Schüren-Verteidiger erholt sich langsam von schwerer Verletzung „Gesicht ist schön bunt"

Schüren-Verteidiger erholt sich langsam von schwerer Verletzung: „Gesicht ist schön bunt"
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Weder ein heftiger Tritt ins Gesicht noch das ganze Tohuwabohu um den Abgang von Dimitrios Kalpakidis brachten einen jungen Verteidiger des BSV Schüren aus dem Gleichgewicht. Er kam mit einem echten blauen Auge davon, was ihm aber immer noch eine klare Sicht der Dinge auf die Schürener Entwicklung ermöglicht. Und die fällt äußerst sachlich und hintergründig aus.

Damit kein Missverständnis entsteht: Hier soll kein Text auf Kosten der Gesundheit von Christian Bernhard (21) entstehen, sondern eher einer über seine Ausgewogenheit. Der Verteidiger des BSV kann nach dem missglückten Fallrückzieher des Angreifers des SC Neheim, Gianluca Greco, auch schon wieder lachen. „Ich habe kein blaues Auge mehr, da mischen sich schon Grüntöne rein. Mein Gesicht ist schön bunt.“

Greco hatte am Sonntag statt des Balles Bernhards Gesicht in der Nähe des Auges getroffen, was nicht nur übel aussah, sondern Bernhard auch in Begleitung seines Vaters ins Krankenhaus brachte. Die Teil-Entwarnung kam noch am Sonntag. Nichts gebrochen! Aber Bernhard berichtet, dass es ihm auch zwei Tage danach noch nicht richtig gut geht: „Das ist erstens eine Gehirnerschütterung, sodass mir manchmal schwindelig ist, ich auch Kopfschmerzen habe. Dann ist das geschwollen. Und ich sehe auf dem einen Auge noch nicht immer richtig. Aber das wird schon besser. Mein Hausarzt hat mir versichert, dass da nichts bleibt.“

Schürens Christian Bernhard wurde bei einem missglückten Fallrückzieher im Gesicht getroffen.
Schürens Christian Bernhard wurde bei einem missglückten Fallrückzieher im Gesicht getroffen. © Folty

Ruhe sei jetzt erst mal das wichtigste Gebot. Nachgedacht aber hat Bernhard über das Geschehene schon. „Ich erinnere mich an die Szene, weiß, wie Neheims Neuner zum Fallrückzieher ansetzte. Ich finde nicht, dass er im Getümmel unbedingt solch ein Ding versuchen und damit meine Verletzung riskieren muss. Ich weiß aber auch, dass er mich nicht verletzten wollte. Er hat mich bestimmt nicht absichtlich getroffen. Daher bin ich ihm nicht böse. So etwas passiert im Fußball eben.“ Ausgewogenheit pur also!

Und so blickt Bernhard auch auf den Trainerwechsel von Dimitrios Kalpakidis zu Jonas Acquistapace. Kein Groll, kein böses Wort, Verständnis für alle Seiten: „Ich bin mit Dimi immer gut ausgekommen. Dass ich jetzt mal als Rechtsverteidiger ranmusste, fand ich gar nicht schlimm. Wir hatten in der Verteidigung eben öfter rotiert. Selbst wenn ich mich schon als Innenverteidiger sehe, hatte ich in der Jugend mal rechts, aber auch mal links ausgeholfen.“ Das von Bernhard zum Thema Kalpakidis, der also mit einigen jungen Leuten durchaus auskam.

Zum Verein: „Ich kann die Entscheidung sehr gut nachvollziehen, denn Fußball ist eben Ergebnissport. Wenn der Vorstand sagt: Wir stehen auf einem Abstiegsplatz und brauchen neue Impulse, verstehe ich das gut.“ Das von Bernhard zum BSV: keine einfache Diplomatie, sondern Auseinandersetzung mit der Entscheidung.

Schüren mit Interimstrainer

Und zum Neuen: „Ich war Jonas‘ erster Partner in der Schürener Innenverteidigung. Ich habe ihn sofort als Führungsspieler sehr geschätzt, glaube auch, dass wir in der Abwehr gut zusammengepasst haben. Ich weiß, dass Jonas sehr viel vom Fußball versteht. Dafür spricht ja auch seine Erfahrung. Das ist seine erste Trainerstation. Ich freue mich darauf.“ Das von Bernhard zu Acquistapace, über den er sich auch gut begründete wohlwollende Gedanken gemacht hat.

Was der junge, reife Bernhard nicht genau einzuschätzen vermag, was aber auch wieder vernünftig ist, ist sein Genesungszeitraum. „Ich halte jetzt Ruhe. Arbeiten darf ich ja auch nicht, denn Bildschirmarbeit wäre für mein Auge schädlich. Am Sonntag in Meinerzhagen spiele ich noch nicht, halte aber Kontakt zur Mannschaft. Und dann sehen wir mal.“ Sicher aber ist: Christian Bernhard bleibt im Gleichgewicht!

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