
© Stephan Schuetze
Schüren nach dem großen Coup: „Wir sind eine richtige Turniermannschaft geworden“
Hallenfußball-Stadtmeisterschaft
Der BSV Schüren ist Hallenfußball-Stadtmeister 2020 - und das völlig zurecht. Damit gerechnet hat vorher niemand, doch der Westfalenligist hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert.
Martin Merkel hatte schon vor der großen Sause keine Stimme mehr. Als er als einer der letzten Schürener den grünen Kunstrasen in der Helmut-Körnig-Halle verließ, hatte er nur noch ein Ziel vor Augen: „Ich bin heute nur noch am Tanzen - in den Nightrooms.“
Players Party in den Nightrooms
Auf der Players Party in der Dortmunder Discothek ließen sich die Schürener bis in die frühen Morgenstunden feiern. Es war der Abschluss einer dreiwöchigen Hallenrunde, die so keiner vorhergesehen hatte.
„Wir sind ja nicht hier hingefahren und haben gesagt: Ja, wir holen das Ding! Wir sind schon ein Stück weit realistisch hier angetreten“, sagte Trainer Arthur Matlik und Stürmer Eyüp Cosgun fügte hinzu: „Mit uns hat dieses Jahr niemand gerechnet - umso schöner ist es, dass wir jetzt endlich den Titel feiern können.“
„...dann spiele ich keine Hallenrunde mehr“
Denn nach den Finalniederlagen 2017 gegen den Lüner SV und 2018 gegen den FC Brünninghausen hatte sich schon ein bisschen Wehmut breitgemacht in einigen Teilen der Mannschaft: „Endlich!“, schrie Cosgun sein Glück nach dem gewonnenen Finale dann auch heraus, „ich habe schon gesagt: Wenn ich dieses Finale nicht gewinne, spiele ich keine Hallenrunde mehr!“
Zum Glück für ihn und große Teile Fußball-Dortmunds hat sich dann aber ja alles zusammengefügt. Nach nicht wirklich überzeugenden Vor- und Zwischenrunden-Auftritten waren die Schüreren unter den Top-Favoriten nicht mehr zu finden gewesen: „Aber wir sind eine richtige Turniermannschaft geworden“, sagte Cosgun, „wir haben uns von Spiel zu Spiel zu Spiel gesteigert und deshalb auch verdient gewonnen“.
„Unbeschreiblich und überragend“
Das sahen alle so, die man fragte. Merkel, der den Titelgewinn „unbeschreiblich“ fand, Torhüter Sascha Samulewicz, der von „überragenden drei Wochenenden“ sprach oder der 1. Vorsitzende Peter Seifert, der von einem „berechtigten“ Titelgewinn sprach.
Sogar Ex-Coach Kalpakidis gönnte seinen alten Weggefährten den Erfolg ehrlich: „Es tut natürlich weh, dass wir es nicht gewonnen haben. Aber wenn es nach den letzten Jahren mal einer verdient hatte, dann ist es Schüren“, sagte der Bövinghausen-Coach und versicherte, dass er den Schürenern den Zugang zur Players-Party in den Nightrooms natürlich nicht verwehren würde.
Abschluss der Hallen-Saison
Also kamen sie alle und feierten - zusammen unter anderem mit den unterlegenen Bövinghausern, Wickedern, Spielern von Türkspor und dem FC Brünninghausen. Es war nicht nur eine Titel-, sondern auch eine Abschlussfeier der diesjährigen Hallen-Saison. „Ich denke, es werden einige Liter Bier und irgendwas anderes fließen“, kündigte Samulewicz an – und sollte recht behalten.
Auch Cosgun wusste bereits, dass die Party den inoffiziellen Titel „Ende offen“ haben würde – und damit perfekt zu Cosguns persönlicher Hallen-Ansage passte. Denn nach dem Finalsieg stand ein Ende seiner Hallen-Karriere nicht mehr zur Debatte.
Am 9. Februar geht die Liga wieder los
Und der Trainer hofft, dass der Titelgewinn auf das Feld ausstrahlt: „Das wäre natürlich wünschenswert, wenn wir das jetzt mit in die Saison nehmen könnten.“, sagte Matlik. Dort stehen sie nach einer durchwachsenen Hinrunde auf Rang zehn. Am 9. Februar beginnt die Liga wieder - doch das war in den Nightrooms am Sonntagmorgen noch ganz weit weg.