Die Spieler der Sportfreunde Brackel 61 freuen sich über den Sieg gegen Türkspor.

© Marcel Voß

SF Brackel gelingt das, was Oberligisten und Westfalenligisten nicht geschafft haben

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Es war die Überraschung des Kreispokals: Die Sportfreunde Brackel werfen Bezirksliga-Spitzenreiter Türkspor aus dem Pokal. Am Tag danach sind die Akteure des A-Ligisten noch im Freudentaumel.

Dortmund

, 04.03.2020, 19:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die gute Laune war bei Emmanuel Nagel auch einen Tag danach noch hörbar. „Die Euphorie ist noch da. Es ist immer noch schwer vorstellbar, dass wir so einen starken Gegner geschlagen haben“, sagte der Stürmer der Sportfreunde Brackel 61 nach dem 2:1-Erfolg im Kreispokal-Viertelfinale gegen Türkspor.

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Damit war dem A-Ligisten das gelungen, woran mit Westfalia Herne (Oberligist) in einem Testspiel und Westfalia Wickede (Westfalenligist) im Pokal scheiterten: Türkspor, den aktuellen Spitzenreiter der Bezirksliga, zu schlagen. Das Team, was aktuell souverän die Liga anführt und acht Spiele in Serie gewonnen hat.

Michael Kalwa: „Der Rahmen, der geschaffen wurde, war toll“

Zum Pokalduell am Dienstagabend auf dem Sportplatz am Brauksweg war zudem die entsprechende Atmosphäre geschaffen. Ein Stadionsprecher verkündete lauthals die Aufstellungen, es gab Einlaufmusik und dazu noch ein besonderes Highlight: Die Tribüne wurde mit verschiedenen Farben beleuchtet. „Das hat schon sehr schick ausgesehen. Der Rahmen, der geschaffen wurde, war toll“, meinte Brackel-Trainer Michael Kalwa.

Der entscheidende Faktor für Nagel war die Mentalität des Teams. „Der Glaube an uns selbst war immer vorhanden. Gerade nach dem 1:1 hat jeder dran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen können“, meinte der 22-Jährige, der auch sagte, dass es wichtig war, nicht zu viel Respekt zu zeigen.

Emmanuel Nagel: „Eigentlich wollte ich auf die lange Ecke ziele“

Der Stürmer erzielte fünf Minuten vor Schluss das entscheidende Tor. Einen Ballgewinn des Gastgebers konnte Nagel in einen Konter ummünzen. Von einem Mitspieler kam das Spielgerät über Umwege dann zu ihm. „Eigentlich wollte ich auf die lange Ecke zielen. Doch dann ist es ein Schuss auf die kurze Ecke geworden – umso besser, da der Torwart schon in die lange Ecke unterwegs war.“

Die Highlights der Partie sind im Facebook-Video der SF Brackel sichtbar.

Auch beim Brackel-Trainer war die Euphorie auch noch zu spüren – wenn auch etwas milder. „Natürlich ist es eine riesige Geschichte, dass wir Türkspor aus dem Pokal geworfen haben. Aber der Alltag geht weiter. Donnerstag steht das nächste Training an.“

Mit viel Leidenschaft und Energie schaffte es der A-Ligist Türkspor den Schneid abzukaufen. Türkspor-Trainer Reza Hassani meinte: „Der Gegner hat sich nach jedem Zweikampf gefeiert. Diese Emotionen haben bei uns gefehlt.“ Stürmer Nagel sagte: „Wir sind viel gelaufen und haben es dem Gegner schwer gemacht, Lösungen zu finden.“

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Kalwa vermutete, dass bei den Gästen der Druck vor dem Spiel größer war. „Wir sind unbeschwert in die Partie gegangen. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie mutig sein sollen. Und das haben sie gut umgesetzt. Außerdem war die mannschaftliche Geschlossenheit überragend.“

Gegen K.F. Sharri Dortmund oder Mengede 08/20 im Halbfinale

Der kommende Gegner von den Sportfreunden Brackel steht schon fest. Der Sieger aus der Partie zwischen K.F. Sharri Dortmund und Mengede 08/20 trifft im Halbfinale auf Brackel. Das Viertelfinalspiel wird am 12. März um 19 Uhr ausgetragen.

Sein Gegenüber war richtig angefressen von der Leistung seines Teams. „Es ist das gekommen, was ich befürchtet habe. Wir haben es nicht geschafft, 110 Prozent zu geben. Wir müssen in den kommenden Spielen mehr Leidenschaft zeigen“, meinte Hassani.

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Der Coach setzte zudem im Pokalspiel gegen Brackel auf Spieler, die zuletzt eher weniger zum Einsatz kamen – und das machte sich bemerkbar. Die bekannten Abläufe fehlten, es war keine Routine zu sehen. „Unser Spiel ohne Ball war eine Katastrophe. Leider haben die eingesetzten Spieler gezeigt, dass sie noch nicht so weit sind. Daher sind sie keine Option für die kommende Wochen.“

Zwei Verletzte bei Türkspor

Zum Ausscheiden kam für Türkspor eine weitere Hiobsbotschaft hinzu: Hazar Aksözek erlitt eine Zerrung an der Wade und Tolga Buyruk verletzte sich an den Rippen – beide mussten ausgewechselt werden. Hassani hofft, dass beide Kicker bis zum nächsten Bezirksligaspiel am Sonntag gegen den VfL Kemminghausen wieder fit sind: „Ich denke, wir bekommen das hin.“