Mit Jungs vom Clarenberg: Der VfL Hörde scheint bereit für den Aufstieg in die A-Liga

© Oliver Schaper

Mit Jungs vom Clarenberg: Der VfL Hörde scheint bereit für den Aufstieg in die A-Liga

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Sieben Spiele, sieben Siege: Der VfL Hörde scheint nach Jahren in der B-Liga endlich bereit zu sein für den Aufstieg in die A-Liga. Das Erfolgsrezept ist so einfach wie genial.

Dortmund

, 24.09.2019, 13:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn sie beim VfL Hörde in diesen Tagen nach Bövinghausen oder zu Türkspor schauen, schütteln sie vermutlich mit dem Kopf. Gerd Martinschledde, Integrationsbeauftragter und gute Seele des Klubs jedenfalls hatte schon vor Saisonbeginn gesagt: „Über Geld brauchen wir nicht reden, das haben wir sowieso nicht.“

Kein Geld mehr da

Nein, beim VfL Hörde haben sie damit aufgehört, Spieler mit finanziellen Versprechungen ins Goystadion zu locken: „Wir wollen keine Söldner mehr“, sagt Trainer Lukas Lakoma, „das war mal der Fehler vor einigen Jahren.“ Damals versuchte man mit aller Macht, den Aufstieg zu erzwingen - ohne Erfolg.

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Das Geld von damals ist weg, mittlerweile steckt man es in Hörde in andere Dinge. Integrations-, Inklusions-, Anti-Aggressions-Projekte, sogar Rechtsberatung bieten sie beim VfL mittlerweile an, um den gesellschaftlichen Entwicklungen am Clarenberg Rechnung zu tragen.

Jungs vom Clarenberg

Sportlich besteht die Mannschaft nur noch aus „Jungs vom Clarenberg plus die Spieler, die bei uns spielen wollen“, sagt Lakoma, der die Mannschaft zusammen mit Aziz Darssi trainiert und in den ersten sieben B-Liga-Spielen zu sieben Siegen geführt hat: „Man muss aber auch ehrlich sein: Selbst wenn die Ergebnisse hoch waren, waren die Spiele immer knapp.“

Die Gegner haben sich auf den - das kann man nach sieben Spieltagen schon so sagen - Aufstiegsfavoriten eingestellt: „Ja, sie stellen sich hinten rein. Wir müssen Geduld haben.“ Gut, wenn man mit Julian Koch einen ehemaligen Ex-Profi in seinen Reihen hat, der im Mittelfeld die Fäden zieht und trotzdem torgefährlich ist. Drei Treffer hat der ehemalige Bundesliga-Spieler bereits erzielt: „Die Kiste für seinen ersten Treffer hat er natürlich ausgegeben“, erzählt Lakoma.

Koch allein macht nicht glücklich

Doch Koch allein, das hatte der Coach schon vor der Saison gesagt, könne den Aufstieg nicht schaffen, für den die Hörder sich zwei Jahre Zeit nehmen wollten: „Die Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt“, sagt Lakoma, am vergangenen Sonntag beim 3:1 in Kirchlinde zum Beispiel war der Mittelfeldspieler verhindert.

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Dafür springen dann eben andere in die Bresche, die beiden Top-Stürmer Farid Damoch (acht Tore) und Kevin Bottenberg (sieben) zum Beispiel: „Auf die beiden können wir uns seit Jahren verlassen. Das sind treue Seelen, die auch für das stehen, was unseren Verein ausmacht“, sagt Lakoma.

Neuzugänge schlagen ein

Neben den beiden und Koch sind aber auch die Neuzugäne entscheidende Faktoren. Torhüter Jonas Nathen etwa oder Yahia Mezrhab „die fünf bist zehn Prozent haben uns in den vergangenen Jahren gefehlt“, sagt Lakoma. So können die Hörder in dieser Saison auch Verletzungen wie die von Norman Hilkenbach oder Mohammed Bouazza verkraften, die beide bis zum Jahresende ausfallen.

„Die Mannschaft wirkt gefestigt“, freut sich der Coach, die direkten Kontrahenten FC Sarajevo-Bosna (5:3) und VfR Kirchlinde III (3:1) hat der VfL schon geschlagen, einziger ebenfalls noch unbesiegter verbliebener Verfolger ist der FC Brünninghausen II. „Brünninghausen und Bosna schätze ich als stärkste Konkurrenz ein“, sagt Lakoma. Zum direkten Duell mit Brünninghausen kommt es Mitte November am Clarenberg.

„Wir können uns nur selbst schlagen“

Bis dahin sind noch ein paar Spiele zu spielen, Lakoma warnt auch deshalb davor, dass „jedes Spiel bei null anfängt und wir keinen Gegner unterschätzen dürfen“. In den kommenden Wochen kommen nämlich Gegner aus dem unteren Bereich der Tabelle. Doch grundsätzlich „sind wir aktuell so stark“, sagt Lakoma, „dass wir uns eigentlich nur selbst schlagen können.“