Adrian Alipour steht an der Seitenlinie.

Adrian Alipour wird am Samstag die RN-Allstars gegen den ASC 09 Dortmund coachen. © Stephan Schuetze

RN-Allstar-Coach Adrian Alipour: „Dann mache ich das nicht zum Spaß“

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Adrian Alipour ist der Trainer der diesjährigen RN-Allstars. Im Interview spricht er über Taktik, Ansprüche – und harte „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Partien gegen seine Frau.

Dortmund (DO)

, 15.07.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Adrian Alipour wird am Samstag die RN-Allstars coachen, wenn es gegen seinen Ex-Klub ASC 09 Dortmund geht (Anpfiff: 16 Uhr/live bei Sport-TV). Der ehemalige Trainer des Dortmunder Fußball-Oberligisten ist heiß auf die Partie, hat bislang aber noch nicht mit schlaflosen Nächsten zu kämpfen. Die kann sich der 43-Jährige auch gar nicht erlauben, in den Tagen vor der Partie muss er nämlich hochkonzentriert sein. Alipour hospitiert nämlich bei der U17 von Borussia Mönchengladbach im Trainingslager in Willingen. „Das macht richtig Bock“, sagt er. Die Trainingsbedingungen seien „geil“ und er nehme „richtig viel mit“ – nur ein wichtiges Hilfsmittel hat er vergessen, wie er den Ruhr Nachrichten im Interview verrät.

Noch befinden Sie sich im Gladbach-Trainingslager in Willingen. Ist die Tasche für das Spiel der RN-Allstars gegen den ASC 09 Dortmund denn schon gepackt?

Tatsächlich, ja. Ich hatte zunächst vor, direkt von Willingen aus nach Dortmund zu fahren. Ich werde jetzt aber doch vorher noch einmal einen Abstecher nach Hause machen. Das trifft sich ziemlich gut.

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Warum?

Ich habe meine Taktiktafel vergessen. Bei so einem Spiel ist sie jetzt vielleicht nicht ganz so wichtig, weil es sich um eine Mannschaft handelt, die so noch nie zusammengespielt hat. Außerdem kommen die Jungs aus verschiedenen Vereinen mit Trainern, die unterschiedliche Philosophien haben.


Dennoch möchten Sie nicht auf Ihre Taktiktafel verzichten.

Nein, das ist ein brutales Hilfsmittel. Wenn ich über Dinge auf dem Platz spreche, habe ich sie auch vor Augen. Die Spieler aber nicht. Wenn ich die Magnetsteinchen auf der Tafel verschiebe und hier einen Raum schließe oder dort verlagere, dann sehen die Jungs das auch.


Was werden die RN-Allstars am Samstag auf Ihrer Taktiktafel zu sehen bekommen?
Wir werden gegen den ASC nicht groß agieren, sondern eher reagieren. Wir werden versuchen, die Räume relativ eng zu machen, um gut in die Zweikämpfe zu kommen mit kurzen Laufwegen. Dann hoffe ich auf schnelle Umschaltmomente. Ich werde mich jetzt aber nicht da hinstellen und den großen Taktik-Zampano spielen.

Adrian Alipour unterhält sich und lächelt dabei.

In Dortmund ist Adrian Alipour alles andere als ein Unbekannter. © Stephan Schuetze


Steht ein Sieg bei diesem Spiel im Vordergrund?
Ich freue mich auf viele alte Freunde und Bekannte. Das Spiel will ich aber natürlich ernst nehmen. Wenn ich etwas mache, dann mache ich das nicht zum Spaß, dann will ich gewinnen. Wenn ich ‚Mensch-ärgere-dich-nicht‘ gegen meine Frau spiele, gibt es keinen Spaß – auch da will ich gewinnen.


Wie hart würde Sie da eine Niederlage ausgerechnet gegen Ihren Ex-Klub treffen?

Ich beschäftige mich im Vorfeld nie mit einer Niederlage oder einem Unentschieden. Das macht keinen Sinn. Wenn du sagst, heute reicht mal ein Punkt, dann bist du nicht bei 100 Prozent. Ich bereite mich immer auf einen Sieg vor. Der Fokus muss immer auf den drei Punkten liegen.


Fordern Sie das auch von Ihren Spielern?

Ich erwarte das auch von den Jungs. Das sind die besten Amateurfußballer aus Dortmund – und das muss auch klar erkennbar sein. Da haben die Zuschauer und ich eine klare Erwartungshaltung. Für die Spieler ist es schließlich auch eine Ehre, als RN-Allstars betitelt zu werden. Da müssen sie dann auch ihren Mann stehen.


Wie gewinnen Sie denn lieber: 1:0 oder 4:3?

Viele sind auf Spektakel aus. Ich gewinne aber lieber mit 1:0 als mit 4:3. Dann kann ich sagen, dass die Mannschaft gut gegen den Ball gearbeitet hat. Ich bin ein Verfechter eines risikolosen Spiels hinten. Da kann man auch gerne mit zwei Kontakten spielen. Vorne muss man mutig sein, hinten darf man aber kein Risiko eingehen.

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