Marcel Greig, das Alphatier! Beim Hörder SC scheint sich im sportlichen Bereich fast alles um den redegewandten und meinungsstarken Spielertrainer zu drehen. Dass da seit November beim Vierten der Kreisliga A2 unter der Aufstellung ein anderer Name stehen darf, verblüfft vielleicht manchen Beobachter, nicht aber den Namensträger selbst. Mwangi (gesprochen Muangi) Pilzecker, von Beruf Softwareingenieur, hat festgestellt: „Marcel kann durchaus auch Verantwortung abgeben.“ Da der Mit-Co-Trainer Raffael Wichert sein Amt zum Saisonende abgibt, ist die Zusammenarbeit mit Pilzecker perspektivisch.

Denn der neue Mann im Amt musste kurz nach seinem Wechsel zum Hörder SC seine aktive Karriere wegen einer Hüftdysplasie, also einer Fehlstellung, beenden: „Bei RW Barop habe ich nicht mehr so oft gespielt. Raffael, den ich schon aus Zeiten bei BW Huckarde kannte, hat mich dann im Sommer von einem Wechsel als Spieler überzeugt.“
Das schien laut Pilzecker trotz Diagnose vor vier Jahren möglich. „In 30 Jahren werde ich da um eine neue Hüfte nicht herumkommen. Dass ich jetzt aufhören musste, liegt an einem Riss in den knorpelartigen Strukturen. Ich fahre aktiv nur noch Rad, möchte aber immerhin so fit werden, dass ich mal Padel-Tennis spielen kann, denn ich brauche den Gegner-Sport.“
Greig und Pilzecker ergänzen sich gut
Die große Liebe zum Fußball aber bleibt. „Also habe ich mir überlegt, ob Trainer eine gute Sache für mich ist. Und Marcel gibt mir die Möglichkeit. Wir ergänzen uns gut. Denn Marcel ist der impulsive, fordernde Typ, der auch mal laut wird. Ich bin eher ruhig und stelle das Taktische in den Vordergrund. Dazu kommt, dass Marcel sich viel um die Offensive kümmert und ich mich als Innenverteidiger oder Sechser um die Defensive.“
In der Halle coachte Pilzecker bereits, gar nicht mal so zurückhaltend, das Team von Außen. Hier war dem in die Halle verliebten Greig die Spielerrolle eben auch noch mal wichtiger.
Am Sonntag beim Test gegen BW Hasper war eher der emotionale Coach Greig gefordert: „Wir lagen nach 55 Minuten 0:4 gegen einen Gegner hinten, den wir im Sommer noch mit 8:1 besiegt hatten. Es zeichnet die Mannschaft aus, dass sie sich dann aber zurückkämpft. Wir haben in der Halle nicht umsonst die Endrunde erreicht. Und wir haben in einem Spiel, das wir denkbar schlecht begonnen hatten, eine starke Reaktion gezeigt“, berichtet Pilzecker.
Hörder SC will noch Zweiter werden
Er hat dabei durchaus der wegen der Grippewelle angespannte Personalsituation im Hinterkopf. „Aber es geht eben trotzdem, sich selbst im Spiel zu klar zu steigern. Das ist eine Mannschaft mit vielen sehr einfachen, sympathischen Charakteren, aber auch mit einigen etwas schwierigeren. Und das Gute ist, dass wir es als Mannschaft doch besser machen können.“
Das bringt den engagierten Co-Trainer zum Ziel: Noch einen Test spielen die Hörder am Sonntag beim TuS Eichlinghofen II. „Das ist ein ähnliches Kaliber wie unser erster Gegner SV Körne. Wir wollen einen guten Start. Und dann wollen wir in der Meisterschaft das schaffen, was wir jetzt gegen Haspe erreicht haben, einen Rückstand aufzuholen.“
Im Auge hat der HSC demnach wenigstens noch den zweiten Platz, den der Ortsrivale VfL mit fünf Punkten Vorsprung hält. Bis zum Ersten TuS Holzen-Sommerberg sind es neun Punkte. „Wir haben die Mannschaft, um wenigstens den Zweiten und Dritten (BW Alstedde, d. Red.) einzuholen.“
Eine Relegation ist dann ein Format, wie gemacht für die Hörder. Immer dann, wenn viel auf dem Spiel steht, das hat auch die Halle wieder gezeigt, ist der HSC da. Mwangi Pilzecker ist es auf jeden Fall: „Mir macht die Arbeit als Co-Trainer richtig viel Spaß. Ich bin glücklich, das Richtige für mich gefunden zu haben.“ Da gibt Marcel Greig dann auch gerne etwas an Verantwortung ab.
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