
SuS Oespel-Kley hat den TSC Eintracht Dortmund abgefertigt. © Screenshot
Schützenfest gegen TSC Eintracht Dortmund – SuS Oespel-Kley hat einen neuen Fußballgott
Fußball-Kreisliga
SuS Oespel-Kley dreht die Partie gegen TSC Eintracht Dortmund und sorgt für ein Schützenfest im Dorney. Die Fans des Dortmunder Kreisligisten feiern ihren neuen Fußballgott.
Sie feierten, als gäbe es keine Hochzeit! Weil der Spielertrainer Kai Herrmann heiratet und am Samstag zur großen Party lädt, ging es SuS Oespel-Kley am Donnerstagabend nur darum, den überraschend guten Start mit neun Punkten aus vier Spielen zu versilbern, ehe es bei der Hochzeit ans Silbergeschirr geht.
Wenn Trainer ihre Favoritentipps abgeben, sagen sie oft: „Die üblichen Verdächtigen und ein Überraschungsteam.“ Und wenn Herrmann am Samstag seine Jungs auf die Bühne bittet, könnte der Moderator sie tatsächlich so ankündigen: „Guten Abend, meine Damen und Herren, hier ist die große Überraschung: Das A-Liga-Spitzenteam aus dem Dorney.“
SuS Oespel-Kley fertigt TSC Eintracht Dortmund ab: Die Highlights im Video
Das Abendspiel gegen den bis dahin ungeschlagenen TSC Eintracht endete mit einem klaren 5:1 (1:1) und einer Dauerschleife Mallorca- und Ibiza-Hits. Und alle sangen und tanzten vor dem Vereinsheim mit. Innenverteidiger Salih Celebi sammelte sogar noch verbliebene Zuschauer ein: „Kommt mit uns. Was wollt ihr trinken? Ein Verein, eine Familie, das sind wir.“
Und wer das Dauermittelfeldteam der Kreisliga jetzt in der Spitzengruppe erlebt, bekommt auch Lust auf diesen Klub, der Spiele so gut organisiert wie Trainer René Pusch und Herrmann ihre Mannschaft. Nicht nur die fünf Tore, sondern gerade die Defensivstaffelung, die den TSC meistens gut 25 Meter vom eigenen Tor entfernt hielt, hinterließ Eindruck. Dazu kam ein starkes Zweikampfverhalten und Entschlossenheit im Abschluss, was Pusch zur treffenden Einschätzung brachte: „Wir hatten heute mehr Bock, das Spiel zu gewinnen.“
Nach Sieg gegen TSC Eintracht Dortmund: Oespel-Coach Pusch im Video-Interview
Am Ende konterten die Gastgeber den TSC sogar aus und machten es richtig deutlich. Als sicherer Vollstrecker erwies sich der von den lautstarken Fans als „Fußballgott“ gefeierte Mirco Stephan, der mit einem lupenreinen Hattrick die Partystimmung auf den Siedepunkt brachte.
Anfangs aber hatten die Oespeler nicht im Traum dran gedacht, dass dieser Abend so enden könnte. Paul Vollmer hatte den Gast nach 45 Sekunden in Führung gebracht. Das wohl schnellste Kreisligator des Jahres machten der Eintracht auch Mut, ehe die Heimmannschaft nach 20 Minuten immer besser reinkam.
SuS Oespel-Kley gegen TSC Eintracht Dortmund: Das Spiel in voller Länge im Video
Sie hatten neben Moral auch eine Waffe im Köcher, mit der sie das Spiel schnell drehten. Die Ecken von Mirko Hammad Bui sind dermaßen gefährlich, dass alleine seine Standards die Gäste nervöser werden ließ. Erst brachte Routinier Mehmet Tuday den Ball zum Ausgleich über die Linie, dann schlug nach der Pause Jerome Benke nach einer Bui-Ecke zu. Längst lief auch das Angriffsspiel. Der rutschige Boden bot den Anlass, auch mit langen Bällen zu operieren. Warum auch nicht, wenn SuS vorne eine durchschlagskräftige Offensive hat? Egal, wie die Gelb-Weißen angriffen, mit Willen kamen sie zum Ziel.
Mit diesem vierten Sieg, der am Ende eine Demonstration war, setzt sich Oespel erst einmal oben fest. René Pusch, der vor dem Spiel noch einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben hatte, formulierte: „Wir wollen jetzt nachlegen. Wir haben eine gute Mannschaft, einen großen Kader mit zwei Neuen und jetzt wieder von ihren Verletzungen Genesenen. So macht es Spaß.“ Pusch blieb dann gar keine andere Wahl, als sich in die Jubelgemeinde einzureihen. „Jetzt freuen wir uns auf Kais Hochzeit.“ Bleibt dem Brautpaar zu wünschen, dass es diese Oespeler Party-Musik am Samstag auch zu schätzen weiß.
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
