Eine Aplerbecker Legende lässt eine Ebene tiefer seine Karriere endgültig ausklingen. Dominik Altfeld räumt seinen Posten als Sportlicher Leiter und Trainer der Reserve des ASC 09 Dortmund in der Bezirksliga. Frischer Wind soll jetzt Aplerbecks schwächelnde Zweite wieder in die Spur bringen. Der neue Sportliche Leiter Maximilian Stahm übernimmt mit dem neuen Trainer Janis Drüke das Kommando an der Schweizer Allee. Da ist der ASC 09 2 zu Hause.
Janis Drüke (32) wechselt von TSC Eintrachts U16 nach Aplerbeck. Der neue Job reizt ihn. Und er bringt eine Menge Ideen mit. Im Interview gibt er sich offen und aufgeschlossen für die nicht einfache Aufgabe beim Vorletzten, dem noch zwei Spiele vor der Winterpause und die fast komplette Rückrunde im kommenden Jahr bleiben, um sechs Punkte auf die Nichtabstiegsplätze aufzuholen.

Ihr Vorgänger hatte, um es dezent zu formulieren, einen guten Humor. Dürfen die Spieler bei Ihnen auch lachen?
Unbedingt! Das gehört für mich dazu. Das heißt aber auch, dass ich mal Scherze über die Spieler mache, ich aber auch sehr gut über mich lachen kann.
Sind Sie der entspannte Trainertyp oder doch eher harter Hund?
Wenn Sie mich fragen, halte ich mich für offen und kommunikativ. Meine Ehemaligen werden eher sagen: Janis ist der harte Hund.
Dann erklären Sie mal …
Ich habe klare Regeln, die Selbstverständlichkeiten sein sollten. Wenn die Spieler diese nicht einhalten, muss ich konsequent sein. Das ganz banale Beispiel Pünktlichkeit: Jeder darf mal fünf Minuten zu spät kommen. Mal! Wenn das öfter passiert, spielen sie auch mal nicht. Ich reiße keinem den Kopf ab, aber in einer Mannschaft müssen sich alle an Regeln halten. Im Nachwuchsbereich müssen die Jungs ihre eigenen Stutzen mitbringen. Vergessen sie diese, bleiben sie eben mal auf der Bank, selbst wenn ich natürlich ein paar Ersatzstutzen hätte.
Sie betonten gerade „im Nachwuchsbereich“. Haben wir mit den Stutzen schon einen Unterschied zum Seniorenbereich?
Was den ASC angeht, in der Tat ja. Beim TSC musste ich mich um alles kümmern. Wie das in Aplerbeck selbst in der zweiten Mannschaft läuft, imponiert mir. Die Betreuer sind Stunden vorher da, bereiten alles vor. Die Jungs sind bestens ausgestattet. Ich kann mich komplett auf meinen Kern-Job als Trainer konzentrieren.
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie mit Ihrer neuen Mannschaft gegen den zweiten TuS Eichlinghofen und den dritten FC Roj vor der Winterpause noch Boden gut macht?
Da gehe ich realistisch ran. Sollten wir einen Punkt holen, wäre das gut. Holen wir gar drei, wäre das ein Riesenerfolg.
Wie kam es überhaupt zu diesem schnellen Wechsel?
Wegen meines Entschlusses, die Eintracht zu verlassen, möchte ich nicht mehr groß nachkarten, möchte aber klarstellen, dass mein Verhältnis zur Mannschaft sehr gut war. Dann ging es ja in Aplerbeck schnell. Max Stahm und ich kennen uns lange. Da hat er mich gefragt. Und dann habe ich gedacht, dass es gut funktionieren kann.
Was wissen Sie über das Team?
Dass es besser ist als der Tabellenplatz. Dass es Qualität hat. Dass es sich nicht wie eine typische zweite Mannschaft in diesem hervorragenden Verein fühlt. Dass ich beispielsweise Alexander Kelch in seinen jüngeren Jahren damals zu meinen Hombrucher Zeiten bereits trainiert hatte.
Sie haben bereits Ihre erste Einheit mit dem ASC hinter sich. Ihr Eindruck?
Sehr positiv! Die Jungs scheinen mich zu akzeptieren, sie hören mir zu und sie sind willig, da unten rauszukommen. Ich denke, da war auch Spielpech bei. Dazu kamen Verletzungen. Ich bin mir zwar sicher, dass das Spielverständnis bei Eintracht-Junioren, die mindestens dreimal die Woche unter der Leitung von lizenzierten Trainern arbeiten, größer ist als bei vielen Bezirksliga-Spielern. Aber das Gros meiner neuen Mannschaft sehe ich da auf einem guten Niveau. Ich muss das Rad nicht neu erfinden, aber ein paar Impulse tun der Mannschaft gut. Sie ist bereit dafür.
Wie sieht es mit Verstärkungen aus?
Wir arbeiten dran. Durch meine vielen Jahre als Nachwuchstrainer in höheren Ligen kenne ich viele Spieler. Da sind Jungs dabei, die bald aus dem Eintracht-Nachwuchs das Alter haben. Vor der U16 hatte ich den 2004er-Jahrgang. Da sind aber auch Jungs dabei, die ich aus älteren Jahrgängen kenne, die sich an mich erinnern, die den ASC 2 als Sprungbrett nach oben, aber auch als Auffangbecken sehen, weil sie es weiter oben zunächst nicht geschafft haben. Was die Jungs brauchen, ist aber die Perspektive Bezirksliga. Dass diese erhalten bleibt, daran arbeiten wir ab jetzt.
Sie sind selbst erst 32. Ihre Vorgänger haben selbst gespielt. Wie wäre es?
Oh nein, vom Kopf her war ich gefühlt Bundesliga, vom Talent her Kreisliga C. Daher beschränke ich mich auf das, was ich kann.
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