„Mr. Hannibal“ verlässt nach mehr als zehn Jahren den Klub - er geht eine Klasse tiefer

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„Mr. Hannibal“ verlässt nach mehr als zehn Jahren den Klub - er geht eine Klasse tiefer

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Mehr als zehn Jahre lang war er „Mr. Hannibal“ - stieg mit dem Klub 2014 in die Bezirksliga auf. Doch im stattlichen Fußballalter von 38 zieht es den alten Hasen jetzt zu einem Team der jungen Hüpfer.

Dortmund

, 04.02.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nein, nein, es ist nicht die erste Trainerstation, obwohl das bei dieser Dortmunder Amateurfußball-Institution gar nicht so abwegig wäre. Und wie gesagt, im reifen Fußballeralter von 38 Jahren zog es schon so manchen Kicker an die Seitenlinie, um einem Team etwas von der eigenen Erfahrung mitzugeben.

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Und Erfahrung hat Mustapha Hamdaoui jede Menge. Aber die gibt er immer noch lieber aus der Zentrale an ein Team weiter als von außerhalb des Spielfelds. „Auf der Sechs fühl ich mich am wohlsten“, sagt er.

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Und diese Position hat er jetzt in einer neuen Mannschaft inne - hoffentlich. Noch in dieser Winterpause wechselte Hamdaoui vom Bezirksligisten TuS Hannibal zum Vierten der A-Liga, VfL Hörde. „Ich musste einfach etwas kürzer treten“, sagt Hamdaoui. „Die Arbeit fordert gerade viel von mir. Und wenn ich es einfach nicht garantieren kann, Woche für Woche regelmäßig bei allen Trainings dabeizusein, dann ist es auch für den Trainer schwierig, meinen Einsatz in einem Bezirksligateam zu rechtfertigen.“

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In Hamdaouis Fall kommt noch dazu, dass er und Hannibal-Trainer Hamsa Berro auch privat befreundet sind. „Und ich wollte nicht, dass da der Eindruck entsteht, dass ich irgendwie vorgezogen werde. Darin steckt auch immer die Gefahr, dass es so zu Streitigkeiten kommt. Und das wollte ich auf keinen Fall.“

Letztlich war diese frühe Erkenntnis wohl auch mit ein Grund dafür, warum Hamdaouis Abschied von Hannibal ohne Misstöne vonstatten ging. „Das Ganze ist so familiär abgelaufen, wie ich den TuS Hannibal immer erlebt habe. Und darum ist mir der Abschied natürlich nochmal schwerer gefallen.“

Mustapha Hamdaoui wechselt zum VfL Hörde.

Mustapha Hamdaoui wechselt zum VfL Hörde. © Dan Laryea

Aber die Füße vom Ball zu lassen, kam für den „Vollblutfußballer“, wie Berro ihn mal genannt hat, noch nicht in Frage. Und ein guter Kontakt zu Hördes Co-Trainer Azzis Darsi zahlte sich nun aus. „Wir sind schonmal bei einem Freundschaftsspiel ins Gespräch gekommen“, erzählt Hamdaoui. Und diesen Faden nahmen beide jetzt wieder auf - Darsi mit dem Interesse an einem erfahrenen Mann für eine junge Mannschaft, Hamdaoui mit der Lust etwas weiterzugeben.

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Und beim ersten Einsatz für den neuen Klub hat das auch schon ganz ordentlich geklappt. Im Vorbereitungsspiel beim SC Husen-Kurl kam er am vergangenen Sonntag gleich im Trikot seines neuen Klubs zum Einsatz. Und im Duell der beiden A-Ligisten behielten die Hörder mit 1:0 die Oberhand.

„Ich hab gesehen, wie ich der Mannschaft vielleicht helfen kann“, sagt der „alte Hase“. „Aber klar ist auch, dass ich da auf keinen Fall als Klugscheißer auftreten will, der allen erzählt, was sie zu tun und zu lassen haben. Für mich geht es jetzt erstmal darum, mich in die neue Mannschaft zu integrieren. Und das tue ich am besten, indem ich zeige, was ich beitragen kann.“

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Entsprechend stellt der Neue beim VfL Hörde auch wenig Ansprüche. „Ob, wie oft und wie lange ich spiele“, das entscheide natürlich der Trainer. „Bisher hatte ich ja auch nur ein Spiel mit der neuen Mannschaft. Ich hoffe, dass ich da einen ordentlichen Eindruck hinterlassen habe.“ Den Test absolvierte Hamdaoui übrigens als Sechser. „Wie gesagt, meine Lieblingsposition“, lacht der Routinier. Und vielleicht darf er sie ja behalten.