
© Nils Foltynowicz
Silas Lennertz wechselt zum FC Brünninghausen - auf einen Mitspieler freut er sich besonders
Fußball-Westfalenliga
Silas Lennertz ist zurück im Dortmunder Amateurfußball. Der ehemalige Aplerbecker wechselt zum FC Brünninghausen - und trifft dort auf bekannte Gesichter. Mit einem wollte er immer nochmal zusammenspielen.
Silas Lennertz (28) hat viele Jahre im Dortmunder Amateurfußball verbracht. Nach seiner Zeit im Bochumer Amateurfußball kehrt der Mittelfeldspieler in diesem Sommer nach Dortmund - genau genommen zum FC Brünninghausen - zurück. Warum eigentlich? Was sind die Gründe für seine Rückkehr? Und was erwartet ihn in Brünninghausen? Wir haben ihn interviewt.
Herr Lennertz, Sie wechseln im Sommer zum FC Brünninghausen. Wie ist der Wechsel zustande gekommen?
Der Kontakt kam über Rafik Halim und Simon Rudnik zustande. Rafik hatte schon in den vergangenen beiden Jahren bei mir angefragt. Zu diesen Zeitpunkten kam ein Wechsel für mich jedoch noch nicht in Frage. In diesem Jahr spielte ich dann konkret mit dem Gedanken, noch einmal den Verein zu wechseln. Dass Simon und ich nochmal zusammen spielen möchten, war immer mal wieder Thema zwischen uns.
Sie haben eine Dortmunder Vergangenheit, haben unter anderem für Brechten, für Aplerbeck und auch für den BVB gespielt. Warum schließen Sie sich nun dem FC Brünninghausen an? Welche Argumente überzeugen Sie?
In Brünninghausen haben mich neben dem persönlichen Draht zu einzelnen Personen insbesondere die sportliche Ausrichtung und seriöse Vereinsführung überzeugt. Der FC Brünninghausen hat zudem eine tolle Anlage und ist eine top Adresse.
Gab es neben Brünninghausen noch Angebote anderer Klubs?
Ja, die gab es. Am Ende waren noch drei Vereine im Rennen, wobei ich mich dann guten Gewissens für den FCB entschieden habe.
Eigentlich ist es ja so, dass Fußballer mit zunehmendem Alter eher in untere Ligen wechseln. Sie sind auch verheiratet, haben Kinder, sind im Erwachsenenleben so richtig angekommen. Wie kommt es, dass Sie es trotzdem noch einmal in höheren Ligen probieren wollen, obwohl das deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt?
Ich bin berufsbedingt im „besten Alter“ den Schritt in eine untere Liga gegangen - also eigentlich viel zu früh. Mittlerweile habe ich sogar ein zweites Kind. Dennoch hat mich in den vergangenen Monaten immer wieder der sportliche Anreiz gekitzelt, noch einmal in einer höheren Liga zu spielen. Viel mehr Zeit wird es gar nicht in Anspruch nehmen: Dadurch, dass ich mittlerweile überwiegend im Home Office tätig bin und so zum Training und Spielen nach Bochum teils über 45 Minuten unterwegs bin, spare ich mir mit der Strecke nach Brünninghausen einige Kilometer und Minuten. Klar, die Auswärtsfahrten werden punktuell länger. Andererseits ist für mich derzeit noch jedes Spiel gefühlt ein „Auswärtsspiel“, weil wir ja in der Bochumer Staffel mit Vereinen in Bochum, Witten, Hattingen und Herne spielen.
Und Sie haben bei Ihrem jetzigen Klub ja noch eine andere Aufgabe...
Hinzu kommt, dass ich als spielender Co-Trainer auch abseits des Platzes in Gespräche und vorbereitende Tätigkeiten involviert bin. In Brünninghausen bin ich „nur“ Spieler, sodass diese Zeiten drumherum weitestgehend entfallen. Auch ist mit den Verantwortlichen geklärt, dass die Familie natürlich immer vorgeht und mir somit niemand böse ist, wenn ich vereinzelt nicht beim Training bin. Das ist mir wichtig, dafür bin ich dankbar.
Der FCB kämpft derzeit noch mit um die mögliche Aufstiegsrelegation. Was trauen Sie der Mannschaft in der finalen Phase zu? Wie ist Ihr Eindruck?
Der Saison-Endspurt wird sicher spannend. Ich denke, dass es bis zum Schluss um Platz zwei gehen wird. Die Jungs haben keinen Druck - aber eine Menge Lust - das könnte ein positiver Faktor sein. Verkrampfen bringt nichts. Wenn sie es in die Relegation schaffen, wäre es eine tolle Sache. Wenn nicht, greifen wir halt nächste Saison gemeinsam an.
Ist es Ihr Ziel, noch einmal in der Oberliga zu kicken?
Mein persönliches Ziel - und auch das des Vereins - ist es, oben mitzuspielen und sich prinzipiell von Jahr zu Jahr zu steigern. Wenn dieses Jahr Platz drei oder zwei rausspringen sollte, ist klar, was das bedeutet. Aber es ist meiner Meinung nach jetzt noch zu früh, ein wirkliches Ziel zu formulieren. Man muss abwarten, wie die Teams in der kommenden Saison aufgestellt sein werden. Aber klar, die Oberliga ist eine attraktive Liga, in der ich tolle Spiele erleben durfte - da würde ich nicht „nein“ sagen.
Sie treffen in Brünninghausen - neben Simon Rudnik - auf einen weiteren alten Bekannten, mit dem Sie auch bei Aplerbeck schon erfolgreich zusammengespielt haben: Kevin Brümmer. Wie haben Sie reagiert, als Sie von dem Wechsel erfahren haben?
Meine erste Reaktion? Wow, noch ein Zehner! Simon Rudnik, er und ich haben in unseren aktuellen Vereinen alle die Nummer zehn. Es gab aber keinen Streit um die Nummer. Rudi und ich hatten schon andere gewählt. Aber Spaß beiseite: Ich freue mich total, da gewinnen wir unglaubliche offensive Qualität dazu! Ich hoffe, dass er sich - und die Allgemeinheit ihm - genügend Zeit nach der langen Verletzung gibt. Da muss man sich erst einmal wieder reinfinden. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich hatte 2014 und 2015 zwei Schienbeinbrüche.
Zum Abschluss: Sie sind mittlerweile ein erfahrener „alter Hase“, der früher auch mit heutigen Profifußballern zusammengespielt hat. Was können Sie dem FC Brünninghausen mitgeben?
Ich denke, dass ich der Mannschaft einerseits sportlich durch meine Variabilität und Art und Weise Fußball zu spielen, auf verschiedenen Positionen helfen werde und gleichzeitig durch meine Erfahrungen den jungen Spielern sowohl taktisch als auch menschlich als Ansprechpartner zur Seite stehen kann.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
