Die personell aufrüstenden Klubs, der Kreisliga A1 Dortmund, Sarajevo-Bosna, K.F. Sharri und Westfalia Dortmund mit „Normal“-Verein RW Barop im Schlepptau galten lange als die Anwärter auf den ersten Aufstiegsplatz oder den zweiten zur Relegation berechtigenden Rang.
Jetzt hat sich aber ein weiteres Team auf den vierten Platz vorgeschoben. Zwar sind es zum Spitzenereiter Bosna neun, zu Sharri sieben und zur Westfalia fünf Punkte Rückstand, aber an den Baropern sind die Westlichen schon vorbei. Wir haben beim Kapitän von RW Germania, Simon Pohle (25), nachgefragt, was das zu bedeuten hat.
Simon, euch hatte während der gesamten Saison wohl keiner auf der Rechnung. Jetzt seid ihr nach zwei Zu-Null-Kantersiegen aber schon Vierter. Was führt euch da hoch?
Ich denke, das ist sogar unser Plus, dass keiner uns auf dem Zettel hat. Wir arbeiten ruhig und sind nicht das große Gesprächsthema. Wir gehen unseren Weg, haben nicht die namhaften Spieler wie Sarajevo, Sharri und Westfalia, sondern setzen auf junge Leute aus unserer Umgebung. Das macht uns aus.
Mengede 08/20, euer geographischer Nachbar, hat sich ähnlich lange im Konzert der Großen, das damals Westfalenliga hieß, gehalten. Siehst du da Parallelen?
Witzig, dass du Mengede ansprichst. Ich habe da 15 Jahre gespielt und miterlebt, was Zusammenhalt bedeutet. Als es dann nicht mehr ganz so war wie früher, bin ich rüber zur Germania gegangen, um genau das wieder zu haben. Bei uns bietet sich einfach ein positives Gesamtbild mit guter Mannschaft und gutem Umfeld. Der Verein bietet uns einen Ort zum Wohlfühlen und macht das alles mit Veranstaltungen noch attraktiver.

Wozu reicht das? Könnt und wollt ihr die Spitze angreifen?
Wir waren und bleiben für Überraschungen gut und schließen nicht aus, dass sich das noch positiver auf unsere Tabellensituation niederschlägt.
Gegen Bosna habt ihr das Hinspiel gewonnen, bei Sharri ein Remis geholt. Das spricht für deine These. Aber lässt sich das nach den ganzen Wintertransfers bei den Konkurrenten wiederholen?

Wir nennen die kommende Zeit ‚Los Wochos‘. Das ist unsere heiße Phase. Wir sind gut ins Jahr gekommen mit einem 5:0 beim TSC Eintracht und einem 6:0 gegen Urania Lütgendortmund. Die Tore musst du auch erst einmal schießen. Aber dann kommen alle auf uns zu. Nach Kirchlinde treffen wir auf Sharri und Bosna. Wir sind mutig.
Was könnt ihr der individuellen Klasse der Topteams entgegenhalten? Fairerweise müssen wir ja dabei anerkennen, dass sie durchaus als Mannschaft Fußball spielen...
Fußball spielen können wir auch. Wir sind als Mannschaft absolut intakt. Bei uns geht aber jeder den Extrameter. Wir harmonieren gut mit unserer Sportlichen Leitung und dem Trainerteam. Daher betone ich noch einmal das positive Gesamtbild, das uns zu einer erfolgreichen Mannschaft macht.
Welche Rolle spielst du als Kapitän in der ganzen Geschichte?
Ich verfüge über ein lautes Sprechorgan und setze das auch auf dem Platz öfter ein, damit auch die jungen Leute erwachsen spielen. Ich bin zwar nicht der Größte, aber zweikampf- und kopfballstark. Daher fühle ich mich auf der Innenverteidigerposition auch wohler als außen, wo ich auch schon gespielt habe.
Das Fazit unseres Gesprächs lautet also: Ihr guckt eher noch oben als nach unten?
Ja, wir haben zwar nicht den Druck, ganz nach vorne zu kommen, wollen aber immer oben mitspielen. Wir sagen jetzt bestimmt nicht, uns reicht Platz fünf.
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