
Hier fliegt Marcel Ramsey vom FC Roj gegen den SSV Mühlhausen vom Platz. © Daniel Knapp
Bezirksliga-Überblick: FC Roj gewinnt torreiches Topspiel trotz sehr früher Gelb-Roter Karte
Fußball-Bezirksliga
Auch in der Bezirksliga zeichnet sich nach dem dritten Spieltag ein erstes Bild ab. Der FC Roj gewinnt auch das Topspiel - trotz früher Gelb-Roter Karte. Eine andere Dortmunder Mannschaft holte den ersten Dreier.
In beiden Bezirksligen mit Dortmunder Team liegen Teams aus der Heimat an der Tabellenspitze. In der Staffel 8 ist der TuS Hannibal mit neun Punkten und 13:2 Tore ganz oben und in der Gruppe 10 überraschend BW Huckarde (9 Punkte). Hier der Überblick aller Spiele mit Dortmunder Beteiligung.
SSV Mühlhausen-Uelzen - FC Roj 3:5 (2:4) – Der FC Roj durfte nach einem Torfestival beim SSV Mühlhausen-Uelzen die nächsten drei Punkte feiern. Es ist der dritte Sieg im dritten Spiel für die stark aufgerüstete Truppe von Trainer Pietro Perrone. Dessen Team musste im Topspiel bereits früh einen Platzverweis von Marcel Ramsey (10.) verkraften. Nach einem „normalen Foul“, wie Roj-Trainer Perrone berichtet, sollte Ramsey verwarnt werden. Ramsey drehte sich jedoch von Schiedsrichter Martin Grösbrink weg, der dies zum Anlass nahm, Ramsey mit Gelb-Rot vom Feld zu schicken. „Da muss man nicht Gelb-Rot geben“, findet Perrone. Zu diesem frühen Zeitpunkt stand es nach Toren von Roj-Goalgetter Hakan Cevirme (5.) und David Bernsdorf (8.) bereits 1:1. „Nach dem Platzverweis haben wir uns direkt darauf eingestellt“, erklärt Perrone die postwende erneute Führung (18.) durch Cevirme. Sein Team habe das Spiel trotz Unterzahl teilweise sogar dominiert, teilweise aber auch wegen des großen Aufwandes aus der Hand gegeben. Nach dem 4:2 für Roj durch Bernad Gllogjani (42.) kam Mühlhausen-Uelzen kurz vor Ende der Partie durch ein Elfmeter-Tor noch einmal ran (85.). „Das war ein Elfmeter, der für mich eigentlich keiner war“, berichtet Perrone, der jedoch in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 5:3 von Baris Ahmet Durmus Afsar (90+3.) bejubeln durfte. „Der Gegner zählt zu den Top-Gegnern“, zeigt sich Perrone erleichtert über den Sieg und ergänzt: „die Einwechslungen haben gut gewirkt.“
FC Roj: Ruscher - Gjorgjievski, El Bouazzati, Kuhn, Afsar - Bokemueller (85. Ibeme), Pereira Do Carmo (90.+3. Rosenkranz), Ramsey, Gllogjani, Deniz (75. Peters) - Cevirme (71. Tairech)
Tore: 0:1 Cevirme (5.), 1:1 Bernsdorf (8.), 1:2 Cevirme (18.), 2:2 Bernsdorf (28.), 2:3 Cevirme (40.), 2:4 Gllogjani (42.), 3:4 Bernsdorf (85.), 3:5 Afsar (90.+3)

Der FC Roj feierte fünf Treffer gegen Mühlhausen. © Daniel Knapp
Eving Selimiye Spor - TuS Eichlinghofen 0:1 (0:0) – Der Aufsteiger aus Eving hatte das Unentschieden gegen die erfahrene Bezirksliga-Mannschaft aus Eichlinghofen schon so gut wie in der Tasche - aber eben nur so gut wie. Das bestätigt auch Evings Trainer Paul Helfer: „Gefühlt hatten wir uns mit dem 0:0 abgefunden. Beim Gegentor haben wir nicht konsequent genug verteidigt.“ Torschütze Maurice Much wurde beim Siegtreffer der Gäste (88.) laut Helfer eher begleitet als attackiert. „Das war ein wenig jugendlicher Leichtsinn, das habe ich den Jungs auch gesagt. Es ist halt nicht mehr Kreisliga“, berichtet der Selimiye Spor-Coach. Nach einer Drangphase der Gäste in der ersten Halbzeit, hatte aber auch seine Mannschaft gute Chancen auf ein Tor. Eichlinghofens Trainer Marc Neul war nach dem knappen Sieg erleichtert, weil es für ihn und sein Team „ein echt schwieriges Spiel“ war. Das habe zum einen an der intensiven Spielweise von Eving Selimiye Spor gelegen, zum anderen aber auch am eigenen Auftreten: „Wir haben nicht mit der Leichtigkeit gespielt. Wir haben eigentlich nicht unsere beste Leistung gezeigt.“ Lobenswert erwähnte Neul jedoch, dass sein Team am Ende des Spiels nochmal „gut draufgegangen“ sei. Maurice Much habe sich dann vor dem spielentscheidenden Tor kurz vor Schluss nach Ansicht seines Trainers „sensationell durchgesetzt“.
Eving: Erdogan - Sarkandi, E. Turhaner, B. Sahin (86. Kanli), Karsli (80. Cankaya), Gülpinar (65. S. Sahin), Mert, Kaplan, Y. Sahin, T. Turhaner (57. Danis), Erdogan
TuS: Fibbe - Peterhülseweh, Lederer (57. Akrasi), Uphues (82. Risse), Hirsch - Cenan, Much, Niemeyer (57. Pluck), Knappmann (77. Maranca), Dickehut - Djordjevic (90. Wöhl)
Tor: 0:1 Much (88.)
Dortmunder Löwen - TuS Hannibal 1:5 (1:4) – Die Überlieferung sagt, Hannibal überquerte mit Elefanten die Alpen. Die Löwen blieben lieber in Afrika –und leisteten den nicht kämpfen Elefanten Gesellschaft. Die Dortmunder Löwen sahen sich keinen Elefanten, sondern leichtfüßigen Fußballern gegenüber. Und erlitten Schiffbruch „Wir sind auf Grund unserer personellen Situation noch nicht so weit“, erklärte Löwen-Coach Christian Hampel. „Nach Niederlagen fühle ich mich immer bescheiden. Wahrscheinlich ist derzeit aber nicht viel mehr drin. Während Hampel versuchte , an andere Dinge zu denken, brachte Hamza Berro seine Kinder ins Bett. Offenbar war da mehr Geduld gefordert als mit seiner Mannschaft. Denn sie legte im Derby schnell los. Mohammed Jabri (1.) und Samet Kaya (9.) sorgten schnell dafür, dass der Lauf aus den ersten beiden siegreichen Spielen weitergehen dürfte. Zwar verkürzte Abdül Kadir Akinci (15.) per Elfmeter. Dann aber trampelte Hannibals Mursel Budnjo mit zwei weiteren Treffern alle Löwen-Hoffnungen platt (35. und 44.). Damit war alles klar. Umedzhon Norov erhöhte sogar noch auf 5:1 (80.). Mann des Tages aber war für Berro Mahmoud Najdi, der an allen Toren beteiligt war.
Löwen: Macht - Milde, Heinz, Reis, Nagel - Hain (88. Schwendtner), Gabor, Wollmer (70. Erdogan) - Kasper, Piastowski (77. Uhlich), Akinci
Hannibal: König - Abaraghoin, Kaya (75. Begovic), Lepinski, Odum - Jabri (66. El Harchaoui), Boulila - Budnjo (88. Amhaouach), Najdi, Ada (60. Ljatifi) - Norov
Tore: 0:1 Jabri (1.), 0:2 Kaya (9.), 1:2 Akinci (15., Foulelfmeter), 1:3 Budnjo (35.), 1:4 Budnjo (44.), 1:5 Norov (80.)
TuS Körne - Geisecker SV 3:0 (2:0) – In der Nachbetrachtung lässt Peter Lenz eher wenige Emotionen nach außen: „Ich bin zufrieden, weil wir denen den Schneid abgekauft haben“, klingt da fast schon wie ein Ritterschlag für sein Team. Ein Lob für Yonas Hamdoun ließ sich Lenz dann doch für die Schilderung des ersten Tores entlocken: „Das macht er mit einer Kopfballverlängerung clever.“ Im Nachschuss nach einem Foulelfmeter schlug Dominic Marx zu (42.). Kurz vor Schluss machte Hamdoun dann alles klar. Zuvor hatte Körne eine kurze Phase, in der Geisecke dran war.
TuS: Haarseim - Kleine (75. Brüggemann), Schmidt, Aktas (35. Weigel), Strelau - Ilic, Tchilemo (65. Ziberi) - Ferreira, Hamdoun - Marx, Bruns
Tore: 1:0 Hamdoun (33.), 2:0 Marx (42.), 3:0 Hamdoun (87.)
Holzwickeder SC 2 - ASC 09 Dortmund 2 1:4 (0:3) – Aufatmen in Aplerbeck: Im dritten Spiel gelang der Mannschaft von Dominik Altfelsd der erste Sieg. „Und ein verdienter“, wie der Coach bekräftigte. „Kompliment an alle Jungs, auch an die später hereingekommenen. Das war ein rundum gelungenes Spiel. Mit dem Ergebnis belohnen wir uns. Herausragend ein Mann aus dem eigenen Nachwuchsbereich: „Mich freut, dass ein Aplerbecker Junge einen Hattrick landet“, sagte ein glücklicher Altfeld. Daniel Schaffer, in der Regel im Oberliga-Kader, hatte die Aplerbecker in Führung gebracht (33.). Dann legte Suckert los (35., 45., und 74.). Bitter, dass sich die Leihgabe aus der 1. Mannschaft Philipp Rosenkranz vor der Pause verletzte.
ASC: Reznik - Myakotin, Balli, Müldur, Wrobel (76. Güngor), Ichozee (62. Edos) - Rosenkranz (46. Polat), Schaffer - Martinek (84. Nowitzky) , Giering - Suckert (81. Koc)
Tore: 0:1 Schaffer (33.), 0:2, 0:3, 1:3 Heiss (52.), 0:4 Suckert (35., 45., 74.)

ASC 09 II gewann souverän gegen den Holzwickeder SC II. © Michael Neumann
VfR Sölde - BW Alstedde 2:1 (1:1) - Der VfR Sölde hat am dritten Spieltag den ersten Sieg eingefahren. Zu verdanken hatte das das Team in erster Linie dem starken Torhüter Timo Harbott und dem Doppeltorschützen Lennart Hangebruch. „Ich war selbst nicht da, habe mir aber erzählen lassen, dass wir im ersten Abschnitt mit Alsteddes Pressing überhaupt nicht zurecht gekommen sind und im zweiten Abschnitt die bessere Mannschaft waren“, erklärt Söldes Trainer Marco Nagel.
VfR Sölde: Harbott - Dölling, Garando, M. Simeos Dos Santos, Hammelstein, Hangebruch (83. Kapusuz), Striewski, Beeke, Kuhfeld, Derichs, Wilhelm (74. Lambertz)
Tore: 0:1 Cicek (9.), 1:1 Hangebruch (41.), 1:2 Hangebruch (79.)
VfL Kemminghausen - Viktoria Kirchderne 6:0 (3:0) - Nach einem 0:6 und einem 0:7 an den ersten beiden Spieltagen musste Viktoria Kirchderne auch gegen den VfL Kemminghausen eine deutliche Niederlage hinnehmen. Zu allem Überfluss sah Haciahmetoglu auch noch die Gelb-Rote Karte (42.). „Wir haben viele spielen lassen, die noch nicht so oft gespielt hatten, weil wir wussten, dass der Gegner im Umbruch ist“, erklärt Kemminghausen-Trainer Tuna Kayabasi. Er zeigte sich mit der Chancenauswertung seines Teams nicht vollends zufrieden. Kirchdernes Trainer Manuel Gutt resümierte, dass „wir für die Leistung keine Punkte verdient haben.“ Sein Team sei aber gar nicht erst so richtig in die Situation gekommen: „Wir bekommen einen komplett unberechtigten Elfmeter zum 0:1 und eine Minute später per Distanzschuss einen Doppelschlag. Dann noch die Gelb-Rote Karte, für die wir keinerlei Verständnis haben können.“ Er und sein Team wollen nach den drei Niederlagen den Bock endlich umstoßen, wie Gutt erklärt.
VfL: Kube - Jallow, Kolodzick (70. Kodoma), Akbulut, Yimazer (70. Cirak), Yigit, Losch, Strutz (31. Türkmen), Beseveli, Akca (65. Güner), Arman
Viktoria: Pörteners - Cumpata (45. Lorenz), Jasika, Rasho (64. Pinkawa), Rudek (84. Gehrmann), Kosumi (64. Oduro), Selbach, Haciahmetoglu, Samura, Brunner (70. Chadad), Bouhadi
Tore: 1:0 Kolodzick (10.), 2:0 Yilmazer (11.), 3:0 Yigit (45.), 4:0 Yilmazer (49.), 5:0 Türkmen (52.), 6:0 Güner (82.)
Bezirksliga 10
Mengede 08/20 - FC Altenbochum 3:1 (2:1) – Mit den Leistungen war Thomas Gerner schon seit Saisonbeginn einverstanden. Jetzt belohnte sich das junge Team mit dem ersten Sieg. Für Gerner ging der Dreier auch vollauf in Ordnung. „Bis auf zehn Minuten um das Gegentor haben wir sehr gut gespielt.“
Gemessen an der Spielstatistik müsste Giacomo Schulz mit einem Assist zum frühen 1:0 durch Dennis Schultze-Adler und zwei eigenen Treffern (37. und 64.) Mann des Spiels sein. „Er hat das auch klasse gemacht. Aber Gibril Harding habe ich sogar noch eine Stufe besser gesehen.“
Mengede: Kuck - Lehn (70. A. Alabar), Schultze-Adler, Tielker - Lüder, Harding, Künnemann, Guthardt (76. Ceribas) - Dieckmann, Vasiliou (64. Galant), G. Schulz
Tore: 1:0 Schultze-Adler (3.), 1:1 Reinmöller (26.), 2:1 G. Schulz (37.), 3:1 G. Schulz (64.)
BW Huckarde - Westfalia Huckarde 4:2 (2:0) - Der ausführliche Spielbericht ist hier:
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.

Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.