Domenico Palmieri (24) war das Spiegelbild dessen, was sein Hombrucher SV da am Sonntag gegen SuS Kaiserau ablieferte. Für Freunde der Tore war das Kellerduell, das Palmieri zu Recht als „Sechs-Punkte-Spiel“ bezeichnet, ein großer Spaß. 5:3 gewann der HSV - ein Gegentor vermeidbarer als das andere, ein Tor vorne schöner als das andere. Heißt also auch: Bis zur Pause hatte die HSV-Hintermannschaft mehrfach geschlafen. Zwar war die rechte Seite der Fünferkette noch offener als Palmieris linke, aber so richtig in der Partie war er, der immer Willige, auch nicht.
Nur: Dieser Mann gibt eben nicht auf. Nie! „Du hast immer die Chance, über Kampf in ein Spiel zu kommen“, erklärte der immer für Gespräche offene Außenspieler.

Und dann ging Palmieri eben mit voran. Angefeuert vom zum Teil wütenden und von den Vorderleuten im Stich gelassenen Torwart Jan Hennig packten in der Zentrale Kevin Mattes und Tim Schrade die Gelegenheiten am Schopf. Sie sandten schon vor der Pause das Signal aus, dass diese Schnittstellenpässe der Kaiserauer auf den Dreifachtorschützen Marcel Friede nicht zur Niederlage führen mussten. Und da sich Entschlossenheit auszahlt, hatte der HSV noch vor der Pause aus einem 1:3 ein 3:3 gemacht. Die Abschlüsse hatten Signalwirkung.
Der HSV stellte zur Pause um auf Viererkette. Und fortan waren die Probleme hinten passé. Palmieri, der ohnehin immer den Willen hat, bekam richtig Zugriff auf der linken Seite. Er gewann die Zweikämpfe, er hatte nach vorne gute Aktionen. Obwohl: „Offensive haben wir es ja über 90 Minuten gut gemacht“, fand auch Trainer Karim Bouasker.
Palmieri-Mitspieler: „Reden ist nicht so mein Ding“
„Aber wir haben ab der 46. Minute mit unserer Viererkette hinten insgesamt höher gepresst. Das hat den Ausschlag gegeben“, fügte Palmieri hinzu. „Ich gebe immer alles, bin komplett da“, versicherte der Italiener. „Selbst wenn das spielerisch nicht immer so gut aussieht, bin ich kämpferisch immer präsent.“ Und das stimmt. Wenn dann eben das Spielglück und die bei ihm durchaus vorhandenen Qualitäten dazukommen, läuft es eben rund. Sebastian Hahne und René Richter machten alles klar.
„Reden ist nicht so mein Ding“, sagte Hahne nach der Partie. Gut, dass es Spieler wie Palmieri gibt, die dann gerne übernehmen: „Das Wichtigste heute war, dass wir uns reingekämpft haben. So müssen wir es auch am Sonntag nach Ostern machen, wenn wir wieder ein Sechs-Punkte-Spiel haben. Dann geht es nach Wattenscheid.“ Sollte der HSV da auch gewinnen, wäre er dem Klassenerhalt ein Stück näher. Aber da nicht nur Freunde der Tore, sondern auch der Ruhe und Gelassenheit anwesend sein werden, wäre den Hombruchern auch defensiv starke 90 Minuten zu empfehlen.
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