheinigt er dem Verein, dessen Anlage laut eigener Aussage versteckt ist, eine gute Zukunft. Die Jugendabteilung habe sich zuletzt gemacht. Mehr als 200 Juniorenspieler kicken beim BSV. „Mittelfristig traue ich dem Klub dauerhaft die Bezirksliga zu.“ Noch sieht die Realität aber Kreisliga-B-Alltag vor, wenn wieder gespielt werden kann.

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