Aktuell aber ist bei Eigenwilligs aktuellem Klub alles eitel Sonnenschein. Sein Team RW Barop gewann alle drei Spiele. Der große Kader erlaube es, fünf, sechs Spiele an die Reserve abzugeben. Und diese steht nach drei Erfolgen ebenfalls ganz oben. Zuletzt hatten wir Frank Eigenwillig in schlechteren Phasen angerufen, jetzt soll er mal berichten, was alles gut läuft.

Frank Eigenwillig, fangen wir doch mit dem BVB-Vergleich an. Welchen bieten Sie uns an?

Wenn ich uns als BVB sehe, dann ist die vermeintliche Übermannschaft SC Osmanlispor das Bayern München der Kreisliga A1. Wir müssen wie der BVB unsere Aufgaben erfüllen und dabei von Woche zu Woche denken.

Hätten Sie dies vor einem Jahr getan, wären Sie wohl verzweifelt. Was alles hat sich verändert – jetzt ein anderer Vergleich – im Verhältnis zum Vorjahr geändert?

Damals als wir mit fünf Niederlagen gestartet waren, war nicht alles schlecht. Jetzt nach drei Siegen ist noch längst nicht alles gut, aber viel.

Dann reden wir doch über das Gute. Warum läuft es?

Erstens ist unser Kader mit gezielt geholten und gehaltenen Spielern sehr groß. Dann kamen noch kurzfristig Jungs von Kirchhörde 2 dazu. Wenn alle gesund sind, kommen wir sogar auf 32 Leute. Die im Training unterzubringen, ist schon eine Herausforderung. Daher sind dauerhaft fünf Spieler in unserer Zweiten. Und wir unterstützen unsere Reserve auch weiter, weil wir das Personal haben. Dass wir uns erlauben können, einen Angelos Kasapis an die Zweite abzugeben, sagt auch viel über die – ganz wichtig – Qualität in Kader aus. Wir entwickeln unsere auch qualitativ sehr gut besetzte 1. Mannschaft weiter und können Dinge verinnerlichen und Abläufe verbessern. Und ja, jeder spürt auch die Konkurrenz in den eigenen Reihen. Wir haben viele Möglichkeiten, unser Projekt voranzutreiben. Das scheint hier noch schneller zu gehen als während meiner fünf Jahre bei RW Germania.

Gegen Germania haben Sie jetzt auch gewonnen. War das etwas Besonderes für Sie?

Von der Mannschaft kenne ich nach deren Umbruch kaum Spieler persönlich. Ich habe mich sehr gefreut, diejenigen zu treffen, die schon immer da sind, auch am Rande. Das ist dann schon ein besonderes Spiel. Wir hatten jetzt auch mal das Glück, das uns auch vor einem Jahr noch fehlte. Unser Tor zum 2:1 fiel in der Nachspielzeit. Wir hatten auch Phasen, in denen Germania mehr vom Spiel hatte. Kompliment an RW und Trainer Tobias Ahland, die in kürzester Zeit einen guten Kader zusammenbekommen haben. Nicht umsonst hatten sie ihre ersten beiden Spiele gewonnen.

Und jetzt kommt der SV Westrich, der ja auch einen gewissen Reiz hat…

Ich weiß nicht, wie sich deren überraschende Niederlage gegen SuS Oespel-Kley auswirkt. Ich freue mich wieder sehr auf ein Wiedersehen mit Trainer Marc Risse, den ich sehr schätze, und auf das mit fünf ehemaligen Spielern aus meiner Germania-Zeit. Ich bin mir sicher, Westrich wird uns enorm fordern. Aber selbst wenn wir dann gewinnen, drehen wir nicht durch.

Und dann könnte es bei einem so großen Kader ja auch zum Problem werden, dass einige Spieler sich über ihr Reservistendasein beschweren…

Ich spreche viel mit den Spielern und erkläre ihnen ihre Rollen. Für mich als Trainer ist die große Auswahl natürlich schön, aber auch nicht immer einfach.<div><a href="../../sporttv" taget="_blank"><img src="../../wp-content/uploads/2022/05/AdSportTV.jpg" title="Sport TV" alt="Sport TV" style="margin-top: 10px; display: block;" width="100%" /></a></div>

Wenn wir genau sind, kann es Bayern München in Ihrer Liga gar nicht geben, denn es steigt ja eine Mannschaft, vielleicht auch der Zweite, auf. Gehen wir aber Ihren Gedanken mit und denken mal an Osmanlispor als Übermannschaft. Wer wäre noch im Geschäft?

Der TuS Rahm hat eine gute Mannschaft. Gegen den VfR Kirchlimde hatten wir einen richtig guten Start erwischt. Das heißt, die könnten noch kommen. Westrich ist auch mehr als einfach ein Aufsteiger. Ich glaube, der BVB-Vergleich könnte jetzt doch hinken. Ja, wir wollen oben mitspielen, sehen uns unter den ersten Fünf. Aber dauerhaft im Titelrennen mitzumischen, ist noch nicht unser erklärtes Ziel.