Trainerbeben beim TuS Bövinghausen Sebastian Tyrala und weitere Verantwortliche treten zurück

Trainerbeben beim TuS Bövinghausen: Sebastian Tyrala und weitere Verantwortliche treten zurück
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Der Fußball-Oberligist TuS Bövinghausen hat am Samstagnachmittag das vorgezogene Meisterschaftsspiel gegen Eintracht Rheine mit 3:1 gewonnen. Somit liegt das Team aktuell mit vier Zählern Vorsprung an der Tabellenspitze – und das als Aufsteiger. Trotzdem informierte Tyrala nach der Partie den Vorsitzenden Ajhan Dzaferoski und die Mannschaft, dass er mit sofortiger Wirkung nicht mehr als Trainer zur Verfügung steht.

Nachdem Tyrala den Vorsitzenden und das Team informiert hatte, sagte er gegenüber unserer Redaktion, dass der Rückzug keine sportlichen Gründe habe. „Die Zusammenarbeit mit dem Team war überragend. Das zeigt ja auch unser Tabellenplatz. Da hat die Chemie gestimmt. Wir sind als Aufsteiger gleich wieder Erster“, erklärt Tyrala. Aber das Drumherum habe ihn extrem belastet. „Ein ruhiges Arbeiten ist hier einfach nicht möglich“, sagt Tyrala. Neben Tyrala haben sich laut des Coaches auch Co-Trainer Florian Bartel und Teammanager Daniel Dukic vom Klub verabschiedet.

Tyrala will nicht groß in die Tiefe gehen. Nach Informationen unserer Redaktion gab es aber zuletzt tiefe Gräben zwischen Tyrala und dem Vorsitzenden Ajhan Dzaferoski. Der soll Tyrala vor dem Duell am 12. Spieltag gegen den münsterschen Klub 1. FC Gievenbeck mitgeteilt haben, dass er ihn entlassen werde, sollte das Spiel nicht gewonnen werden. Eine Stellungnahme des Vorsitzenden ist für unsere Redaktion nicht zu bekommen, weil Dzaferoski mit unserem Medienhaus nicht mehr spricht. Wir hatten zuvor über Steuervergehen des Klubs berichtet.

„Ich war von diesen Rücktritten überrascht, akzeptiere aber deren Entscheidungen. Sie haben das mit dem großen Druck, der im Verein herrscht, erläutert. Wer damit nicht umgehen kann, ist hier fehl am Platz. Probleme gibt es bei uns nicht, nur Problemlösungen“, sagte Ajhan Dzaferoski am Samstag zu Reviersport.

Vor dem Duell gegen Gievenbeck hatte der TuS Bövinghausen die beiden Top-Spiele gegen den FC Gütersloh und Victoria Clarholz jeweils mit 1:4 verloren. Die Partie gegen Gievenbeck gewann Bövinghausen damals mit 4:2 und der Ex-BVB-Profi Tyrala blieb Trainer. Im Anschluss gab es zwei weitere Siege, unter anderem im absoluten Spitzenspiel gegen Westfalia Rhynern (2:0). Trotz der Siege und dem aktuellen ersten Tabellenplatz, soll es seit dem Gievenbeck-Spiel keine vertraute Zusammenarbeit mehr zwischen Tyrala und dem Vorsitzenden gegeben haben.

Trainer Sebastian Tyrala (l.) und Vorsitzender Ajhan Dzaferoski gehen getrennte Wege.
Trainer Sebastian Tyrala (l.) und Vorsitzender Ajhan Dzaferoski gehen getrennte Wege. © Schütze

Wie zerrüttet das Verhältnis sein muss, beweist die Tatsache, dass Tyrala sich freiwillig zurückzieht, obwohl der Regionalliga-Aufstieg ein realistisches Ziel ist. Für die meisten Konkurrenten der Liga ist der TuS Bövinghausen der Top-Favorit auf den Titel.

Tyrala war jetzt etwas mehr als ein Jahr beim TuS Bövinghausen, stieg mit dem Klub souverän in die Oberliga und führte ihn hier gleich wieder auf Platz eins. Wie es für ihn weitergeht, ist unklar. Immer wieder ist zu hören, dass sein Ex-Klub Türkspor Dortmund ihn gerne zurückhätte. „Ich habe mich gerade als Tabellenführer bei meiner Mannschaft verabschiedet. Das tat richtig weh. Jetzt über mögliche neue Aufgaben zu spekulieren, ist der komplett falsche Zeitpunkt.“

In eigener Sache: Wir hatten, nachdem der TuS Bövinghausen uns gegenüber ein Haus- und Redeverbot ausgesprochen hat, erklärt, nicht mehr über den Klub zu berichten. In dem Artikel hatten wir den Zusatz verankert, bei Informationen, die die ganze Dortmunder Fußball-Community interessieren, trotzdem über den Verein zu informieren. Wir halten den Rückzug des Trainers für eine solche wichtige Nachricht.

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