Nach Wechseltheater: Ex-Kirchhörder Kimaz Hamza zurück bei Türkspor „Familie hat mir gefehlt“

Nach Wechseltheater: Kimaz Hamza ist zurück bei Türkspor: „Die Familie hat mir gefehlt“
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Es waren zähe Verhandlungen, die der Sportliche Leiter des Fußball-Westfalenligisten Türkspor Dortmund, Emre Konya, führen musste. Der Landesligist Kirchhörder SC wollte seinen Leistungsträger Kimaz Hamza nicht einfach so ziehen lassen. Hamza, der erst im vergangenen Sommer von Türkspor zum Kirchhörder SC gewechselt war, hatte sich zum Ende der Hinrunde beim KSC abgemeldet.

Die langen Diskussionen um seine Person und das Wechseltheater ging am Offensivspieler nicht spurlos vorbei. „Das war nicht so schön. Die Verhandlungen gingen bis zum letzten Tag. Kirchhörde hat sich da etwas quer gestellt. Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, was passiert, wenn das jetzt nicht klappt und sie (der Kirchhöder SC, Anm. d . Red.) mir Steine in den Weg legen. Zum Glück ist das nicht passiert“, war Hamza erleichtert, als der Transfer letztendlich über die Bühne ging.

Kontakt abgebrochen

Während der Wintervorbereitung absolvierte Hamza bereits einige Testspiele sowie das Warsteiner Hallenmasters für TSD. In dieser Zeit sei auch der bisher „sehr gute Kontakt“, so Hamza, zu Kirchhördes Sportlichen Leiter Jörg Mielers abgebrochen.

Ein Umstand, der dem Spieler persönlich nicht gefällt. „Die Verhandlungen liefen und ich habe mich dann rausgehalten. Ich hatte mit Jörg immer ein gutes Verhältnis, aber dass es sich jetzt so lange hingezogen hat, habe ich nicht erwartet. Es ist sehr schade, dass er Kontakt jetzt abgebrochen ist, aber ich kann es auch nachvollziehen“, sagt Hamza.

Der jetzt Ex-Kirchhörder zeigt bei allem Theater um seine Person Verständnis für seinen ehemaligen Klub. Verwundert war er aber darüber, dass der Verein so vom Wechselwunsch überrascht war. „Natürlich verstehe ich den KSC, weil es im Winter mit Abgängen ja immer etwas schwieriger ist. Dass ich wieder zurück zu Türkspor wollte, habe ich aber früh genug gesagt. Für Kirchhörde war es am Ende ein großer Schock, obwohl es schon absehbar war“.

In Kirchhörde nie wohl gefühlt

Bereits im Oktober habe Hamza laut eigener Aussage beim KSC erstmals eine Rückkehr zu TSD zum Thema gemacht. Warum er bereits nach einer halben Saison wieder zurück möchte, kann Hamza erklären. „Ich habe mir das alles ganz anders vorgestellt, meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Ich habe mich im Sommer beruflich umorientiert und bin darüber mit Kirchhörde in Kontakt gekommen. Das hat mich aber alles nicht hundertprozentig überzeugt“ – sowohl sportlich als auch beruflich, wie Hamza preisgibt.

Beim Kirchhörder SC ist Kimaz Hamza nie richtig angekommen.
Beim Kirchhörder SC ist Kimaz Hamza nie richtig angekommen. © Schütze

Zudem sei ein weiterer Aspekt für den Offensivspieler entscheidend gewesen. „Mir hat das Verständnis auch außerhalb des Platzes gefehlt. Es war immer nur Training, Spiel und das wars. Bei Türkspor war das anders, da trifft man sich auch mal zum Kaffee. Ich habe mich nie richtig wohlgefühlt, diese Familie hat mir gefehlt“.

Tor im ersten Spiel für Türkspor

Nun ist Hamza also wieder zurück bei seiner „Familie“. Und Türkspor kann sich offenbar sofort auf seinen Rückkehrer verlassen: Im Pokalspiel gegen den Bezirksliga-Spitzenreiter VfB Westhofen traf Hamza nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung gleich zum entscheidenden3:2-Siegtreffer. „Das ist natürlich ein schönes Gefühl, gleich im ersten Pflichtspiel das Tor zu machen. Ich will jede Minute so effektiv spielen wie möglich“.

Das ist ihm im ersten Spiel gelungen. Eine lange Eingewöhnungszeit braucht Hamza nach nur einem halben Jahr Abwesenheit ohnehin nicht. Schon jetzt sei wieder „alles beim Alten“. „Ich fühle mich so, als wäre ich nie weg gewesen“, sagt der Spieler, der mit TSD den Aufstieg in die Oberliga anpeilt.

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