
© Nils Foltynowicz
Berghofer Urgestein: Spiele ich nicht, werde ich meinen Frust im Fitnessstudio abbauen
Frauenfußball
Premierenspiel für den SV Berghofen in der Zweiten Bundesliga. Das Team trifft im Heimspiel auf den FC Gütersloh. Wir haben zuvor mit einem Urgestein des Teams gesprochen.
Die 27-jährige Juliane Bauch die seit 2012 beim SV Berghofen kickt, zählt neben Julia Gödecke, Jennifer Kaleja und Lisa Klemann zu den Urgesteinen beim neuen Zweitligisten. Vor der Premierenpartie am Sonntag gegen den FSV Gütersloh (14 Uhr, Aplerbecker Waldstadion) haben wir mit der Torhüterin gesprochen.
Wie war der Verlauf der Vorbereitung?
Aufgrund der Pandemie hatten wir eine ungewöhnlich lange Vorbereitung. Wir haben viel im Bereich Athletik und Intervalltraining gemacht. Außerdem standen taktische Übungen im Mittelpunkt der drei Trainingseinheiten, die wir jede Woche absolviert haben.
Es gibt ein Neues Trainergespann, einen größeren Kader und eine neue Liga. Hat sich in Berghofen viel verändert?
Es hat deutliche Veränderungen gegeben. Das Trainergespann harmoniert sehr gut zusammen, wir haben ein 3-5-2-System eingeübt und agieren mit einer defensiveren Ausrichtung als in der Vorsaison. Die Abwehrarbeit hat zunächst Priorität.
Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die neue Saison?
Ich will mich persönlich weiterentwickeln. Außerdem versuche ich das Team voranzubringen und sehe mich auch als Motivator für die vielen jungen Mitspielerinnen im Kader.
Sie spielen seit 2012 in Berghofen. Haben sie die Entwicklung, die der Verein genommen hat, für möglich gehalten?
Als ich 2012 von der SG Lütgendortmund nach Berghofen gewechselt bin, habe ich ein gewisses Potenzial im Verein erkannt und die positive Entwicklung ein Stück weit erhofft. Das ich acht Jahre später zwei Aufstiege feiern konnte und in der zweiten Bundesliga spiele, ist natürlich top.

Juliane Bauch freut sich auf die neue Saison. © Folty
Wie ist die Stimmung im Team so kurz vor dem Saisonstart?
Die Stimmung ist gut. Allerdings ist vor allem bei den jungen Akteurinnen eine gewisse Nervosität und Aufgeregtheit vor der Premiere zu erkennen. Wir müssen positiv bleiben, dürfen nicht zu viel Respekt vor den Gegnerinnen haben. Der Glaube an sich selbst enorm wichtig.
Mit welchen Zielen gehen Sie in das erste Meisterschaftsspiel?
Gütersloh hat mit einem 5:1-Erfolg im DFB-Pokal gegen Bielefeld ein Ausrufezeichen gesetzt. Wir hoffen natürlich auf einen mit 300 Zuschauern ausverkauften Hexenkessel und wollen vor unseren heimischen Fans eine gute Performance abliefern.
Wie beurteilen Sie den Vierkampf um den Stammplatz im Tor mit Sabine Reinhold, Josephine Plehn und Wiebke Willebrandt?
Das Training mit vier Torhüterinnen war am Anfang natürlich ungewohnt, zumal ich jahrelang als Nummer eins gesetzt war. Wir kommunizieren im Training viel miteinander, helfen uns untereinander und unterstützen uns gegenseitig. Die Torfrau muss funktionieren, sonst klappt es in der gesamten Mannschaft nicht.
Sie gehören zu den Urgesteinen im Verein. Wären Sie enttäuscht, wenn Sie zur Premiere auf der Bank sitzen müssten?
Es gibt zurzeit keine klare Nummer eins. Die Entscheidung wer im Tor steht, erfolgt von Woche zu Woche neu. Auch wenn ich innerlich enttäuscht wäre, werde ich alles für das Team geben und positiv bleiben. Was einen Einsatz angeht, bin ich natürlich heiß wie Frittenfett. Falls ich nicht spiele, werde ich meinen Frust im Fitnessstudio abbauen.
Ihr Tipp?
Realistisch ist ein 1:1. Wünschen würde ich mir natürlich einen Sieg.
Baujahr 1965, gebürtiger Dortmunder, der sich seit fast zwanzig Jahren auf den Sportplätzen tummelt und den Dortmunder Amateurfußball mit all seinen Facetten kennt.
