Öffnung der Sportanlagen: Keine Lösung, nur ein Weitergeben der Verantwortung

© Helmut Kaczmarek

Öffnung der Sportanlagen: Keine Lösung, nur ein Weitergeben der Verantwortung

rnKlare Kante

Die Stadt Dortmund hat die Sportanlagen ohne einheitliches Hygienekonzept wieder geöffnet. Unsere Autorin meint: Dabei geht es nicht um die Sportler, sondern nur um die Abgabe der Verantwortung.

Dortmund

, 18.05.2020, 19:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Dass die öffentlichen Sportanlagen in Dortmund ab dem 18. Mai wieder öffnen dürfen, ist erstmal eine gute Nachricht. Ganz normales Training in Sportarten wie Handball, Basketball oder Fußball ist zwar erstmal nicht möglich, trotzdem ist die Öffnung unter strengen Hygieneauflagen wieder ein erster Schritt in Richtung der von allen herbeigesehnten Normalität.

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Die Art und Weise, wie die Öffnung vonstatten geht, wirkt allerdings so, als ob es den Verantwortlichen gar nicht um die Sportler selbst geht. Das Ganze gleicht eher dem Herumreichen des Schwarzen Peters. Den hatte zunächst das Land NRW auf der Hand.

Noch in der vergangenen Woche hatte Dortmunds Sportdirektor André Knoche die Landesregierung kritisiert: Mit den Lockerungen im Sport-Bereich und der Erlaubnis, öffentliche Sportanlagen wieder zu öffnen, habe man es sich sehr leicht gemacht und die Verantwortung für die konkrete Umsetzung einfach an die Kommunen weitergegeben.

Es braucht ein gemeinsames Hygienekonzept von Stadt und Vereinen

Eine Woche, viele Gespräche und eine offizielle Mitteilung später ist die Stadt den Schwarzen Peter wieder los – und die Sportanlagen in Dortmund sind geöffnet. Wenn die Vereine die jetzt überhaupt noch nutzen wollen. Denn mit dem schwarzen Peter in der Hand und drohenden Bußgeldern, die über dem Ganzen schweben, trainiert es sich alles andere als unbeschwert.

Vielleicht wäre das Ausarbeiten eines gemeinsamen Hygienekonzeptes von Stadt und Vereinen besser gewesen, auch wenn das mehr Zeit in Anspruch genommen hätte. Denn am Ende sollte es schlicht und einfach um die Sportler und deren Sicherheit gehen – und nicht darum, wer den Schwarzen Peter auf der Hand hat.

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