Extrem Schade: Saisonannullierung verhindert zum zweiten Mal den möglichen Bundesliga-Aufstieg

© picture-alliance/ dpa

Extrem Schade: Saisonannullierung verhindert zum zweiten Mal den möglichen Bundesliga-Aufstieg

rnFußball

Ein Dortmunder Klub hatte zum zweiten Mal in Serie die Chance, sich für die U19-Bundesliga zu qualifizieren. Die Saison-Annullierung macht dem Team wieder einen Strich durch Rechnung.

Dortmund

, 29.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Spuk für die A-Junioren-Fußballer des Hombrucher SV in der Westfalenliga hat ein Ende - ein ganz bitteres. Zum zweiten Mal in Serie ließ die Corona-Pandemie den Traum von der Bundesliga für die mit guten Chancen ausgestatteten Talente aus dem Dortmunder Süden um ihren Trainer Justin Martin platzen.

Die Hoffnung, dass die aktuelle Saison 2020/21 zumindest mit denen für eine Wertung nötigen 50 Prozent zu Ende gespielt wird, erfüllten sich nicht. Der FLVW zog einen Schlussstrich, brach das Spieljahr vor 14 Tagen notgedrungen in allen Senioren- und Junioren-Ligen ohne Auf- und Absteiger, ebenso wie auf westdeutscher Ebene die Verbände des Nieder- und Mittelrheins, ab. Die Spielordnung schließt für NRW folglich Meldungen zu einer vom DFB angedachten Aufstiegsrelegation zu den deutschen Nachwuchs-Eliteligen aus.

Ein Zähler Rückstand

Justin Martin wurde zweimal der mögliche Bundesliga-Aufstieg genommen.

Justin Martin wurde zweimal der mögliche Bundesliga-Aufstieg genommen. © Klaus-Peter Ludewig

Die Enttäuschung über die Entwicklung hielt sich bei HSV-Coach Martin in Grenzen: „Das hat mich jetzt gar nicht mehr so hart getroffen. Ab Mitte Februar war eigentlich absehbar, dass es zu keinem Re-Start mehr kommen würde.“ Sechs Spiele bis zur Unterbrechung im Oktober weist das Hombrucher Konto aus. Dem furiosem 12-Punkte-Start folgten zwei Niederlagen. Der Abstand zu Platz eins in einer allerdings durch Ausfälle etwas „schiefen“ Tabelle betrug einen Zähler. Und die Spiele gegen die Mitfavoriten Sprockhövel, Lippstadt und Verl standen noch aus. Mit Sicherheit hätten Martins Schützlinge ein gewichtiges Wörtchen bei der Titelvergabe mitgespielt. Ob es letztendlich zur Erfüllung des Bundesliga-Traums gelangt hätte, steht auf einem anderen Blatt.

Jetzt lesen

Definitiv härter traf den HSV der Abbruch ein Jahr zuvor nach vier Spielen der Rückrunde. Zum Aufstieg fehlten 60 Sekunden. In der letzten ausgetragenen Partie langte es durch einen Gegentreffer in der Schlussminute gegen Westfalia Soest nur zu einem folgenschweren 2:2. Die vorgenommene Anwendung der Quotientenregel zur Klärung der Aufstiegsfrage bescherte bei Punktgleichheit wegen des schlechteren Torverhältnisse Rang zwei hinter dem SC Paderborn. Da nutzten auch die Herbstmeisterschaft und der 2:1-Hinspielsieg über Paderborn nichts. Der Showdown wäre vermutlich im letzten Saisonspiel in Paderborn über die Bühne gegangen.

Der Ausgang traf die Mannschaft hart. „Das war extrem schade und nach dem vorangegangenen Saisonverlauf unglücklich“, erinnert sich Mittelfeldspieler Jannik Urban nur ungern. „Und auch in dieser Saison hätten wir definitiv gute Karte gehabt, wobei die Motivation durch die sich immer weiter hinziehende Pause doch nachgelassen hat“, führt der Kapitän weiter aus. Nichtsdestotrotz blickt er, im zweiten B-Junioren-Jahr vom FC Iserlohn zum HSV gewechselt, mit einer kleinen Einschränkung auf eine schöne Zeit an der Deutsch-Luxemburger Straße zurück: „Es hat ungeachtet der unvorhersehbaren Widrigkeiten eigentlich alles gepasst. Schade, nur, dass die drei Jahre mit einer 1:2-Niederlage in Rödinghausen enden musste.“

Jannik Urban ist traurig, dass er mit einer Niederlage die Zeit beim HSV beendet hat.

Jannik Urban ist traurig, dass er mit einer Niederlage die Zeit beim HSV beendet hat. © Ludewig

Urban, derzeit im Abitur-Stress, hat seinen nächsten fußballerischen Entwicklungsschritt gemacht und sich zur kommenden Saison mit der Verpflichtung durch den Seniorenoberligisten ASC 09 Dortmund belohnt.

Auch Justin Martin gibt sich nach den beiden Jahren als Hauptverantwortlicher der HSV-U19 trotzt der ungewöhnlichen coronabedingten Situation in einem Resümee nicht unzufrieden: „Ziel der Arbeit ist es, Spieler weiterzuentwickeln. Ich denke, das ist uns bei vielen Jungs dennoch gut gelungen.“

Und auch der Blick in die Zukunft fällt zuversichtlich aus: „Anspruch ist es, erneut eine Topmannschaft zu stellen, die im oberen Bereich spielt.“ Dazu bleiben ihm 14 Spieler des aktuellen Kaders erhalten. Komplettiert wird das Aufgebot durch die eigenen leistungsstarken B-Junioren, eventuell noch punktuell durch einige externe Zugänge ergänzt. Über allem indes steht die Hoffnung, dass die nächste Saison 2021/22 wieder normal gespielt werden kann.