Spieler des Spieltags fordert mehr Leistung: Für die kommenden Aufgaben reicht es so nicht!

© Nils Foltynowicz

Spieler des Spieltags fordert mehr Leistung: Für die kommenden Aufgaben reicht es so nicht!

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Seine Mannschaft gewann zwar deutlich, der Sieger der Wahl zu Dortmunds Spieler des Jahres ist aber selbstkritisch und fordert eine Leistungssteigerung.

Dortmund

, 03.10.2020, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bereits zum zweiten Mal stellt derselbe Dortmunder Bezirksligist den Spieler des Spieltags. Der ist bescheiden, fand seine Leistung gar nicht so gut, ist aber aus seinem Verein nicht mehr wegzudenken. Hier will er länger bleiben als bei seinen letzten Stationen.

Welch eine Momentaufnahme! Der TuS Eichlinghofen ist nach dem 3:0 gegen die SG Castrop Tabellenzweiter der Bezirksliga. Und ganz oben in der Rubrik Spieler der Woche stand Maurice Much zum Abstimmungs-Schluss am Donnerstag um 12 Uhr.

Wer aber nun im schnell euphorischen Eichlinghofen eine alles verklärende Einschätzung erwartet hat, wird nicht zum ersten Mal enttäuscht. Salomon Tshitungu war vor zwei Wochen Spieler der Woche und fand seine Leistung gar nicht so toll. Am Sonntag hielt sich die Begeisterung des Trainers Marc Risse über den Sieg gegen Castrop in Grenzen. Much, der Mann des Spieltages, tutet nun ins gleiche Horn: „Das war insgesamt ein schwaches Spiel. Für die kommenden Aufgaben reicht es so nicht.“

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Dass Risse trotzdem von einem starken Auftritt seines Sechsers sprach, nimmt Much auch eher unemotional hin. „Och“, sagt er. „Wenn Marc das so sieht, freut mich das natürlich. Ich bin aber auch ganz zufrieden mit meiner persönlichen Leistung.“

Als dann seine Teamkollegen, Freunde und viele Leute aus Eichlinghofens zweiter Mannschaft und den Alten Herren für ihn abgestimmt haben, so dass es zur Auszeichnung reichte, lässt er der Freude dann doch trotz der Euphoriebremsen freien Lauf: „Das ist natürlich super. Ich freue mich über die Anerkennung.“

Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff

Die Schwarz-Roten wissen, was sie an ihrem „Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff“ (Selbsteinschätzung Muchs) haben. Zwar listet er sich nicht selbst auf, wenn er neben dem für Eichlinghofen typischen Zusammenhalt auf die individuelle Klasse im Team eingeht. Er nennt zum Beispiel die Angreifer Salomon Tshitungu und Alexander Voss, dahinter Mario Bunk und Andreas Uphues in der Abwehr. Aber Maurice Much ist schon bewusst, dass sie ihn in Eichlinghofen als Sechser in der Raute schätzen.

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Und wer gewinnt, neigt ohnehin eher dazu, Komplimente zu verteilen oder eben auch anzunehmen. Drei Siege haben die Eichlinghofer – Leistung hin, Leistung her – bereits in vier Spielen eingefahren. Nur gegen Topfavorit Nordkirchen verlor der TuS knapp. Es ist alles in Butter, aber Much, von Beruf Sozialarbeiter, kennt sich mit menschlichen Verhaltensmustern aus. Und so versucht er, seine Leute auf dem Teppich zu halten: „Wir wissen alle noch, wie bescheiden unsere Vorbereitung verlief. Da kassierten wir einige heftige Niederlagen, waren zum Teil nur wenige Leute beim Training.“

Derby gegen Huckarde wird ein interessantes Spiel

Die Eichlinghofer aber rissen sich zum Meisterschaftsstart am Riemen und starteten gut. Das führt Much zur Perspektive: „Wenn wir Bereitschaft zeigen, können wir oben angreifen, aber nur dann.“ Die Attacke hat zwar eigentlich schon begonnen, sie könnte aber an Vehemenz verlieren, wenn der TuS nachlässt. Richtig gefordert sind die Eichlinghofer am Sonntag um 16 Uhr im Derby bei Westfalia Huckarde: „Die müssen ja noch besser gelaunt sein als wir. Die haben als Aufsteiger mit ebenfalls neun Punkten einen beachtlichen Lauf.“

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Much genießt die Momentaufnahme, denkt aber schon perspektivisch. „Wir haben auch wegen der Vorbereitung kein konkretes Saisonziel genannt, denken von Spiel zu Spiel, aber Spannung wünschen wir uns schon in der Saison.“ Der Sechser kann sich gut vorstellen, noch weitere schöne Ereignisse an der Hövel zu erleben: „In meinen beiden ersten Seniorenstationen beim TSC Eintracht und in Hombruch war ich nur zwei Jahre. Hier möchte ich gerne länger bleiben.“ So etwas hören sie in Eichllinghofen immer gerne, selbst wenn die Euphorie noch warten muss.

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