
© Nils Foltynowicz
Niederlage gegen das Schlusslicht: Westfalia Wickede spielt wie ein Absteiger
Fußball-Westfalenliga
Pleite für Westfalia Wickede: Der Fußball-Westfalenligist unterlag am Sonntag dem Westfalenliga-Schlusslicht FSV Gerlingen. Es war ein bitterer Nachmittag für die Schott-Elf.
So spielt ein Absteiger! Westfalia Wickede brachte das Kunststück fertig, einen Tabellenletzten, der es bislang auf einen Auswärtspunkt gebracht hatte, gut aussehen zu lassen. Und nicht nur das: Die Wickeder verloren auch noch nach schmeichelhafter 1:0-Führung 1:2 (0:0) gegen das abgeschlagene Westfalenliga-Schlusslicht FSV Gerlingen.
„Katastrophe, Frechheit!“ Der engagierte Westfalia Coach Marko Schott musste von außen zusehen, wie sich seine Mannschaft nahezu wehrlos um einen Pflichtsieg brachte. Dass viele Verletzte nicht mitmischten, mochte der Trainer auch nicht als Ausrede gelten lassen. Mit Recht!
Da sich das Geschehene auch in den Augen der Zuschauer mit Schotts Einschätzungen deckte, zunächst seine Sicht der Dinge: „Die erste Hälfte war schon schlecht. Dann kommen wir etwas besser rein, gehen durch einen Elfmeter in Führung. Und danach verteidigen wir gegen den Tabellenletzten trotz des 1:0 wie i-Männchen.“
Liebe Kinder, seid gewiss! Es war nur eine Floskel in einer Phase der puren Enttäuschung, für die ihr herhalten musstet. Schott weiß genau, dass ihr mit Spaß und Einsatz in den Unterricht geht.
In der Wickeder Defensive brennt es lichterloh
Hätten die Wickeder wenigstens diese Tugenden gehabt, wäre tatsächlich mehr drin gewesen gegen einen Gegner, der wirklich nur so gefällig wirkte, weil die Gastgeber es zuließen. Nicht eine vernünftige Torchance brachte die Westfalia im ersten Durchgang auf das Parkett. Hinten brannte es manchmal lichterloh.
Und Schott hatte dann ja treffend beschrieben: „Wir machen es nach der Pause etwas besser.“ Marcel Pietryga, bis dahin unauffällig, profitierte von einem haarsträubenden Fehlpass der Gerlinger. Der Schiedsrichter sah ein Foul von Torwart Alex Taach. Elfmeter! Jan Nielinger schob den Ball trotz Berührung von Taach ins Netz (58.).
Damit aber hatte Wickede das Glück aufgebraucht. Offenkundig, dass diese Westfalia auch ein Qualitätsproblem hat. Von der Bank kam nur ein Spieler mit Schwung. Einzig Antunes Gouveia Fernandes machte es ordentlich. Dafür leisteten sich die Routiniers die Aussetzer. Kapitän Anil Konya, bis dahin zuverlässig, verlor vor dem 1:1 durch Lukas Rademacher das entscheidende Kopfballduell (70.), ließ sich später von Christoph Brüser abkochen. Dieser legte Fukui Yuuki auf. Die Blamage war perfekt (88.). Das Ergebnis an einzelnen Leuten festzumachen, wäre unangebracht. Wickede hatte kollektiv versagt – und geht schwierigen Zeiten entgegen.
Tore: 1:0 Nielinger (58., Foulelfmeter), 1:1 Rademacher (70.), 1:2 Fukui (88.)
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
